Es sollte der Tag der SpVgg Ansbach werden, denn mit einem Sieg hätten die Mittelfranken den Meistertitel perfekt machen können. Doch selten lagen Aufstieg und Abstieg so nah beinander, denn die Gegner aus Schweinfurt mussten ebenfalls punkten, um der drohenden Relegation noch zu entkommen. Auf Schweinfurter Seite erlebte Dauertrainer Ernst Gehling sein letztes Landesligaspiel, das aber nicht gut für seine Mannschaft enden sollte, aber der Reihe nach. Beide Teams begannen in einem 4-2-3-1-System, welche aber unterschiedlich ausgeführt wurden, denn während die Hausherren offensiv agierten, zogen sich die Gäste bis zur Mittellinie zurück. Bei den Schnüdeln fehlten mit Ercan Öztürk, Patrick Geißler und Sebastian Ziegler gleich drei Stammakteure. Deswegen stand mit Florian Riegel ein Spieler in der Startaufstellung, der unter der Woche größtenteils in München als Lehrer angestellt ist. Ansbach hingegen konnte die beste Formation auf den Rasen schicken.
Wieder Heiko Kandler (Nr.2), diesmal im Duell mit Schweinfurts Michael Mantel.
Thilo Wilke
Schon vor dem Spiel war die Vorfreude der Ansbacher Fans zu spüren, denn es strömten über 1500 Zuschauer in den Pigrol-Sportpark, um ihre Mannschaft zu unterstützen. Auch das komplette Umfeld des Vereins waren auf diesen Tag vorbereitet, sodass bereits im Vorfeld eine Musikgruppe für Stimmung in den gut gefüllten Rängen sorgte. Bei Sonnenschein liefen die beiden Mannschaften mit kleinen Kindern aufs Spielfeld, um von den euphorischen Zuschauer empfangen zu werden. Früh war zu erkennen, dass die Gäste ihre Abwehrreihen tief gestaffelt vor ihrem Tor aufstellen würden, während die Hausherren sofort offensiv begannen. Früh war ebenfalls klar, dass die Ansbacher die richtigen Ideen brauchen würden. Gesagt - Getan: Aus der halbrechten Position hatte der Ansbacher Spielführer Christoph Hasselmaier einen genialen langen Ball in die Spitze gespielt, wo Stürmer Bastian Herzner den Schweinfurter Schlussmann Simon Mai umkurvte - 1:0 und das schon nach knapp zehn Minuten, weshalb der Schweinfurter Plan schon früh über den Haufen geworfen wurde. Doch es kam noch schlimmer, denn Herzner wiederholte seinen Streich 20 Minuten später wieder, als er wieder vor Mai eiskalt vollstreckte. Zwischenzeitlich hatte Raul Crisan ein Abseitstor erzielt, nachdem er bei einem Freistoß sich Vorsprung verschaffen konnte. Auch die FTS hatte vorher eine Chance zu verzeichnen, als Tino Pabst, nach einer Mantel-Flanke, mit seinem Schuss das Tor verfehlte. So waren in der ersten Halbzeit die Hausherren klar überlegen, vor allem der Kaptain und zentrale Mittelfeldspieler Hasselmaier sorgte immer wieder für überragende Anspiele in die Spitze, wo wiederum Bastian Herzner agil agierte. Schweinfurt hatte dagegen in der ersten Halbzeit zu viel Respekt, sodass man verdient mit einem Rückstand in die Pause ging.
Der agile Bastian Herzner (li.) bringt Tony Stenzinger zum Straucheln.
Thilo Wilke
Ein überraschendes Spiel bekamen die Zuschauern in den Anfangsminuten der zweiten Halbzeit zu sehen, denn es spielten nicht die Hausherren, sondern die Gäste versuchten, ihre Chance in der Offensive zu nutzen. Doch dieses Vorhaben hätte frühzeitig nach hinten losgehen können, wenn weiderum ein Ansbacher Abseitstor von Bastian Weiß gezählt hätte. Danach spielten aber erstmal nur noch die Turner, die durch einen Hämmerlein-Kopfball eine große Chance zu verzeichnen hatte. Danach fehlten die zwingenden Chancen, weshalb die konterstarken Mittelfranken für die Entscheidung sorgten. Nach einer Kopfballverlängerung von Michael Gassner konnte Bastian Weiß mit einem Volleyschuss eiskalt vollstrecken, was gleichzeitig auch die Entscheidung bedeutete. Doch wer dachte, die Schweinfurter würden nun endgültig auseinanderbrechen, der würde getäuscht, denn die FTS spielten weiterhin nach vorne. Abwehrspieler Henry Stenzinger und Nino Scheidler hatten zwei Großchancen nach einer Ecke, die aber durch die Ansbacher Abwehrreihen vereitelt wurden. Nun wurde es ein abwechslungsreiches Spiel, weil auf beiden Seiten Tempo ins Spiel kam. Bastian Weiß hatten nämlich auf der Gegenseite alleine vor Torhüter Simon Mai den Ball nicht unterbringen können. Wiederum auf der anderen Seite vergab Tino Pabst eine gute Möglichkeit. Doch Bastian Weiß hätte auf der Gegenseite das Ergebnis noch zwei Mal in die Höhe schrauben können, doch zuerst scheiterte er am besten Schweinfurter, Schlussmann Simon Mai, um beim zweiten Versuch an der Querlatte zu scheitern. Gerade in diesen Minuten sah man die Konterstärke der Hausherren, die immer wieder schnell umschalteten, aber auch die Turner gaben sich nun auf und können so Hoffnung für bevorstehenden Relegationsspiele haben.
Das Spiel endete mit einem souveränen Heimsieg der Ansbacher, die anschließend ihren Meisterwimpel entgegennehmen durften. Aber auch Ernst Gehling war mit der Leistung seiner Schweinfurter Mannschaft zufrieden und freute sich bereits auf die Zusatzspiele.
Spielbericht eingestellt am 24.05.2014 22:27 Uhr