Heyer stand als einer von vier Zugängen in der Anfangsformation der Sander. Bei den Hausherren mischten gar fünf Neue den Startelf auf. Weil neben Benjamin Freund auch noch Yannik Saal und Tony Stenzinger ausfielen, dürften diejenigen Anhänger der Turner, die letzte Saison gar nicht oder selten an der Maibacher Höhe vorbeischauten, wohl nur noch Henry Stenzinger gekannt haben.
Neuzugänge gegeneinander: Schweinfurts Philipp McNair gegen Sands Peter Heyer.
Michael Horling
Von der Papierform her war´s also eine klare Sache im Vorfeld. Auf dem Feld freilich wehrten sich die Schweinfurter nach Leibeskräften, ließen nur Peter Heyer nach zehn Minuten mal über links durchlaufen und mussten seinen Schuss an den Außenpfosten registrieren. Auf der anderen Seite prüfte Marcel Schmitt wenig später Sands Keeper Dominik Biemer, der ja lange Jahre den Kasten der FTS hütete. Die Gäste hatten optisch ein Übergewicht, sie machten aber nichts daraus. Drei Minuten eher als die Turner kamen die Sander aus der Kabine. Sie waren also heiß nach der Pause, dominierten auch da. Aber so richtig drückend agierten sie weiterhin nicht. Das Tor des Tages fiel dennoch: Thorsten Schlereth bereitete es über links vor, die Hereingabe verwertete der seit kurzer Zeit erst verheiratete Heyer im Stile eines Goalgetters. Kurios, dass der einstige Torjäger der Regionalliga rund zehn Minuten vor dem Ende fast ein Eigentor per Kopf erzielt hätte. Das war dann aber auch die beste Gelegenheit der Schweinfurter, die kämpften, sich wehrten, die die Sander immer wieder ins Abseits rennen ließen - die aber in der Schlussphase ohne den verletzten Stürmer Tino Pabst auskommen mussten.
Sands Peter Heyer kommt gegen Philipp McNair und Sebastian Seubert zum Kopfball.
Michael Horling
"Taktisch war das hervorragend von uns. Aber natürlich fehlte uns nach vorne die Durchschlagskraft", weiß der neue FTS-Trainer Thomas Freund. "Das war kein schlechtes Spiel von uns, auch wenn wir weiter ohne Punkte da stehen. Das es schwer wird heuer, das war uns ja eh klar. Ich hoffe nur, dass sich meine Mannschaft schnell an das Tempo in der Landesliga gewöhnt und auch an die Härte." Freund brachte als Beispiel die Szene vor dem 0:1. Es gab einen Freistoß für Sand, "obwohl mit der Ulrich Scheidel gesagt hat, dass der Daniel Rinbergas ihm auf den Fuß getreten ist, aber selbst geschrien hat. Dieses Abgewichste muss meine Mannschaft schnell lernen. Fußballerisch ist die Truppe echt gut drauf!"
Bernd Eigner sah´s so, dass seine Sander bei seinem Pflichtspieleinstand ordentlich kickten und zu Recht alle drei Zähler mitnahmen. "Für mich war´s sogar ein hochverdienter Sieg. Wir hatten ja schon vor der Pause ein Chancenverhältnis von 5:1. Und wir haben auch in der zweiten Halbzeit weiter geduldig gespielt, hätten dann natürlich bei unseren Kontern nachlegen müssen", sagt Eigner. " Dass man dann "ein, zwei brenzlige Situationen überstehen" musste und die "letzten zwei, drei Minuten natürlich immer spannend werden, wenn der Gegner beim Stand von 0:1 alles nach vorne wirft", sei komplett normal gewesen.
Und so geht´s weiter: Schon am Wochenende steht für die Freien Turner das nächste Derby an. Diesmal ist´s das Stadtduell mit dem FC Schweinfurt 05 2, auswärts im Stadion. Thomas Freund weiß, dass es nun Zeit wird für die ersten Punkte. Die haben die Sander bereits eingefahren seit Mittwochabend - und sie wollen nachlegen. Zu Hause gegen den TSV Kleinrinderfeld, gegen das Schlusslicht nach zwei Spieltagen. Letzte Saison endeten beide Duelle gegen den damaligen Mit-Absteiger aus der Bayernliga jeweils unentschieden.
Spielbericht eingestellt am 17.07.2014 12:55 Uhr