Gästetrainer Georg Lunz hatte unter der Woche an der Taktik getüftelt. “Ich hatte ja Zeit und habe den Jungs einiges mit auf den Weg gegeben. Ich bin gespannt, ob die Jungs das auch so umsetzen.” Dabei hatte der Trainerfuchs seine Truppe sehr defensiv eingestellt und spielte offiziell in einem 1-4-1-4-System, weil sich einer der Sechser immer wieder abkippen ließ. Die Heimelf musste auf Cheftrainer Michael Hutzler verzichten, der im Urlaub weilte und von Co-Trainer Dennis Wiler und Torwarttrainer Dirk Schrott vertreten wurde. “Die Jungs sind heiß und wollen Revanche nehmen für die letzte Saison”, sagte Sportvorstand Uwe Schüttinger vor der Partie und erwartete wohl wie die meisten Zuschauer einen Sieg seiner Mannschaft.
So sah es meist aus. Drei Weiße auf einen Blauen (Sven Wiezcorek).
Sebastian Baumann
Die taktische Marschroute der Gäste war sofort zu erkennen. Denn offensiv passierte erst einmal gar nichts, die Eintracht versuchte mit zwei tiefstehenden Viererketten, den Jahn vom Tor wegzuhalten, denn gefühlt acht Mann waren immer in Strafraumnähe. Das gelang auch gut, weil die Heimelf zwar mehr Ballbesitz hatte, aber aus eben diesem kaum etwas machte. Die beste Gelegenheit der Anfangsphase hatte dann auch Abwehrmann Sandro Gumbrecht, der den Ball von der Strafraumkante knapp am linken Pfosten vorbeischlenzte. Allerdings spielte der Jahn viel zu sehr durch die Mitte und auch viel zu einfallslos, so dass die Gäste kaum Mühe hatten, die durchsichtigen Angriffsversuche zu verhindern. Es dauerte bis zur 23. Minute, als der Jahn endlich wieder eine Chance hatte. Andi Mönius war ins Dribbling gegangen und hatte von der Sechzehnerlinie abgezogen. Den strammen Schuss konnte Keeper Kühhorn aber zur Ecke abwehren. Es dauerte erneut neun Minuten, bis es wieder einigermaßen gefährlich wurde. Dieses Mal feuerte Sven Wieczorek einen strammen Schuss ab nach einer schönen Kombination über Mönius und Göbhardt, der den Ball mit der Hake vorlegte. Doch auch dieser Versuch strich am langen Pfosten vorbei. Kurz danach hatte Kpaitän Thomas Roas zwei Chancen. Einmal traf der Offensivmann nur das Außennetz mit einem direkten Freistoß, danach konnte Roas ein Abspracheproblem in der Eintracht-Defensive nicht ausnutzen. So kam es, wie es kommen musste. Mit einem der wenigen Angriffe der Gäste war Bamberg erfolgreich. Jerundow zog ansatzlos aus knapp 18 Metern und und traf ins lange Eck. Damit war der Spielverlauf auf den Kopf gestellt. Der Jahn antwortete mit wütenden Angriffen hatte eine dicke Chance. Nach einer Ecke brachte Göbhardt den Ball mit dem Kopf zurück in die Mitte. Das Spielgerät kam über Umwege zu Sandro Gumbrecht, dessen Kopfball auf der Linie geklärt wurde.
Die Flanke von Sebastian Schäferlein kann Stanimir Bugar nicht unterbinden.
Sebastian Baumann
Die Halbzeitansprache des Interimsduo schien auf alle Fälle Wirkung gezeigt zu haben. Der Jahn drückte die Gäste gleich hinten rein und traf mit dem erste Versuch. Nach einer schönen Kombination war es Sven Wieczorek, der ins lange Eck traf. Der Flügelflitzer blühte danach richtig auf und hatte noch zwei gute Schusschancen, die aber allesamt nichts einbrachten. Doch in der 52. Minuten klingelte es dann erneut im Kasten der Gäste. Andi Mönius war von Maxi Göbhardt prima freigespielt worden und brachte die Vorlage im Kasten unter. Weiter ging es im Zwei-Minuten-Takt. Nach einer Flanke von Basti Schäferlein stand Senad Bajric förmlich in der Luft, köpfte den Ball aber am langen Pfosten vorbei. Danach nahm der Jahn aber deutlich das Tempo aus der Partie und schien sich mir der knappen Führung begnügen zu wollen. Allerdings machte die Eintracht auch gar keinen gefährlichen Eindruck in der Offensive. Erst nach 73 Minuten sorgte ein Freistoß für Gefahr - oder besser hätte für Gefahr sorgen können, denn Thomas Roas traf deutlich ins Gebüsch hinter dem Kasten von Matthias Kühhorn. Danach plätscherte die Partie so vor sich hin bis endlich Dominik Zametzer seine Chance hatte. Der Angreifer hatte vor der Partie mit Matthias Kühhorn gewettet, dass er treffen würde, doch der Kapitän der Gäste spielte den Spielverderber. Der Nachschuss von Göbhardt verfehlte danach um Zentimeter das Ziel. Auf einmal wachte dann auch der Gast auf und hatte eine Schusschance durch Tobias Linz, der aber nicht genug Schmackes hinter den Schuss brachte. Nach einer Ecke verfehlte Max Grossmann dann den Jahn-Kasten nur knapp.
Spielbericht eingestellt am 03.09.2016 18:01 Uhr