Angenehme Temperaturen im weiten Rund der Sportanlage des FSV Erlangen-Bruck und die Sonne meinte es sehr gut mit allen anwesenden Zuschauern. Soviel zum Drumherum. Bei der wesentlicheren Sache des heutigen Tages, dem dritten Spieltag der Landesliga, kam der ASV Neumarkt nach Bruck. Weder Normann Wagner noch Dominik Haußner wollten sich zu einer Aussage hinreißen lassen, was auch verständlich ist angesichts der jungen Landesliga Saison. Seitens der Wagner-Elf musste man einen Umbruch stemmen, während der ASV so ziemlich alle halten konnte und nur punktuell verstärkt wurde. Angesichts der letzte Saison soll somit auch klar sein, wo die Reise des ASV hinsoll – nach oben. Aber die Saison ist noch sehr jung und so musste auch erst heute dieses Spiel gespielt werden. Dass der FSV keine Laufkundschaft ist, ist allen Gästen klar. Es wurde zumindest ein spannendes Spiel erwartet.
Carrado Ballatore und Ferdinand Buchner (rotes Trikot) wurden heute keine Freunde mehr.
Tobias Rost
Der FSV wollte schon zu Beginn die Duftmarke setzen, als Karlheinz Wiesenmayer einen Ball in der Schnittstelle erlief und den Torwart Martin Bachner umspielte. Er ließ sich dabei aber zu weit nach außen drängen und konnte den Ball nicht mehr richtig auf den Kasten bringen. Auf der anderen Seite schickte sich der ASV an, einen Fehler der Brucker Hintermannschaft auszunutzen, aber Jonas Grunner wählte bei dem erlaufenen Ball die schlechtere Entscheidung und schoss im Fallen am Tor von Markus Pröll vorbei. Dies waren auch die einzigen Szenen, die eine gefährliche Brisanz ausstrahlten. Im weiteren Verlauf verlagerte sich das Spiel vermehrt ins Zentrum oder wurde eben von den Abwehrreihen aus mit hohen Bällen agiert. Ein ansehnliches Spiel war dies nun nicht für die Zuschauer, die sich des Öfteren über den einen oder anderen Ball wunderten. So muss man sagen, dass die Defensivreihen bis dato sicher standen und wenig zuließen. Das Mittelfeld dagegen neutralisierte sich zunehmend selbst. Gegen Ende hin versuchten sich die Brucker, der spielerischen Angriffe von Neumarkt zu erwehren und bissen sich mit kämpferischen Mitteln wieder zurück ins Spiel. Aber auf beiden Seiten waren es wenige Torchancen, die heraussprangen. Doch als es welche gab, wurden diese sehr inkonsequent zu Ende gebracht. Für beide Torhüter war es eine vergleichbare ruhige erste Hälfte, die auch vom Schiedsrichter so empfunden wurde, denn sein Halbzeitpfiff ertönte punktgenau nach der 45. Minute.
Viele Gegenspieler kreuzten den Weg von Paul Schulze-Zachau (hier mit Christian Schrödl).
Tobias Rost
Schon wie zu Beginn der ersten wollte der FSV sich auf den Weg des Siegers bringen. Anders als zuvor gelang dies nun auch. Eine weite Verlagerung von Thomas Wilke kam bei Simon Drießlein an. Im Sechzehner ließ der Angespielte seinen Gegenspieler aussteigen und vollendete zum 1:0 (47.). Dies schien wie ein Wachmacher für die Gäste zu fungieren, denn sie kamen stark verbessert aus diesem Rückstand heraus. Immer mehr Angriffe rollten auf den FSV-Kasten zu, aber kein Ball kam zielgerichtet durch den Abwehrriegel hindurch. In diesen Angriffsbemühungen hinein folgte der beste Spielzug des Tages. Der eingewechselte Nuhi Syleymani spielte einen überragenden Ball diagonal in den Lauf von Mario Forth. Bei dieser Vorlage war es für Mario Forth ein Leichtes, den zweiten Treffer zu markieren und so stand es etwas überraschend 2:0 für den FSV (63.). Aber auch diesmal wollten sich die Neumarkter nicht aufgeben und spielten weiter munter nach vorne. Nur vier Minuten später nutzte Christian Schrödl aus dem größten Gewühl heraus die Chance und verkürzte zum 2:1. Jetzt schien noch etwas zu gehen. Bruck stand meist nur noch in der Abwehr und versuchte, die Gäste vom Kasten wegzuhalten. Dabei gelang es ihnen auch ab und an, einen Nadelstich zu setzen, der aber nicht konsequent zu Ende gespielt wurde. So hätte Simon Drießlein kurz vor Ende alleine eine seiner zwei Großchancen nutzen können, um den Deckel drauf zu machen. Doch das tat er nicht und es rächte sich. In der ersten Minute der Nachspielzeit wurde ein Handspiel kurz vor der Strafraumkante geahndet. Den fälligen Freistoß verwandelte Christian Schrödl direkt zum verdienten Ausgleich. Der Torwart war zwar noch mit der Hand dran, konnte aber nicht mehr die nötige Stabilität dahinter bringen. So endete das Spiel auch nach weiteren zwei Minuten mit diesem Ergebnis.
Die erste Halbzeit war teilweise zum Haareraufen, aber die zweite entschädigte ein wenig dafür. Doch nach einer guten Zwei-Tore-Führung müsste eine erfahrene Mannschaft wie der FSV es schaffen, die Punkte heimzufahren. Da man aber nicht mehr so viel nach vorne investierte, gab man dem ASV einfach zu viel Luft. Neumarkt war dann klar stärker zum Ende hin und belohnte sich verdientermaßen mit dem Punkt. Da sieht man einfach, was mit dem Willen möglich ist. Für Bruck muss es heißen, daraus die Lehren zu ziehen und immer weiter zu spielen und nicht nachzulassen. In diesem Sinne, noch beiden Mannschaften alles Gute in der diesjährigen LL-Saison. Bis zum nächsten Mal!
Spielbericht eingestellt am 26.07.2015 19:53 Uhr