von Harald Riegler
Mit leeren Händen kehrte Bayernligaabsteiger SpVgg Ansbach vom Gastspiel beim Aufsteiger Kickers Würzburg II in die mittelfränkische Regierungshauptstadt zurück. Mit 1:2 (1:0)-Toren unterlag die Heid-Truppe auf dem Kunstrasenplatz des Drittligisten und setzte damit ihre Niederlagenserie (letzter Sieg und Punkt Ende April) in Punktspielen auch in der Landesliga fort.
Beide junge Mannschaften zeigten eine sehr faire Auseinandersetzung auf gutem technischen Niveau, was auch nur zwei Gelbe Karten bescheinigen. Eine erhielt Oskar König wegen Handspiels und die andere sah der Würzburger Dennis Schmitt. Dieser hatte aber großes Glück, dass es nur Gelb war, denn sein Foulspiel, eine eingesprungene Grätsche von vorne, war so heftig, dass für Oskar König das Spiel beendet war und er ausgewechselt werden musste. Dies war eine gravierende Aktion, bei der Schiedsrichter Tobias Blay (Mitterteich) nicht auf der Höhe des Geschehens war. Ansonsten leitete er durchwachsen und mit einigen Aussetzern.
Einen Sieger hatte die Partie eigentlich nicht verdient. In den ersten 45 Minuten sahen die wenigen Zuschauer eine Ansbacher Mannschaft, die ihren Gastgebern kaum einen Zugriff auf die Begegnung gestattete. Sebastian Mechnik und vor allem Sebastian Stolz hatten aber ihr Visier falsch eingestellt, um dieser Dominanz auch zahlenmäßig Ausdruck zu verleihen. Folgerichtig gingen die Ansbacher auch in der 38. Minute in Führung: Ein gelungenes Kombinationsspiel über Mechnik und Stolz schloss Patrick Kroiß konsequent ab.
Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Gastgeber das Tempo und ergriffen auch mehr und mehr die Initiative. Dass ihnen aber elf Minuten nach Wiederanpfiff der Ausgleich gelang, hatten sie mehr dem dilettantischen Ansbacher Abwehrverhalten denn ihrem offensiven Ideenreichtum zu verdanken. Der gerade eingewechselte Nicolas Engelking konnte gar nicht anders, als mit seiner ersten Ballberührung das Spielgerät aus einem Meter über die Torlinie zu befördern. Knappe zehn Minuten später dann so etwas wie die die Vorentscheidung zu Gunsten der Gastgeber. Alexander Seidens stellte überflüssigerweise zwei Meter vor dem eigenen Strafraum dem davonstürmenden Silas Krebelder ein Bein, sah dafür die Rote Karte und so ging die Heid-Truppe bei großer Hitze in Unterzahl in die letzten 25 Minuten. Zwei Minuten später dann das schon erwähnte Brutalo-Foulspiel, das nur mit Gelb geahndet wurde und somit nicht zum zahlenmäßigen Ausgleich beitrug. Dass dann aber Daniele Bruno in der 79. Minute nach einem „Spaziergang“ quer durch die Ansbacher Hälfte mit einem 17-Meter-Schuss den Siegtreffer erzielte, das gehörte wieder in die Schublade „Gastgeschenke“ mit wohlwollender Schiedsrichterunterstützung. Ausgangspunkt war wieder einmal ein nicht geahndetes Foulspiel des U19-Akteurs der Kickers, Ali Koller, an Patrick Kroiß kurz vor der Strafraumgrenze. Den Gegenzug schien Max Störzenhofecker schon gestoppt zu haben, aber technische Kabinettstücke, auch an der Seitenauslinie, sind nicht in jeder Spielsituation von Vorteil. So kamen die Gastgeber wieder in Ballbesitz und das Ergebnis war dann ihr Siegtreffer. Ist eben dumm gelaufen für die Akteure des Bayernligaabsteigers. Erst müssen sie bei großer Hitze auf Kunstrasen antreten und dann helfen sie kräftig dem hoch gehandelten Aufsteiger zu seinem ersten Landesligasieg. Wenn das mal nicht nur eine Ausnahme bleibt!
Spielbericht eingestellt am 19.07.2015 21:44 Uhr