von Harald Riegler
Ihre ersten Tore und den ersten Sieg gegen den TSV 1895 Karlburg feierte die SpVgg Ansbach beim dritten Aufeinandertreffen mit dem unterfränkischen Traditionsverein. Nach 0:0 und 0:4 im Meisterjahr 2013/2014 war der 2:0 (1:0)-Erfolg für die jungen Ansbacher der dritte Sieg in Folge und bedeutet für die Truppe von Trainer Andreas Heid ein Festsetzen in der Spitzengruppe der Tabelle.
Von Beginn an ließen die Ansbacher keinen Zweifel über den späteren Sieger aufkommen. Die Dominanz und gelungene Ballzirkulationen waren schon beeindruckend und ließen den ein wenig ersatzgeschwächten Gastgebern kaum Zeit zum Luftholen. Die Gastgeber mussten ihren Gästen ständig hinterherhecheln und hatten selten die Möglichkeit, selbst so etwas wie Spielkombinationen aufzuziehen. Gefährlich wurden sie eigentlich nur bei ihren wenigen Standardsituationen, als deren Initiator sich vor allem Manuel Römlein hervortat. Eine Ecke des Linksfußes köpfte Marco Schiebel in der 30. Minute knapp neben das Tor der Ansbacher und auch in der 66. Minute konnte Schiebel eine Römlein-Vorarbeit nicht verwerten. Neun Minuten vorher setzte Steffen Bachmann einen Römlein-Freistoß per Kopf neben den SpVgg-Kasten und das war es auch schon, was die kompakte SpVgg-Abwehr an Chancen der Gastgeber zuließ.
Auf der Gegenseite spielte den technisch überlegenen Gästen die frühe Führung in der 7. Minute natürlich in die Karten. Torjäger Patrick Kroiß, von Lukas Schmidt mit einem Klassezuspiel bedient, verlor seinen ersten Zweikampf mit dem jungen TSV-Keeper Pascal Krämer. Dieser unterlief aber dann den folgenden Eckball von Max Störzenhofecker und Lukas Schmidt sagte per Kopfball aus drei Metern danke. Schmidt hätte acht Minuten später nach einem tollen Pass von Oskar König sein zweites Tor machen müssen, aber Krämer hatte etwas dagegen. Eine Viertelstunde später schien dann das 0:2 fällig, aber Max Störzenhofecker stand beim Zuspiel von Alex Seidens knapp im Abseits. In der 36. Minute aber hatten die mitgereisten SpVgg-Anhänger den Torjubel schon fest eingeplant. Sebastian Stolz drang unwiderstehlich in den TSV-Strafraum ein und als er zum Torschuss ausholen wollte, brachte ihn Krämer zu Fall. Dafür erhielt er von Schiedsrichter Matthias Kristek aus dem hessischen Büdingen, der am 17. August 2001 den Ansbacher 1:0-Sieg bei RW Erfurt in der Regionalliga Süd gepfiffen hatte, die Gelbe Karte und Christoph Hasselmeier die Chance, seine makellose Elfmeterbilanz zu verbessern. Doch zum erstenmal in seiner Karriere scheiterte der Ansbacher Kapitän in einem Pflichtspiel vom Punkt, denn Krämer parierte seinen Schuss mit einer tollen Parade. Zwei Minuten später rettete Krämer mit einer tollen Fußabwehr gegen Kroiß und hielt so noch die Hoffnungen seines Teams auf einen Punktgewinn am Leben.
Auch in den zweiten 45 Minuten bestimmten die Gäste über weite Strecken die Partie. Allerdings verhinderten die tropischen Temperaturen Tempofußball und weitere nützliche Komponenten von Offensivfußball. Die Ansbacher beschränkten sich auf Ballkontrolle und einzelne Nadelstiche Richtung Gastgebertor. Vor allem Kroiß verzweifelte am besten Spieler auf dem Platz, TSV-Keeper Krämer. Und da Kroiß an diesem Nachmittag kein eigener Treffer vergönnt war, bereitete er in fantastischer Manier per Alleingang und Düpieren von drei Gegenspielern das zweite Tor der Westmittelfranken vor. Pakorn Silaklang hatte in der 77. Minute keine große Mühe, diese Vorarbeit zum 2:0 und seinem ersten Saisontor zu nutzen. Er setzte den Schlusspunkt in einer Partie, in der die Ansbacher es versäumten, ihr gutes Torverhältnis noch weiter zu verbessern.
Spielbericht eingestellt am 31.08.2015 09:36 Uhr