Bayern Kitzingen war in den vorherigen drei Spielen kein Sieg gelungen. Beim 0:1 gegen Sand hatte sich die Mannschaft lange Zeit als Widersacher präsentiert, doch durch ein Gegentor zwei Minuten vor Schluss am Ende den Kürzeren gezogen. Bei den Gastgebern ergab sich zu dieser Partie ein Wechsel. Für Mario Bodendörfer stand Florian Nöth im Tor der Etwashäuser. Ebenso veränderte Trainer Wolfgang Schneider die taktische Vorgehensweise in Erwartung eines tief stehenden Gegners. Christopher Lenhart, meist in der Viererkette als zentraler Abwehrspieler zu Hause, rückte auf die Position des Zehners ins offensive Mittelfeld. Ahmed Bakare ruschte ins defensive Mittelfeld, die Innenverteidigung bildeten Marco Endres und Benedikt Jandl, der nach seinem Wechsel in der Winterpause auf dem Platz zunehmend das Wort ergreift und seine Mitspieler dirigiert. Für die TuS Frammersbach endeten die bisherigen vier Spiele nach der Winterpause stets mit einer Niederlage. Ohne Punkt und mit 0:10 Toren aus den letzten Wochen traten die Gäste in Kitzingen an. Personell änderte Trainer André Mehrlich seine Anfangsformation zum vorherigen 0:1 gegen die zweite Mannschaft des Würzburger FV auf zwei Positionen. Johannes Hein und Ferdinand Weiß (Muskelfaserriss) fehlten, Marco Schiebel und Dominik Bathon standen von Beginn an auf dem Platz. Frammersbach nahm die erwartet defensive Haltung ein und agierte meist mit langen Bällen auf Sebastian Kessler.
Simon Pauly (Bayern Kitzingen, re.) setzt sich gegen Fabian Lurz (Frammersbach) durch.
Jürgen Sterzbach
Die Hausherren begann druckvoll, die Gäste standen defensiv. Kitzingens erste Aktion in Richtung gegnerisches Tor entstand durch Daniel Endres' öffnenden Pass am 16-Meter-Raum, doch Jannik Feidels Hereingabe wurde zur sicheren Beute von Frammersbachs Torhüter Markus Fischer. Die Gastgeber setzten nach und wurden für ihren engagierten Beginn noch innerhalb der ersten Viertelstunde belohnt. Als Christopher Lenhart einen langen Pass auf rechts geschlagen hatte, setzte sich Joachim Hupp auf der Außenbahn bis zur Grundlinie durch. Dessen Hereingabe auf den zweiten Pfosten verwandelte Simon Pauly zur frühen Führung. Frammersbach ließ sich von Kitzingens schnellen, kurzen Pässen ausspielen, hatte im Mittelfeld das Nachsehen und befand sich dadurch bis Mitte der ersten Halbzeit in der eigenen Hälfte in Gefahr. Christopher Lenharts Freistoß auf den langen Pfosten verpasste der ins Bild springende Daniel Endres nur um wenige Zentimeter. Im Gegenzug forderten die Gäste bei ihrer ersten Aktion sogleich einen Elfmeter, als Florian Nöth nach einem Pass von Fabian Lurz auf Dominik Bathon rettete, doch dabei Ball und Spieler traf. „In dieser Situation hatten wir Glück, denn wir wurden in dieser Saison schon für weniger mit einem Elfmeter bestraft“, meinte Pauly später. Die Kitzinger Bayern führten, doch hatten keine Beruhigung im Spiel. Es zeigte sich die Anspannung der Gastgeber vor einer entscheidenden Partie, die sich bereits in der vergangenen Woche im Training abgezeichnet hatte. Zahlreiche Chancen gab es nicht, so wurde Frammersbach sich selbst gefährlich bei einer Kopfballabwehr Marius Müllers. Nach Jannik Feidels Flanke klärte der Verteidiger nur knapp am eigenen Tor vorbei zur Ecke. Kitzingens optische Überlegenheit blieb bestehen, obwohl sich erst in den letzten fünf Minuten der ersten Halbzeit für Ahmed Bakare noch eine Gelegenheit ergab. Der technisch beschlagene und zunehmend auch durch Einsatz auffallende Nigerianer setzte sich bis zum gegnerischen Strafraum durch und suchte dort den Abschluss – um wenige Zentimeter verpasste er das Tor. Auf der Gegenseite musste sich Nöth in Lurz' Schussbahn werfen, als dieser im Gefahrenbereich erschien. Auch Dominik Bathon geriet noch einmal in aussichtsreiche Position, doch hob den Ball über das Tor in den wolkenverhangenen Himmel der Großen Kreisstadt.
Symbolisch? Marius Müller (Frammersbach, li.) geht im Duell gegen Jannik Feidel zu Boden.
Jürgen Sterzbach
Mehrlich wechselte zu Beginn der zweiten Halbzeit, nahm Sebastian Kessler aus dem Spiel. „Ich wollte neuen Schwung in die Offensive bringen und zwei Spieler vorne haben, die den direkten Weg zum Tor gehen“, erklärte Frammersbachs Trainer später. Der für Kessler eingewechselte Steven Summa schlug sogleich einen langen Ball in den gegnerischen Strafraum, Bathons darauf folgender Schuss wurde von der Abwehr abgeblockt. Frammersbach agierte nach Seitenwechsel druckvoller, zeigte Gegenwehr, zudem bekam Kitzingen auch von der Wetterseite Gegenwind. Als letzter Mann stoppte Benedikt Jandl kompromisslos einen Konter gegen Dominik Bathon, der zu einer Überzahlsituation geführt hätte, wäre der mitgelaufene Michael Weigand angespielt worden. Auch die Kitzinger Bayern hätten nach gut einer Stunde gerne einen Elfmeter für sich gesehen, als Marius Müller im Strafraum Daniel Endres zu Fall gebracht hatte. Wie auf der Gegenseite reichte aber auch hier dem Schiedsrichter der gesehene Tatbestand nicht aus. Mitte der zweiten Halbzeit kam Frammersbach dem gegnerischen Tor zum letzten Mal näher, als Christopher Schmitts Freistoß an Freund und Feind vorbei vor dem Tor aufsprang, doch ebenso über das Gehäuse hinaus ins Aus hüpfte. Kitzingen, das in den ersten zwanzig Minuten der zweiten Halbzeit mit seinen Nachlassigkeiten sehenden Auges gehadert hatte, zeigte schließlich seine Entschlossenheit, das Spiel für sich zu entscheiden. Daniel Endres setzte sich über links durch, drang in den Strafraum ein und suchte den Abschluss, Fischer parierte, doch hatte bei Joachim Hupps Nachschuss nichts zu halten. Die Gastgeber zogen aus der höheren Führung größeres Selbstvertrauen und legten nach, als Pauly den entscheidenden Zweikampf in der gegnerischen Hälfte gewann und den Ball auf Hupp weiterleitete. Wenige Schritte ging Hupp noch, bevor er den erfolgreichen Abschluss suchte und die Entscheidung erwirkte. So wurden die gelbrote Karte gegen Johannes Dürr und Nico Franz' nur mit Gelb bestrafte Nachtreten gegen Feidel zur Nebensache. Auch dass Frammersbach zwei Minuten vor Schluss den Pfosten traf, hatte somit keinen Wert mehr.
Bayern Kitzingen verbesserte durch den Sieg zwar seine Position nicht und steht weiterhin auf Platz 14 – nach Punkten gleichauf, doch wegen des verlorenen Direktvergleichs hinter der zweiten Mannschaft des Würzburger FV. Doch erzeugte der Sieg eine positive Stimmung vor dem bevorstehenden Auswärtsspiel bei der zweiten Mannschaft von Schweinfurt 05. Darüber stehen mit Kleinrinderfeld und Baiersdorf zwei Mannschaften, zu denen sich der Rückstand verringerte. Man spekuliert darauf, dass einer von beiden Konkurrenten ebenfalls noch nach hinten rutschen könnte. Für die TuS Frammersbach geht das Darben bei zunehmend schlechteren Aussichten weiter. Null Punkte und 0:13 Tore lautet die Bilanz der Spessarter aus den vergangenen fünf Spielen. Mit der FT Schweinfurt und SpVgg Stegaurach bilden sie nach diesem Spieltag am Tabellenende ein bereits von der Konkurrenz abgehängtes Trio. Leichter wird dadurch die am nächsten Spieltag bevorstehende Aufgabe bei Schweinfurts Freien Turnern nicht.
Spielbericht eingestellt am 05.04.2015 00:24 Uhr