Bayern Kitzingen hatte in den letzten sechs Spielen nur einmal verloren, allerdings endeten vier Spiele auch nur unentschieden. „Nicht wieder einen halben, sondern einen ganzen Schritt“, forderte Spielertrainer Joachim Hupp deshalb. Bei den Toren ging es bereits vorwärts. Was zum Saisonanfang das große Manko der Kitzinger war, scheint mittlerweile behoben. Personell mussten die Gastgeber allerdings auf ihren verletzten Spielführer Christopher Lenhart verzichten, der sich dennoch in den Dienst der Truppe stellte und bei Verletzungen mit dem „Eiskoffer“ aufs Spielfeld eilte. Auch Oliver Koch stand beruflich bedingt nicht zur Verfügung. Höchberg reiste nach zuvor vier Siegen in Serie als Vierter an den Bleichwasen, hatte aber bereits vernommen, dass der Gegner zu weitaus besseren Leistungen im Stande sei, als die Tabelle glaubhaft machen wolle. Kracken-Coach Anton Kramer musste dabei auf seinen Abwehrorganisator Martin Wolf verzichten. Das Hinspiel zwischen beiden Teams am zweiten Spieltag dieser Saison endete torlos.
Philipp Pfeuffer (TG Höchberg, re.) grätscht von hinten Ahmed Bakare (Bayern Kitzingen) den Ball weg.
Jürgen Sterzbach
Munter ging es in den ersten Minuten hin und her, doch fehlte auf beiden Seiten in der Anfangsphase noch die Ordnung. Es dauerte bis Mitte der ersten Halbzeit, ehe Kitzingens Torhüter Mario Bodendörfer einen Eckball von links durch Alexander Priesnitz zulasten einer weiteren Ecke über den Querbalken wischte (24.). Nur wenige Minuten später musste Bodendörfer gar eine Glanzparade vollbringen, als Höchbergs nach vorne aufgerückter Spielführer Matthias Grünewald nach einem Freistoß von Christoph Schiebel einen Kopfball auf das gegnerische Tor platzierte (28.). Höchberg verzeichnete nach einer halben Stunde leichte Vorteile und hatte durch Grünewald die erste große Chance besessen, doch blieben es die Gäste fortan schuldig, weiterhin nach diesem Muster zu verfahren. Nach Joachim Hupps langem Ball aus der eigenen Hälfte steuerte Daniel Endres erstmals aussichtsreich auf das gegnerische Tor zu, bekam das Leder allerdings nicht richtig auf dem Schlappen und schoss daneben (34.). In den letzten Minuten einer insgesamt eher ereignislosen ersten Halbzeit passierte nicht mehr viel. Vor allem die Gäste hatten sich für das Auswärtsspiel allerdings mehr vorgenommen, waren aber unter ihren Erwartungen geblieben, worauf Kramer zur Pause mit zwei Wechseln reagierte. Für Michael Kerbler und Kevin Ille brachte er Jeffrey Karl und Pascal Bloemer ins Spiel.
Felix Straßberger (Bayern Kitzingen, vo.) lässt Alexander Priesnitz (TG Höchberg) stehen.
Jürgen Sterzbach
Kaum hatte der zweite Durchgang bekommen, lag der Ball schon im Tor. Ahmed Bakare hatte Höchbergs Torhüter Marcel Weid ausgetanzt, doch der Schiedsrichter hatte den vermeintlichen Torschützen zuvor im Abseits gesehen (48.). Die erste Viertelstunde nach der Halbzeit bestritten beide Mannschaften mit hohem Einsatz, wollten das Spiel in dieser Phase zu ihren Gunsten bestimmen. Höchberg agierte aussichtsreich, als Ulusoy nur den Pfosten traf (51.), und vertändelte die nächste Chance, als Schiebel mit freier Bahn am 16-Meter-Raum der Ball zugeschoben wurde, doch der noch einmal auf Julian Geiger legte, dessen Schuss neben das Tor ging (55.). Kitzingen schaltete schnell um, wenn es in der eigenen Hälfte in Ballbesitz kam. Pauly auf Bakare und der suchte mit dem Querpass Daniel Endres, doch der Stürmer verpasste die Hereingabe denkbar knapp (50.). Auch als Bakare auf Pauly spielte und der querlegte, fehlten Endres nur Zentimeter, um in zentraler Position den Ball zu erreichen (54.). Die Höchberger erwiesen sich als faire Sportsmänner, als sie den Schiedsrichter auf eine Fehlentscheidung aufmerksam machten – mit Eckball statt Abstoß ging es deshalb weiter. Jannik Feidel führte die Ecke aus, Marco Endres verlängerte, Bakare schoss, Weid wehrte dessen Schuss ab, doch vor die Füße des am langen Pfosten lauernden Daniel Endres (57.). Einmal in Rückstand geraten, kam Höchberg in der verbleibenden Spielzeit nur noch zweimal vor das gegnerische Tor. Ulusoy stand am Fünf-Meter-Raum vor dem leeren Kasten, doch Bodendörfer und Bakare verteidigten gemeinschaftlich, bis Kitzingens Torhüter zupackte (74.). Mit Bloemers Kopfball hatte Bodendörfer dagegen keine Probleme (86.).
Kitzingen erzielte die Entscheidung, als Ahmed Bakare von rechts auf den zentral frei stehenden Simon Pauly passte und der sich die Gelegenheit vor dem gegnerischen Gehäuse nicht entgehen ließ (78.). Höchberg bekam den Ball aus dem Spiel heraus nicht mehr vor das gegnerische Kisterl, Kitzingen sah einem über die Schlussphase ungefährdeten und alles in allem auch verdienten Sieg entgegen. Nach Abschluss des Wochenendes standen die Kitzinger Bayern als Tabellen-13. zum ersten Mal seit dem vierten Spieltag auf einem Nichtabstiegsplatz. Am nächsten Sonntag gastieren sie in Pettstadt. Im Fanbus, mit dem die Kitzinger zu den befreundeten Oberfranken fahren, wäre reichlich Platz für drei weitere Punkte. Höchberg bewahrte trotz der Niederlage den vierten Rang, muss sich am nächsten Wochenende erneut auswärts mit Karlburg auseinandersetzen.
Spielbericht eingestellt am 09.11.2014 22:57 Uhr