Nach dem Patzer gegen den SC Eltersdorf hoffte Weidens Coach Christan Stadler auf Besserung seiner Schützlinge gegen Bayernliganeuling TSV Neudrossenfeld. Er schickte seine Startelf in offensiver Ausrichtung aufs Feld und wollte zurück in die Erfolgsspur finden. Stadler, der nur auf Andreas Wendel verzichten musste, wusste jedoch um die Heimstärke des TSV, die nur zwei ihrer bisherigen Heimspiele verloren. Sein Gegenüber Detlef Hugel wollte mit der Leidenschaft dem Ligaprimus Paroli bieten, die seine Grün-Weißen über weiter Strecken bei der Niederlage in Forchheim an den Tag legten. „Wir müssen 90 Minuten hellwach sein und dürfen uns keine Auszeit erlauben.“ Nach der 0:4 Hinspielniederlage hatten die Neudrossenfelder noch etwas gutzumachen.
Erster Aufreger des Spiels: Perparim Gashi wird im Strafraum von Martin Schuster gehalten.
Fabian Nelkel
Grund dafür, dass den Zuschauern in der ersten Hälfte zahlreiche Torchancen verwehrt wurden, war die äußerst couragierte und disziplinierte Spielweise des TSV Neudrossenfeld. Ab Minute Eins setzten die Grün-Weißen mit frühem Pressing die Spielvereinigung unter Druck, so dass ein gezieltes Nach-vorne-Spielen unterbunden wurde. Hugel stellte fest: „Wir waren sehr gut unterwegs.“ Einzig die Torausbeute blieb zu bemängeln. Die beste Gelegenheit verpasste Außenspieler Daniel Meyer in der 26. Spielminute: im Sechzehner zog er aus halblinker Position ab, sein Schuss streifte den Außenpfosten. Zum Ärger der heimischen Anhänger pfiff das Unparteiischengespann zwei weitere aussichtsreiche Gelegenheiten zurück, da jeweils der durchgestartete Gashi bei Ballabgabe im Abseits gestanden haben soll. Wie so oft zeigten die Hausherren phasenweise ordentliche Ansätze, den entscheidenden Pass in die Spitze ließen sie jedoch vermissen. „Es ist doch ein Qualitätsunterschied“, so der TSV-Coach.
„Wir haben die Zweikämpfe nicht angenommen und zu langsam in die Spitze gespielt“, monierte Weidens Coach Stadler. Sie liefen sich im gut aufgelegten Neudrossenfelder Dreieck um Lämmert, Henriques und Lattermann fest, sahen den gegnerischen Stafraum meist nur aus der Ferne. Beim besten Offensivausflug war TSV-Keeper Grüner, der den etatmäßigen Küfner ersetzte, auf der Hut und parierte Grafs Kopfball. Kurz vor dem Pausentee musste Grüner den Ball doch noch aus den Maschen holen, Schiedsrichter Heidt entschied auf Abseits, als Schecklmann auf Routinier Riester durchsteckte.
Perparim Gashi kann sich von Schuster lösen, trifft jedoch nicht ins Eckige.
Fabian Nelkel
Stadler sah sich in der Halbzeitpause gezwungen, Umstellungen zu tätigen. Und diese fruchteten ab der ersten Minute. Einen weiten Ball erreichte Taubenreuther mit dem Kopf nicht, Riester war durchgestartet und nahm den Arm des herausgekommenen Grüners im Strafraum dankend an. Den fälligen Strafstoß verwandelte Thomas Schneider sicher unten rechts. Mit der Führung im Rücken kamen die Gäste besser ins Spiel und gewannen an Sicherheit. Nach dem Rückschlag war Neudrossenfeld zu weit von den Gegenspielern weg - ein Pressing kam nicht mehr zustande. Die Oberpfälzer nutzten die sich ihnen bietenden Freiräume und konnten nach einer guten Stunde für die Vorentscheidung sorgen. Nach Eckstoß von rechts stieg Torjäger Egeter am höchsten und netzte mit Unterstützung des Pfostens ein. Die Grün-Weißen sträubten sich bis zum Schluss gegen die Niederlage, blieben im Abschluss zu harmlos. Weiden blieb spielbestimmend, setzte immer wieder offensive Akzente, ohne aber noch einen draufzusetzen. Erst scheiterte Egeter an Grüner (72.), dann verfehlte eben dieser nach feiner Kombination über Schneider und Scherm per Kopf das Gehäuse (76.). Besser konnte es auch nicht der eingewechselte Hegenbart machen, der nach Pass von Riester links daneben schob (81.). Die letzte Möglichkeit ließ Riester leichtfertig liegen, als er mit einem angedrehten Chip Grüner lässig überwinden wollte.
Nach dem Ausrutscher gegen den SC Eltersdorf fährt Tabellenführer Weiden einen erwarteten Erfolg über den TSV Neudrossenfeld ein, ohne dabei jedoch zu glänzen. Die haben am letzten Spieltag vor der Winterpause einen weiteren harten Brocken vor sich: Absteiger Viktoria Aschaffenburg gastiert zum Nachholspiel am Weinberg.
Spielbericht eingestellt am 22.11.2014 18:53 Uhr