Gut war der ASV Rimpar in die neue Spielzeit gestartet: Nach drei Spielen standen bereits sechs Punkte zu Buche. Zudem erzielten die Blauweißen bereits sechs Treffer und spielten zweimal zu Null. Auf den ersten Blick gegen drei euphorisierte Aufsteiger eine gute Bilanz, auf den zweiten ärgerte das Trainerduo Grimm/Heck besonders die Heimniederlage gegen Fuchsstadt, bei der die Heimelf dem Neuling den Sieg auf dem Silbertablett servierte. Das sollte sich gegen Kleinrinderfeld natürlich nicht wiederholen. Allerdings wurde die anstehende Begegnung von der Papierform deutlich schwieriger, selbst wenn der Vorjahresfünfte erst vier Punkte auf dem Konto hatte. Denn nahezu in Bestbesetzung reiste die Meyer/Scheder-Elf in den Würzburger Vorort. Lediglich Joshua Heberlein fehlte verletzungsbedingt und wurde durch Marco Kramosch ersetzt. Auf Seiten der Gastgeber mussten Niclas Hodek und Philip Löw passen. Auch Sebastian Hüfner stand nicht zur Verfügung, während Markus Köhler zunächst auf der Bank Platz nahm. So beorderte Interimscheftrainer Marcel Heck, der den urlaubenden Rene Grimm vertrat, Florian Späth und Fabian Hüsam in die Startformation.
Gekonnt grätscht Benedikt Engert (TSV Kleinrinderfeld) Rimpars Simon Schnepf das Leder vom Fuß.
Alexander Rausch
Bei angenehm sommerlichen Temperaturen und vor toller Kulisse entwickelte sich in den ersten Minuten eine offene Begegnung, in der die Gäste leichte spielerische Vorteile besaßen. Diese glichen die Rimparer durch disziplinierte Defensivarbeit und gutes Arbeiten gegen den Ball gekonnt aus, so dass Torraumszenen zunächst Mangelware waren. Erst Moskwiaks zu kurz geratener Rückpass brachte den lauernden Sandro Kramosch erstmals ins Spiel, doch der Angreifer setzte das Leder, am herausgeeilten Patrick Meier vorbei, knapp neben das Gehäuse. Beinahe hätten die Gastgeber wie gegen Fuchsstadt erneut großzügig mitgeholfen. Doch im Gegensatz zur Heimspielpremiere agierte die Heimelf weiter konzentriert und verteidigte konsequent, so dass die Heck-Truppe den leicht favorisierten Gästen auch im weiteren Verlauf kaum Gelegenheiten gestattete. Die beste vergab noch Julian Meyer, der eine Christ-Ecke aus fünf Metern daneben köpfte (19.). So ging lediglich bei Meiers unkonvetioneller Fußabwehr gegen Mario Christs Freistoß kurz vor der Pause ein weiteres Raunen durch das weite Rund der Schömig-Digitaldruck-Arena. Denn in der Zwischenzeit erarbeiteten sich auch die Hausherren zwei nennenswerte Möglichkeiten, als erst Simon Schnepf Maximilian Baier auf die Reise schickt, der aber überhastet abschloss, und Andreas Hetterichs Freistoßhammer, der in der Mauer landete (35.). Die Elf aus dem Würzburger Vorort zeigte sich als ebenbürtiger Gegner und steckte auch in den Zweikämpfen nicht zurück, hatte aber das Pech, dass der überfordert wirkende Referee Martin Götz die Karten ziemlich locker sitzen hatte. So waren bereits zur Pause vier ASV-Schlüsselspieler verwarnt. So ging es nach 45 ansehnlichen Minuten ohne Tore in die Kabinen.
Rimpars Nico Schipp bedrängt Sandro Kramosch (TSV Kleinrinderfeld).
Alexander Rausch
Ohne Wechsel ging es weiter, was sich allerdings nach nur wenigen Minuten ändern sollte. Denn der zweite Durchgang begann mit einem Paukenschlag: Nach einem harmlosen langen Ball klärte ASV-Schlussmann Patrick Meier das Leder außerhalb des Strafraums direkt vor die Füße Sandro Kramosch. Beim Versuch, seinen Fehler wieder gutzumachen, trat er dem Gästeangreifer in die Magengrube und durfte vorzeitig duschen gehen. Leidtragender der Aktion war Nico Schipp, der für Ersatzkeeper Maximilian Schmitt seinen Platz räumen musste. Den fälligen Freistoß setzte Marco Christ neben das Gehäuse. Fehlende Genauigkeit prägte fortan auch das Spiel der Kleinrinderfelder, die mit ihrer Überzahl kaum etwas anzufangen wussten. Vielmehr machten die Gastgeber nun einen deutlich wacheren Eindruck und entwickelten ihrerseits Torgefahr. Andreas Hetterichs Freistoß wehrte der gute TSV-Schlussmann Pascal Krämer gerade noch ab, ebenso wie Maximilian Baiers Schuss aus 25 Metern. Selbst mit der Hereinnahme von Peter Endres kam keine Besserung ins Spiel der Gäste. Zu ungenau bekam der Routinier die Bälle serviert, so dass seine Präsenz ergebnislos verpuffte. Auf der anderen Seite blieb Rimpar stets durch Konter gefährlich und durch ihren Toptorjäger Andreas Hetterich, der sich mit Pascal Krämer ein Privatduell lieferte. Dieses entschied der Schlussmann nach Punkten aber klar für sich, nachdem er sowohl dessen Freistoß (71.) als auch dessen Distanzschuss bravourös entschärft hatte (90.+3). Da seinen Vorderleuten kaum etwas einfiel und Julian Göbels Schuss in der Nachspielzeit gerade noch geblockt wurde, trennten sich die Landkreisrivalen mit einem letztlich gerechten Remis, mit dem am Ende beide Seiten leben konnten.
Bereits an der Mittellinie stört Florian Späth (ASV Rimpar) Kleinrinderfelds Benedikt Engert bei der Ballannahme.
Alexander Rausch
Während Rimpars Marcel Heck mit den vergebenen Chancen haderte, aber die tolle Moral seiner Mannschaft betonte, war TSV-Coach Hans-Jürgen Meyer die fehlende Kreativität in Überzahl ein Rätsel. Denn ähnliche Probleme hatten die Blauweißen bereits im Vorjahr. Dennoch nahm er den Punkt auf fremden Platz gerne mit, darauf hoffend im Heimspiel gegen Memmelsdorf wieder dreifach zu punkten. Der ASV hingegen fährt ebenfalls, mit dem gelungenen Auftakt im Gepäck, entspannt zum Gastspiel nach Kahl.
Spielbericht eingestellt am 08.08.2016 00:19 Uhr