Es ist immer wieder das gleiche, wenn der FSV gegen den Jahn spielt: sehr unterhaltsam. Auch in dieser Saison sahen die Zuschauer viele Chance, Tore und Zweikämpfe und vor allem ein gutes Spiel. Die beiden Trainer waren vielleicht auch deswegen entspannt vor der Partie. Der Jahn konnte fast in Bestbesetzung antreten. Es fehlte nur Joker Dominik Zametzer, der sich unter der Woche eine Erkältung eingefangen hatte. Bei der Heimelf spielte Co-Trainer nach seinem Heimataufenthalt erst einmal in der Reserve, genau wie Kapitän Mellinghoff, der nach seiner Knöchelverletzung ebenso erste Gehversuche in der Kreisligamannschaft machte. Außerdem fehlte der Abwehrspieler Jonas Geinzer, dessen Verletzung sich nun doch als Kreuzbandriss entpuppt hat. Etwas überraschend hatte Norman Wagner den FSV umbesetzt. Denn Daniel Kratz spielte nicht wie gewohnt hinten Links in der Viererkette, sondern davor.
Torschütze Ferdinand List (am Ball) wird von Patrick Mai verfolgt.
Sebastian Baumann
Die Parte begann sehr unterhaltsam, vor allem weil die Gast gleich mächtig auf die Tube drückte. Vor allem Thomas Roas wirbelte ordentlich und hatte Pech, als er nach einem Fehlpass von Keeper Stiegler das leere Tor nicht traf. Kurz danach setzte sich der Ex-Klosterer stark auf seiner rechten Seite durch und legte quer, wo die Brucker im letzten Moment klären konnten. Nachdem Oli Seybold einen Schuss abgefeuert hatte, wurde es auf einmal auf der Gegenseite brandgefährlich. Hakim Graine war herrlich von Kalle Wiesenmayer freigespielt worden und setzte einen ebenso schönen Lupfer nur um Zentimeter am Kasten vorbei. Jetzt war Bruck endgültig im Spiel und setzte den Gast unter Druck. Pech hatte dann erneut Graine, als er nach einem Konter von gleich zwei Abwehrspielern in die Mangel genommen wurde. Das hätte der nicht immer souveräne Schiedsrichter auch als Notbremse auslegen können. Immer wieder ging es danach beim Jahn über die rechte Seite, die der FSV nie in den Griff bekam. Eine Kombination über Schäferlein und Roas rollte in Richtung Sechzehner, so dass Rafale Hinrichs am Ende gegen einen Clausnitzer-Schuss auf der Linie klären musste. Doch bei der anschließenden Ecke köpfte Ferdinand List unhaltbar ein. Göbhardt und Roas per Freistoß hatten noch gute Chancen gegen die nun sichtlich neben der Spur befindlichen FSVler. Immer wieder klärten die Erlanger zwar, aber der Ball kam postwendend zurück in die Gefahrenzone. Als sich dann in der gegnerischen Hälfte Hakim Graine einen Ballverlust leistete, schaltete der Jahn blitzschnell um und am Ende markierte Thomas Roas den hochverdienten zweiten Treffer. Erneut war es der auffällige Thomas Roas, der einen Ball auf Clausnitzer passte, doch dieses Mal konnte Daniel Kratz rechtzeitig klären. Kurz darauf nagelte Oli Seybold den Ball nach einer Schäferlein-Flanke an die Oberkante der Latte und der FSV war wohl froh, dass der Referee danach zum Pausentee pfiff.
Der Jahn-Schreck Dominik Hofmann (vorne) schlug wieder zu. Hier beobachtet Hayri Özdemir aus sicherer Entfernung.
Sebastian Baumann
Norman Wagner reagierte in der Pause und brachte mit Dominik Hofmann und Tim Basener frisches Personal und diese Maßnahme sollte sich auszahlen. Aber erst im Laufe der zweiten Halbzeit, denn erst hatte der Jahn alles im Griff und hätte erhöhen müssen. Bastian Schäferlein sorgte erneut mit einem Flankenlauf für Gefahr und scheiterte an Stiegler. Den Abpraller traf Oli Seybold nicht, so dass die riesen Chance ungenutzt blieb. Wenig später das gleiche Bild. Dieses Mal rettete aber ein FSVler im letzten Moment vor Seybold. Die Heimelf konterte danach schnell und auf einmal stand es 1:2. EInen Ball klärte der Jahn nicht richtig und Domink Hofmann machte seinem Spitznamen als Jahn-Schreck alle Ehre. Denn der Offensivmann nagelte die Pille stockvoll in den rechten oberen Winkel. Der Stürmer sollte weiter im Blick bleiben. Denn erst scheiterte er an Keeper Beck, der klasse den Schuss parieren konnte, dann konterte der FSV über Hofmann, der an Beck vorbeiging und den Ball ins leere Tor schob. Doch der Treffer wurde nicht anerkannt, weil der 19-Jährige wohl vorher den Ball an die Hand bekommen hatte. Zwischendurch hatte es Selmani auf dem Schlappen, scheiterte aber an Stiegler. Die Partie ging hin und her. Erst verpasste Selmani mit dem Kopf nur knapp, dann fischte Beck einen Gewaltschuss von Hofmann aus dem Winkel. Jetzt war es vor allem der Referee, der immer wieder im Blickfeld stand. Denn nach einem Schuss von Seybold wollte dieser einen Handelfmeter. Doch der Referee verweigerte diesen Pfiff und holte den Elfmeter knappe zehn Minuten später nach. Denn Rafael Hinrichs hatte sich in einen Schuss geworfen und bekam die Pille dabei an die Hand. Den zweifelhaften Strafstoß setzte aber Thomas Roas an die Latte. Der FSV konterte nach dem Fehlschuss und so musste Hayri Özdemir am Ende Dominik Hofmann kurz vor dem Strafraum foulen und eine Notbremse riskieren. Die Heimelf hatte nun immer mehr Oberwasser und gute Chancen. Die beste Gelegenheit hatte dabei Sandro Gumbrecht, der an Beck scheiterte. Und auch der FSV hätte gerne einen Elfmeter bekommen, als ein Brucker einem Jahn-Kicker im Strafraum den Ball an die Hand schoss. Doch dieses Mal ließ der Referee weiterlaufen. Die Gäste hätten in der Nachspielzeit schon alles klar machen können, als Adem Selmani einen Konter ganz schlecht ausspielte, und kassierten so in der 96. Minute noch den Ausgleich. Nach einem Freistoß konnte Mutlu Kilic den Ball zum umjubelten Punktgewinn in die Maschen schieben.
Spielbericht eingestellt am 14.09.2014 20:38 Uhr