Für die Hausherren gilt es natürlich an die Leistung vom vergangenen Samstag gegen Vatanspor Aschaffenburg anzuknüpfen, als man die favorisierten Gäste mit 1:0 besiegen konnte. "Das war natürlich der erste Gradmesser, als wir mit gutem Landesliga-Männerfußball die Aschaffenburger besiegen konnte", so Reichel vor der Begegnung. Er erwartet mit dem FC Coburg eine offensivstarke Mannschaft, die es zu stoppen gilt, um etwas Zählbares mitnehmen zu können. Die Gäste aus der Vestestadt möchten den Heimnimbus der Friesener brechen. Bisher haben die Frankenwälder alle Punkte zu Hause behalten können, was die Mannschaft von Lars Müller und David Reich heute tunlichst vermeiden möchte. So durfte man sich vor dem Spiel auf eine spannende Begegnung freuen vor hoffentlich zahlreichen Zuschauern.
Gekonnte Ballannahme des Coburgers Eric Heinze unter Augen des SVF-Akteurs Noah Schorn.
Alexander Grober
Wie es bereits die Überschrift anzudeuten vermag, sahen die über 300 Zuschauer in Friesen eher Magerkost auf beiden Seiten, wenn es um Torraumszenen geht. Beide Mannschaften legten viel Wert auf defensive Stabilität, was sich auch im Offensivspiel jeweils widerspiegelte. In der Anfangsphase hatten beide Kontrahenten zwar jeweils eine Möglichkeit, doch für lange Zeit sollte das erstmal gewesen sein. In der sechsten Minute war es nach einem guten Umschaltmoment der Reichel-Mannen Maximilian Sesselmann, der sich klasse über die rechte Seite durchsetzte. Seine scharfe Hereingabe setzte Rico Nassel knapp am zweiten Pfosten vorbei. Auf der anderen Seite versuchte es der Aktivposten Aykut Civelek nach elf Minuten, doch sein Schuss flog ein Stück über den Friesener Kasten. Wie bereits erwähnt, passierte in der Folgezeit nicht viel. Beide Teams leisteten sich im letzten Drittel einige Abspielfehler, sodass keine wirkliche Torchance zustande kam. Auf der anderen Seite standen beide Defensiven sattelfest, die viel in die Zweikämpfe investierten und jeweils gute kämpferische Leistungen an den Tag legten. Gut machte es die Mannschaft von Peter Reichel, die der besten Offensive der Liga kaum Bewegungsspielraum ließen und in der ersten Halbzeit auch nichts zuließ. Außer in der 42. Minute setzte sich Sertan Sener über die linke Coburger Seite durch, doch sein Flankenball schrammte an Freund und Feind ins Toraus, was ebenfalls nicht wirklich gefährlich war. So durfte man als Zuschauer des Ballsportes auf Torraumszenen im zweiten Durchgang hoffen, denn beide Mannschaften gingen bei einem torlosen Remis in die Kabinen.
Umkämpftes Duell zweier Ex-Teamkollegen: Die beiden ehemaligen Frohnlacher Aykut Civelek (vo.) und Lukas Pflaum trafen im Mittelfeld aufeinander.
Alexander Grober
Auch in der zweiten Halbzeit setzte sich der Verlauf der ersten Halbzeit fort. Beide Mannschaften wollten nicht viel riskieren und legten viel Wert auf defensive Sicherheit. Dementsprechend dauerte es 13 Minuten im zweiten Abschnitt bis zum nächsten zaghaften Versuch. Diesen hatte Sertan Sener nach Hereingabe von Norik Höhn, der aber wieder zu harmlos war. Danach passierte auch weiterhin nicht viel. SVF-Schlussmann Tobias Bauerschmidt musste nach einem Zusammenprall mit Gökhan Sener minutenlang behandelt werden, biss aber die Zähne zusammen und spielte zu Ende. Die Gäste aus Coburg schienen in dieser Phase des Spiels so etwas stärker zu werden, doch weiterhin fand man gegen die vielbeinige und diszipliniert verteidigende Friesener Hintermannschaft kein Mittel. Peter Reichel hatte seine Mannschaft defensiv punktrichtig eingestellt, da man die Offensive der Coburger komplett kaltstellen konnte, obwohl diese in den vergangenen Wochen oftmals für Furore sorgen konnte. In der 73. Minute probierte es Aykut Civelek, dessen Abschluss aber Tobias Bauerschmidt wegfausten konnte. Auch Civeleks Freistoß nur neun Zeigerumdrehungen später sorgte nicht wirklich für Gefahr, als die Zuschauer sich eigentlich mit einem 0:0 angefreundet haben. Dieser Endstand hätte dem Spiel auch durchaus gerecht werden können, doch es kam anders. Die Hausherren vom SV Friesen bekamen in der 86. Minute einen Strafstoß zugesprochen, als Luis Krempel gegen Noah Schorn rauskam und diesen wohl foulte. Ob man ihn geben kann oder nicht, steht auf einem anderen Blatt - zweifelhaft war dieser schon, vor allem wenn man betrachtet, dass bei Vorteilsauslegung durch Nikolai Altwasser sowieso das 1:0 gefallen wäre. Dieser schob nämlich direkt nach dieser Aktion das Leder in die Maschen. Rico Nassel war dies egal und er brachte mit seinem verwandelten Foulelfmeter den SV Friesen mit 1:0 in Führung. Die Coburger schüttelten sich nur kurz von diesem Schock und versuchten natürlich nun mit aller Macht den Ausgleichstreffer noch zu erzwingen. Doch viel gelang weiterhin nicht gegen eine gut gestaffelte SVF-Verteidigung. Eher hätte Noah Schorn in der 92. Minute den Sack zugemacht, als ein Befreiungsschlag von Tobias Bauerschmidt mit anschließender Kopfballverlängerung von Rico Nassel beim umtriebigen Zehner der Frankenwälder landete. Im Eins-gegen-Eins scheiterte er aber an Luis Krempel im FC-Tor, als er seine Mannschaft noch im Spiel halten konnte. Doch auch im weiteren Verlauf der Nachspielzeit gelang der Müller-Truppe nichts mehr und Friesen konnte sich über einen erkämpften Dreier freuen.
Erzielte den goldenen Treffer des Tages: Rico Nassel, der kurz vor Schluss per Foulelfmeter traf.
Alexander Grober
Spielbericht eingestellt am 06.08.2022 20:48 Uhr