Standortbestimmung für den Aufstiegskandidaten und den Gast aus der Oberpfalz, der wieder einmal um den Ligaerhalt kämpft. Obwohl es unter der Woche noch nicht danach aussah, präsentierte sich der Quelle-Rasen in bester Qualität und Güte. Und nachdem der Fürther Coach Patrick Frühwald keine Personalsorgen hatte, wollte der Tabellenführer im Nachholspiel gleich einmal ein Zeichen setzen. Mit gemischten Gefühlen sind dagegen die Mitterteicher die Reise nach Mittelfranken angetreten. Der harte Winter hatte die Trainingsmöglichkeiten der SV-Kicker stark eingeschränkt und mit Simon Hecht und Manuel Dürbeck, der am Montag an der Hand operiert wird, fehlten zwei wichtige Offensivkräfte. "Wir fahren dort hin, um etwas mitzunehmen", kündigte Andreas Lang schon vor einer Woche unverdrossen an und setzte dabei besonders auf den unbändigen Kampfgeist seiner Truppe.
Au backe: Aus dem Nichts kassiert Mitterteich einen Gegentreffer und Andi Lang fasst sich an den Kopf.
Hans Wunder
Da rieben sich die knapp 200 Zuschauer gleich einmal verwundert die Augen. Nicht der hoch gehandelte Spitzenreiter, sondern die Gäste hatten zwei Hochkaräter. In beiden Fällen scheiterte Stefan Meisel aus halbrechter Position. Es sollte nicht der Tag des Lehrers werden und Keeper Fabian Scharnagl stöhnte: "Wenn nur nicht diese schlechte Chancenverwertung wäre." Und fast wäre der Torwart kalt erwischt worden, als er weit vor seinem Kasten stand und sich ein Konter in seinem Rücken beim Weg zurück in den Kasten entwickelte. Denn das Konzept der Gastgeber war klar. Sie dachten überhaupt nicht daran, das Spiel zu machen, sondern schalteten nach Ballgewinn blitzschnell um suchten dabei immer wieder Christian Haag per Diagonalpass. Damit hatten sie schließlich Erfolg. Wieder wurde der Wirbelwind anvisiert und gefunden und gegen seinen Flachschuss ins rechte Torwarteck half auch keine Abseitsreklamation. Danach verflachte die Partie. Fürth tat nicht mehr, als nötig und die Gäste hatten Probleme, Chancen herauszuspielen. Da war der abgefälschte Volleyschuss von Daniel Cavelius schon eine der gefährlichsten Aktionen. Beim fälligen Eckball war dann allerdings Martin "Monte" Bächer mit aufgerückt, gab eine Kostprobe seiner Kopfballstärke und schon stand es 1:1 (38.). In den Restminuten bis zur Pause schienen die Gastgeber durchaus etwas geschockt zu sein.
Einfach mitten durch: Christian Haag nimmt es gegen Kevin Krassa (li.) und Jakub Ryba (re.) auf.
Hans Wunder
Mit Enes Turhan und viel Schwung begann die Quelle die zweite Hälfte. Allerdings sorgten Ungenauigkeiten dafür, dass die Frühwald-Schützlinge kaum zum Abschluss kamen. So entwickelte sich ein Mittelfeldgeplänkel, bis eine Szene dafür sorgte, dass Christian Haag erneut jubeln durfte. Gegen die weit aufgerückte SV-Viererkette wurde der Ball auf den Goalgetter durchgesteckt und der ließ sich auch von drei Abwehrmännern im Rücken nicht beeindrucken, setzte sich kraftvoll durch und netzte erneut flach ein. Das schien dem Spitzenreiter in die Karten zu spielen, denn die Gäste sind nicht unbedingt für ihr Offensivfeuerwerk bekannt. Allerdings blieb Mitterteich ruhig und lauerte auf seine Chance. Und die kam, als Daniel Cavelius erneut nur auf Kosten einer Ecke gebremst werden konnte. Dieses Mal hatte sich aber SV-Sechser Mauricio Göhlert nach vorne geschlichen und nutzte eine Unsicherheit der Quelle-Defensive eiskalt aus, als er am zweiten Pfosten per Kopf zum 2:2 (69.) abstaubte. Jetzt musste die Heimelf mehr riskieren und lief Gefahr, alles zu verlieren. Denn Stefan Meisel marschierte alleine auf weiter Flur auf den Fürther Kasten, wirkte aber etwas zu unentschlossen und wurde noch gestört, so dass er die Kugel über den Kasten zimmerte. Die letzten Minuten wurden dann noch von Strafstoßforderungen der Quelle-Kicker begleitet. Doch sowohl Christian Zettl als auch Matthias Männl hatten bei ihrer harten und energischen Abwehraktion jeweils den Ball getroffen.
Kein Einmauern: Daniel Cavelius (re.) sucht weiter den Weg nach vorne.
Hans Wunder
Obwohl nach dem Schlußpfiff in den Fürther Gesichtern die Unzufriedenheit abzulesen war, hat der Tabellenführer bei drei Punkten Vorsprung und einem Nachholspiel in der Hinterhand weiter alle Chancen auf den Aufstieg. Große Freude dagegen bei den Gästen. Das Remis war sicherlich das, was man sich erhofft hatte und verdient war es allemal. Deshalb werden die Mitterteicher alles daran setzen, das Schlüsselspiel gegen den FSV Bayreuth am kommenden Wochenende über die Bühne zu bringen - auch wenn der Platz erst wenige Tage schneefrei ist.
Spielbericht eingestellt am 25.02.2017 19:21 Uhr