Mit dem Vergleich des Tabellendritten (Feucht) gegen den -fünften (Selb) konnte man am Dienstagabend im Feuchter Waldstadion auf ein wahres Spektakel hoffen, stehen doch beide Teams für sehr gepflegten und temporeichen Offensivfußball. Den 5:0-Kantersieg der Fichtelgebirgler über den damaligen Spitzenreiter aus Stadeln kannten die Feuchter vor der Partie selbstredend und sahen sich als beste Defensive der Liga zudem mit Torjäger Danny Wild sowie Assist-König Kevin Winter zwei Kickers-Waffen gegenüber. Selbstverständlich wollten aber auch die Schlicker-Schützlinge ihre ohne Frage vorhandene Klasse im Favoriten-Gipfel auf den bestens präparierten Rasen bringen.
Früh durfte Stephan König die Feuchter Führungsfaust ballen.
fussballn.de / Pesteritz
Bereits die erste Feuchter Ecke war brandgefährlich, als Kammermeyer nach zwei Minuten aus dem Gewühl drüber zielte. Mit der nächsten Szene flankte Klose in den Kicker-Sechzehner, wo König einen verunglückten Selber Klärungsversuch volley aus der Luft zum 1:0 abschloss (4.). In der 8. Minute zeigte Gäste-Torjäger Wild erstmals ansatzweise sein Können, als er von Winter bedient wurde, Sponsel aber auf der Hut war. Fünf Zeigerumdrehungen später langte Kaya in einen Klose-Freistoß, verfehlte aber knapp das Ziel. In der Folge entwickelte sich ein intensives Match mit aufkommenden Kickers, die durch einen Wild-Freistoß und einem Knoll-Kopfstoß den 1:1-Ausgleich erzielten (33.). Anschließend flog ein Klose-Schlenzer in der 39. Spielminute nach Ablage von König am Dreieck vorbei, ehe sich Gäste-Akteur Bösel eine erste (folgenschwere) Gelbe Karte wegen Ballwegschlagens leistete (43.). Denn unmittelbar vor dem Pausenpfiff langte der Selber an der Mittellinie gegen Feuchts Mengi hin und sah daraufhin eine mehr als unnötige, aber durchaus vertretbare Ampelkarte (45.+1). So ging es mit Tore-Gleichstand, aber einem Mannn Überzahl für den SC in die Kabinen.
Die Ampelkarte gegen Selbs Fabian Bösel (in rot, hier gegen Tim Ruhrseitz) war vollkommen vertretbar, zugleich aber auch der Knackpunkt der Partie.
fussballn.de / Strauch
Direkt nach Wideranpfiff landete eine abgefälschte Tekeser-Flanke vom rechten Flügel am langen Pfosten, ehe Sedlacek im Gegenzug Sponsel aus der Distanz vor keine großen Probleme stellen konnte (47.). Fünf Spielminuten später setzte Klose zum Solo an, sein Abschluss zischte aber am langen Eck vorbei. In der 54. Minute wurde Klose auf der Außenbahn niedergestreckt und trat selbst zum Freistoß an. Dieser fand zwar keinen Abnehmer, schlug dafür aber neben dem Pfosten zum 2:1 für Feucht ein. Als eine Stunde gespielt war, legte Ruhrseitz eine Klose-Flanke per Kopf auf Ahmed ab, der Keeper Sourek direkt in die Arme schoss. 180 Sekunden danach segelte eine Klose-Ecke an den zweiten Pfosten, wo sich König davongeschlichen hatte und zum vorentscheidenden 3:1 einnickte. Die Kickers gaben sich zwar nicht auf, doch die vereinzelten Angriffe wurden mit schwindenden Kräften nicht mehr sauber zu Ende gespielt. In der 79. Minute hatte Ruhrseitz noch die Chance zum vierten Streich, hatte sein Visier aber falsch eingestellt. So blieb es am Ende bei einem verdienten Feuchter Sieg samt Tabellenführung, die freilich durch den Platzverweis kurz vor dem Pausenpfiff begünstigt wurde.
Die Feuchter um Marco Weber (in weiß) zeigten sich insbesondere bei Standards durchsetzungsstark, auch wenn in dieser Szene nicht alles regelkonform zuging.
fussballn.de / Strauch
Spielbericht eingestellt am 27.08.2019 22:36 Uhr