Frohnlach ging ungeschlagen in die Begegnung. Zweimal teilte die Mannschaft von Bastian Renk die Punkte (Rimpar, Friesen) und einmal konnte man gewinnen (SV Euerbach/Kützberg). So wollte der VfL Frohnlach heute ihre Serie fortsetzen und in jedem Fall im Derby gegen den SV Memmelsdorf etwas Zählbares mitnehmen. Der SVM holte neben dem 4:4 zu Hause gegen den FT Schweinfurt am vergangenen Samstag im Derby gegen den 1. FC Lichtenfels drei Punkte, man verlor aber beim FC Geesdorf klar mit 1:3. So wollte die Mannschaft von Gerd Schimmer mit einem Auswärtssieg am heutigen Tage am VfL Frohnlach vorbeiziehen und wieder Kontakt zu den oberen Plätzen in der Tabelle wiederherstellen. Ein schweres Stück Arbeit für den SV Memmelsdorf - um 15 Uhr rollte der Ball auf dem Grün im Willi-Schillig-Stadion, nachdem man der kürzlich verstorbenen "guten Seele des Vereins" Karin Wicht in Form einer Schweigeminute würdigte.
Bedrängt von Markus Saal (weiß) kann Tayfun Özdemir (gelb) einen langen Ball ins Sturmzentrum schlagen.
Alexander Grober
Ein munteres Spiel entwickelte sich bei schwülen Witterungsbedingungen. Frohnlach startete gut in die Partie und hatte nach drei Minuten den ersten Warnschuss durch Tayfun Özdemir, der sein Ziel nur knapp verfehlte. Memmelsdorf startete daraufhin auch gut, konnten sich dann direkt mit ihrer ersten Torannäherung belohnen. Die Schimmer-Elf konnte die Passivität in der Hintermannschaft der Heimelf nutzen, als Philipp Hörnes zu Fabian Baumüller querlegte und zweiter nur noch einschieben musste. Frohnlach war in dieser Phase des Spiels defensiv noch nicht wach und es ergaben sich einige Stellungsfehler, sodass Memmelsdorf zu hochkarätigen Chancen kamen. Gleich zwei Minuten nach dem Führungstreffer war es Dominik Sperlein mit der nächsten Aktion, der am parierenden Frohnlacher Keeper Jonas Hempfling scheiterte. Die Heimelf versuchte sich offensiv ein ums andere Mal zu befreien, doch in der Rückwärtsbewegung war das Team von Bastian Renk einige Male unsortiert. So in der 14. Minute, als Daniel Krüger einen Einwurf als Flanke in den Sechzehner brachte und Markus Saal aus sieben Metern am erneut stark haltenden Keeper Hempfling scheiterte. Mit der Zeit stabilisierte sich dann die Hintermannschaft des VfL und man stand sicherer und ließen kaum noch Chancen zu. Dementsprechend konzentrierte man sich mehr und mehr auf das Spiel nach vorne, als Lukas Pflaum nach 20 Minuten die zweite Frohnlacher Szene zu verzeichnen hatte. Nach einem Tempogegenstoß wurde er freigespielt, scheiterte aber am sicher parierenden Memmelsdorfer Keeper Thomas Schuberth. In der 24. Minute konnte die Heimelf aber den Ausgleichstreffer erzielen, der sich etwas abgezeichnet hatte. Mit einem langen Ball von Tayfun Özdemir wurde das Spiel schnell. Er schickte Daniel Oppel auf die Reise, der scharf querlegte auf Hartmann und dieser nur noch das Leder über die Linie drücken musste. Das Spiel wurde in den Folgeminuten hitziger, der Unparteiische Andreas Peplinski vom Post-SV Nürnberg konnte aber mit seiner kommunikativen Art die Beschwerden stets im Zaum halten. Es dauerte dann bis kurz vor Ende der ersten Halbzeit, bis wieder was geschah. Wieder waren es drei Stationen, die nach einem schnellen Ballgewinn beteiligt waren. Tayfun Özdemir spielte diagonal auf die rechte Seite zu Daniel Oppel, der reinlegte zu Kapitän Lukas Pflaum. Der 24-jährige Spielführer wurde aber im letzten Moment abgeblockt. Der VfL präsentierte sich bissiger wie der Gast aus Memmelsdorf und drängte auf den Führungstreffer. Geschockt wurde die Renk-Elf dann mit dem Pausenpfiff, als kurz zuvor Dominik Sperlein das 1:2 erzielen konnte zum vielleicht psychologisch besten Zeitpunkt. Philipp Hörnes steckt gegen viel zu passive Frohnlacher durch auf den 28-jährigen Co-Trainer des SVM, der eiskalt einnetzen konnte. Daraufhin war direkt Halbzeit.
Einige umkämpfte Duelle lieferten sich Fabian Baumüller (weiß) und Emre Özdemir (gelb), wie in dieser Szene.
Alexander Grober
Zu Beginn des zweiten Spielabschnittes war Frohnlach die wachere Mannschaft. Eine Riesenchance hatte der VfL in der 51. Spielminute zu verzeichnen. Daniel Oppel setzte sich nach Diagonalball stark durch, legte zurück auf den mitgelaufenen Lukas Riedel, dem allerdings in Rückenlage zum Ball die Nerven versagten. Markus Saal hatte in der 58. Minute dann Glück, als er nicht mit Gelb-Rot vom Platz flog nach einem Foulspiel, woraufhin SV-Trainer Gerd Schimmer seinen Schützling direkt auswechselte. Der Joker Christopher Sowinski war dann in der 65. Minute an der Entstehung des dritten Memmelsdorfer Treffers beteiligt. Unsanft wurde Sowinski nach gutem Solo-Lauf von Ata Simitci von den Beinen geholt, woraufhin der Frohnlacher Routinier den Gelben Karton sah. Den anschließenden Freistoß setzte Thomas Kamm mit Hilfe eines Torwartfehlers von Jonas Hempfling in die Maschen zum vielumjubelten 1:3 für den SV Memmelsdorf. Bis auf den Fehler war Jonas Hempfling der stärkste Frohnlacher Akteur auf dem Feld, da er seine Mannschaft mit einigen Paraden in der Anfangsphase vor einem höheren Rückstand bewahrte. Die nächste nennenswerte Szene ergab sich dann in der 77. Minute, als Dominik Sperlein mit einem direkten Freistoß nur knapp den vierten Memmelsdorfer Treffer verpasste. Dieser sollte aber dann noch in der 83. Minute fallen, als nach Lauerbach-Fehlpass Sperlein sich das Leder erobern konnte. Der legte quer zum eingelaufenen Dominik Römer, der nur noch einschob. Dies war zugleich der Schlusspunkt einer guten Landesligabegegnung.
Frohnlachs Routinier Ata Simitci (gelb) hält sich den Memmelsdorfer Dominik Sperlein vom Leib.
Alexander Grober
Während Frohnlach zeitweise defensiv nicht landesligawürdig agierte, nutzte dies der SV Memmelsdorf in der Anfangsphase prompt. Man hätte durch Sperlein und Saal gar höher führen können. Frohnlach konnte sich in der frühen Phase des Spiels ganz allein bei Jonas Hempfling bedanken, der da den VfL im Spiel hielt. Nach dem Ausgleichstreffer von Kevin Hartmann und zunehmender Hitzigkeit der Begegnung war der VfL das bessere Team - ohne sich zu belohnen. Zum vielleicht besten Zeitpunkt des Spiels fiel dann der 1:2-Führungstreffer für die Gäste aus dem Bamberger Land, woraufhin die Schimmer-Truppe den Sieg souverän nach Hause fahren konnte, als spätestens nach dem Fehler von Jonas Hempfling und dem damit verbundenen Treffer zum 1:3 das Spiel entschieden war.
Spielbericht eingestellt am 28.07.2019 13:42 Uhr