Am vergangenen Dienstag bestritt der FC Fuchsstadt sein letztes Punktspiel, als man bei der favorisierten DJK Don Bosco Bamberg mit einer kämpferisch überzeugenden Leistung einen Punkt mit nach Hause nehmen konnte. Damit konnten die Fuchsstadter natürlich leben, auch wenn man nun seit sechs Spielen ohne "Dreier" dasteht. Somit ist die Mannschaft von Martin Halbig den Relegationsplätzen bedenklich nahe gekommen. "Das Derby ist für uns sauwichtig, denn Gochsheim steht in der Tabelle hinter uns. Da geht verlieren gar nicht. Wir müssen schauen, dass wir zum Abschluss noch einmal einen Dreier einfahren, damit wir uns zur Winterpause noch einmal ein Stück von hinten absetzen können", formuliert es Coach Halbig vor dem Spiel. Mit einem Dreier könnte man auf 29 Punkte stellen, was in Ordnung wäre. Er weiß um die Bedeutung des Sechs-Punkte-Spiels, das natürlich enorm wichtig ist. Mit einem Heimsieg könnte die Halbig-Elf ihre Heimbilanz aufpolieren, denn in dieser Rangfolge ist der amtierende Vizemeister nur Drittletzter. Da gilt es den Hebel anzusetzen. Auf der anderen Seite konnten die Gochsheimer am vergangenen Sonntag beim letzten Pflichtspiel einen wichtigen 3:1-Heimsieg landen, der sie nun auf nur einen Punkt ans rettende Ufer heranbrachte. In diesem Falle wurde die Heimstärke der Mannschaft von Michael Herrmann wieder deutlich, denn nur zwei Teams haben zu Hause mehr Punkte geholt als der TSV. "Ich bin sehr, sehr zufrieden. Die Jungs haben genau da weitergemacht, wo sie in Leider aufgehört haben. Vor allem nach dem 1:2 haben sie sehr gut reagiert. Auch die Einwechselspieler haben sich sehr gut eingebracht", lobte der spielende Übungsleiter, dessen Team nun wieder in Schlagdistanz zu den Nichtabstiegsplätzen ist. Im Optimalfall könnte man mit einem Sieg in Fuchsstadt über den Strich springen, dazu braucht es aber endlich mal einen Auswärtsdreier. Aktuell stehen in zehn Auswärtsbegegnungen nur zwei Zähler zu Buche, was natürlich viel zu wenig ist. Auf engem Platz erwartet Herrmann einen kämpferisch starken Gegner, der zuletzt aufhorchen ließ. In Großbardorf und Bamberg verteidigten die Füchse stark und holten jeweils einen Punkt und überzeugten. Dennoch möchten die Gochsheimer das Jahr mit einem guten Gefühl abschließen. Am besten mit dem ersten Auswärtssieg.
Ohne Rücksicht auf Verluste geht der heimische Yanik Pragmann (vo.) in den Zweikampf mit Gochsheims Fnan Tewelde.
Alexander Grober
Es entwickelte sich ein flottes Spiel von Beginn an in der Kohlenberg-Arena. Man merkte beiden Teams die Wichtigkeit der Begegnung an, denn in jedem Zweikampf ging es von Minute Eins an zur Sache. Insgesamt besser fanden sich aber zunächst die Gäste aus Gochsheim zurecht. Nach nicht einmal zehn Minuten die erste gute Aktion, als eine scharfe Hereingabe von Nico Kummer von der rechten Seite aber im Zentrum keinen Abnehmer fand. Insgesamt waren aber die Angriffsversuche beider Kontrahenten viel zu ungenau. Fuchsstadt probierte einiges in der Anfangsphase und hatte etwas mehr Ballbesitz. Auf der anderen Seite hatte Gochsheim das ein oder andere Mal ihre guten Umschaltmomente, die aber ebenfalls zu unsauber ausgespielt waren. Nach einer viertel Stunde dann der erste FC-Abschluss, als Kevin Lormehs aber verpasste. Wenig später hatte er ebenfalls eine gute Aktion, die Gastgeber in Führung zu bringen. Vor dem Tor von Irnes Husic zögerte der junge Fuchsstadter Angreifer aber den Ticken zu lange (26.). Direkt im Gegenzug ergab sich dann eine Riesenchance für die Herrmann-Elf. Irnes Husic mit einem langen Abschlag, als sich Kapitän Bartel, sein Verteidiger-Companion Ebert und Keeper Zwickl uneinig waren. Yannick Sprenger hätte dies nutzen müssen, verpasste aber die gute Chance, denn Sebastian Bartel klärte kurz vor der Linie noch das Leder (27.). Es war in dieser Phase ein offenes Spiel, das beide Kontrahenten auf ihre Seite ziehen konnten. Fuchsstadt hatte einen Ticken mehr Ballbesitz, doch die Offensivaktionen der Halbig-Elf waren nahezu immer ohne die letzte Entschlossenheit ausgespielt. Es ergab sich in der Schlussviertelstunde im ersten Abschnitt lediglich noch eine Aktion, welche Dominik Demar für die Gäste inne hatte. Er nickte aber eine Flanke von Yannick Sprenger knapp am Pfosten des Fuchsstadter Tores vorbei. Dann war Pause, als die 250 Zuschauer am Kohlenberg noch keine Tore zu Gesicht bekamen.
Wenig später konnte Mario Ketterl jubeln, als sein Freistoß aus ca. 18 Metern in die Maschen ging.
Alexander Grober
Die erste Aktion der zweiten Halbzeit war dann direkt sehr umstritten. Ca. 18 Meter vor dem Fuchsstadter Gehäuse kam Pascal Demar im Zweikampf zu Fall. Da kann man sicherlich darüber streiten, ob der heimische Verteidiger nicht zuerst den Ball traf. Der Unparteiische entschied in jedem Fall auf Freistoß für den Gast, den Mario Ketterl kompromisslos in die Maschen hievte. Gochsheim führte mit 0:1 nach 49 Minuten, was nach der ersten Halbzeit sicher nicht unverdient war. Sechs Minuten später dann die zweite knifflige Szene für Schiedsrichter Jan Hoffmann, als er Pascal Demar die Zehn-Minuten-Zeitstrafe zeigte nach einem sehr harten Einsteigen gegen Kevin Lormehs. In der anschließenden Überzahlphase konnten dann die Schützlinge von Martin Halbig etwas mehr Druck aufbauen in Richtung Gochsheimer Gehäuse. Christoph Schmidt nickte nach 57 Minuten einen Dominik Halbig-Freistoß knapp am Tor vorbei. Vier Zeigerumdrehungen später begrub Irnes Husic einen Abschluss von Yanik Pragmann aus spitzem Winkel unter sich. Insgesamt zeigten sich aber die Fuchsstädter im Abschluss, bzw. in der letzten Aktion weiterhin zu harmlos. Zudem war die Tatsache zu erkennen, dass die Begegnung mehr und mehr hitzig wurde und beide Teams alles reinwarfen, um zum Erfolg zu kommen. Mit der Zeit lief das Spiel aber fast nur noch in Richtung Gochsheimer Tor, ohne dass es aber gefährlich wurde. Fuchsstadt probierte es weiterhin, es glückte jedoch nichts. Nach 73 Minuten konnte Joker Maurice Volz einen langen Ball festmachen, aus der Drehung schob er das Leder aber knapp am langen Pfosten vorbei. Gochsheim machte es in der Folge geschickt und einige Unterbrechungen prägten das Spielgeschehen. Die Gochsheimer Verteidigung um den zweikampfstarken Spielertrainer Michael Herrmann sollte aber standhalten zunächst, als die Gastgeber es weiterhin probierten. Erst in der Nachspielzeit wurde es richtig gefährlich für den Gast. Fünf Minuten waren vom Unparteiischen Jan Hoffmann angezeigt, als in der vierten Minute Maximilian Seit eine Eckballhereingabe von Dominik Halbig knapp am Tor vorbeinickte. Am Ende war es dann ein verzweifelter langer Ball von Nico Neder, der auf den langen Pfosten zu Dominik Halbig verlängert wurde. Er fackelte nicht lange und schob zum insgesamt glücklichen 1:1 für die Fuchsstadter ein. Das war dann auch gleichzeitig der Schlusspunkt einer packenden und jederzeit spannenden Landesligabegegnung.
Die Szene zur Zehn-Minuten-Zeitstrafe: Pascal Demar ohne Chance auf den Ball gegen Kevin Lormehs vom FCF. Da hätte er sich nicht über einen Platzverweis beschweren dürfen.
Alexander Grober
Unter dem Strich war der Punktgewinn für den FC Fuchsstadt natürlich glücklich, auch allein wegen der Entstehung. Martin Halbig war nach dem Spiel ebenfalls nicht zufrieden mit der Leistung und auch Einstellung seiner Mannschaft, die nicht alles investierte und "nicht mit voller Kraft" agierte. Natürlich schwer einzuschätzen, woran es lag. Insgesamt aber hätten die Gochsheimer den Dreier verdient. Man hatte schon in der ersten Halbzeit durch Yannick Sprenger eine Riesenchance, als er aber eine Unstimmigkeit der Gastgeber nicht nutzen konnte. Nach dem Freistoßtreffer durch Mario Ketterl hatte die Viererkette um Michael Herrmann keine großen Probleme, die Angriffsversuche der Fuchsstadter wegzuverteidigen. Was aber kam, wurde zumeist bereinigt. So ist es bitter für die Herrmann-Elf, die es damit verpasste, Big-Points im Abstiegskampf mit nach Hause zu nehmen und mit den Fuchsstadtern gleichzuziehen.
Spielbericht eingestellt am 26.11.2023 11:00 Uhr