Auf Lengfelder Seite begann Manuel Zehner für den letztjährigen Stammkeeper Roman Kölbl, der auf der Bank Platz nahm. Und auch die Neuzugänge Nino Bozesan und Dustin Höppner, die die Doppel-Sechs bildeten, sowie Lukas Hemmerich in der Innenverteidigung gaben ihr Ligadebüt für den TSV.
Auch beim blauweißen Kontrahenten durfte ein Neuer beginnen: Manuel Scheller, vom TSV Uettingen gekommen, bildete mir Mathias Kurz das defensive Tandem vor dem Defensivverbund.
Leinachs Bester am heutigen Tage, aber auch der Unglücksrabe: Andreas Lang. Hier gegen Aydin Koldas.
Rausch A.
Die Geschichte der ersten Halbzeit ist in wenigen Sätzen erzählt. Der TSV Lengfeld war um Spielkontrolle bemüht, musste das Feld aber seinem Kontrahenten überlassen. Denn die Blauweißen waren die aktivere Mannschaft und gingen wesentlich aggressiver in die Zweikämpfe. Das einzige Leinacher Manko trat dann auch alsbald zu Tage: Die Chancenverwertung. Allerdings sollte sich das am heutigen Sonntag in Lengfeld nicht rächen, da der heimische TSV kaum gefährlich vor das FC-Gehäuse kam. Zu unpräzise und fahrig agierten die Rotweißen in der Vorwärtsbewegung.
So dauerte es bis zur 31. Minute, bis ein erstes Raunen durch die Zuschauerreihen ging: Jonas Harant hatte geflankt und in Johannes Reuchlein auch einen Abnehmer gefunden, doch der Mittelfeldspieler köpfte das Leder unbedrängt neben das Lengfelder Gehäuse. Die einzigen Torabschlüsse, bei denen Manuel Zehner im TSV-Kasten eingreifen musste, waren zwei harmlose Distanzschüsse vom eigewechselten Andreas Kurz (41.) und Sebastian Ankenbrand (44.).
Sein Gegenüber Christoph Lang musste gar nur einmal die Fäuste in die Höhe reißen, als Igor Mikic es mit aller Gewalt aus 20 Metern versuchte (42.).
So ging es ohne wirklichen Aufreger torlos in die Kabinen und der Erkenntnis, dass sich beide Teams im zweiten Durchgang gehörig steigern müssen.
Stand heute mehrmals ungewollt im Mittelpunkt: Schiedsrichter Michael Wander. Hier nach einem Foul von Sebastian Markert (re.) an Philipp Ziegler.
Rausch A.
Dies schienen sich nach der Pause allerdings lediglich die Gäste aus Leinach zu Herzen genommen zu haben. Denn es waren noch keine 30 Sekunden gespielt, kam Fabian Kömm völlig unbedrängt nach einer Harant-Flanke zum Kopfball, konnte diese aber nicht verwerten. Und auch in der Folge kontrollierte Leinach das Geschehen, ohne sich jedoch weitere Chancen zu erarbeiten.
Zwar gab der TSV in Person von Sebastian Fehrer in der 62. Minute ein erstes Lebenszeichen von sich, stellte seine Angriffsbemühungen danach aber wieder ein. Vielmehr rückte Manuel Zehner jetzt immer mehr in den Mittelpunkt.
Einen langen Ball aus dem Halbfeld, noch leicht abgefälscht von Andreas Kurz pflückte er sicher herunter (64.). Und auch in Minute 69 war er zur Stelle, als Nino Bozesan das Spielgerät in der Vorwärtsbewegung verlor und Fabian Kömm alleine auf den TSV-Schlussmann zustürmte, der das Leder aber mit einer Glanztat zur Ecke klären konnte. Bei dieser wäre er wohl machtlos gewesen, doch Philipp Christ köpfte völlig freistehend über den Querbalken.
Der FC war drauf und dran, das Pendel auf seine Seite ausschlagen zu lassen und schnürte die Heimelf in der eigenen Hälfte ein.
Aber just in der Leinacher Drangphase schickte sich Igor Mikic an, das Spielgeschehen auf den Kopf zu stellen. Allerdings versagten dem Angreifer nach seinem 30-Meter-Solo vor Christoph Lang die Nerven und der Gästekeeper lenkte den Ball gerade noch um den Pfosten (74.). An diesem ging auch Dustin Höppners Versuch aus 25 Metern vorbei, bei dem Lang wohl chancenlos gewesen wäre (76.).
Wer jetzt glaubte, die Heimelf hätte Blut geleckt und wollte die Punkte unbedingt in Lengfeld behalten, sah sich getäuscht. Denn erneut setzten die Blauweißen zum endgültigen Todesstoß an, fielen jedoch ihrem eigenen Unvermögen zum Opfer. Er zielte Johannes Reuchlein nach einem Kömm-Rückpass von der Grundlinie haarscharf links vorbei (80.), bevor Andreas Kurz nur zwei Minuten später auf Höhe des Elfmeterpunktes am stark reagierenden Lehner scheiterte. Spätestens jetzt wäre die Leinacher Führung mehr als verdient gewesen. Und der agile Kurz hätte seine Leistung krönen können. Doch anstatt den fälligen Strafstoß nach Foul an Mathias Kurz in die Maschen zu schieben, drosch der Stürmer das Leder über den Querbalken und vergab somit die große Chance zum Auftaktsieg (85.)
So blieb es beim letztlich schmeichelhaften Punkt für die Heimelf, die sich besonders in der Offensive steigern muss, um nicht wieder von Beginn an im Tabellenkeller zu stehen. Aber bereits am nächsten Mittwoch gibt es die Chance auf Wiedergutmachung, wenn Stegaurach den TSV zum ersten Auswärtsspiel bittet.
Leinach hingegen könnte mit der gezeigten Leistung durchaus zufrieden sein, wäre da nicht die fehlende Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Gegen Absteiger Sand werden die Gensler-Schützlinge jedenfalls kaum so viele Chancen liegen lassen dürfen, wenn etwas Zählbares dabei herausspringen soll.
Spielbericht eingestellt am 21.07.2013 23:31 Uhr