Der FSV Bayreuth hatte im vorherigen Heimspiel gegen die SpVgg SV Weiden seine bislang beste Saisonleistung abgerufen. Vergangene Woche hatte das Team von Bernhard Solger in Fürth beim 2:5 dann zwar keine Chance, doch davor war man oft auf Augenhöhe mit dem Gegner. Das machte Team und Fans natürlich gleichermaßen zuversichtlich. Zumal die Gäste aus der Saas auch erst im letzten Spiel gegen Stadeln eine kleine Negativserie von zwei Niederlagen in Folge beenden konnten.
Torszenen gab's im Bayreuther Derby zwar seltener, aber zumindest packende Zweikämpfe, wie hier Alexander Süß und Iliver Leykam.
Harald Judas
Der BSC Bayreuth-Saas hatte dennoch schon weit mehr Punkte gesammelt und konnte sich auch an der Prellmühle von Beginn an ein kleines Übergewicht erarbeiten. Außer einem ersten Eckball sprang jedoch zunächst nichts heraus. Dies während die Gastgeber zunächst nur sporadisch in der anderen Hälfte auftauchten. Und als Alexander Koßmann, der wiederum immer Gefährlichkeit ausstrahlte, auf links geschickt wurde, war die Abwehr zur Stelle. Aber auch vor dem Kasten von Tim Tscheuschner wurde es nur selten richtig gefährlich. Gegen Thomas Stenglein, der in der zwölften Minute aus 14 Metern abzog, konnte sich der Heim-Keeper hingegen gleich einmal auszeichnen. Ansonsten zeigte sich, dass der insgesamt doch ziemlich holprige Platz seinen Tribut forderte, denn es gab während der gesamten Partie doch ungewöhnlich viele Stockfehlen - und zwar letztlich bei beiden Teams - zu sehen. Schnelles Kombinationsspiel war jedenfalls nur schwer möglich. Ein weiteres Mal rückte Keeper Tscheuschner dann in den Fokus, als er bei einem weiten Ball auf Süß hellwach war und rechtzeitig herauskam, um per Faust vor Süß zu klären. Als dem Einheimischen Düngfelder dann der Ball an den - allerdings angelegten - Arm sprang, blieb die Pfeife des Referees sicher zu Recht stumm. Umso überraschender, dass der FSV dann mit seiner wirklich ersten zwingenden Szene gleich in Führung ging. Es gab Eckball für die Platzherren und Koßmann war da, wo er als Stürmer stehen muss und wuchtete den Ball mit dem Kopf in die Maschen. "Er ist der Typ, der aus einer Chance ein Tor macht. Das war uns klar. Doch in der Szene hatte halt die Zuordnung nicht gepasst. Ein Fehler in der Defensive, der passieren kann", analysierte der Saaser Trainer Armin Eck nach der Partie.
Seine Jungs hingegen hatten ebenfalls bei einem Kopfball durch Michael Trat kein Glück. Dann in der 38. Minute gab es die strittigste Szene der ersten Halbzeit. Andreas Koch trat für die Saaser eine Ecke von links und der Ball senkte sich ins lange Eck. Doch Schiri Völk entschied zum Schrecken der Saaser Fans auf Foulspiel gegen den Torwart und Freistoß - was auf den Zuschauerrängen naturgemäß heftige Proteste auslöste. Doch ein Blick auf ein Szenenfoto zeigt, dass in dem Moment tatsächlich ein Stürmer-Ellbogen gegen Torwart Tscheuschner gerichtet war. Der Pfiff war also durchaus vertretbar, wenn er auch eine sehr harte Entscheidung war, die auch sicher nicht jeder Referee so getroffen hätte. Bis zum Pausenpfiff beruhigten sich die Gemüter dann aber wieder. Vor dem Pausengang war aus dem Spiel lediglich noch ein Kopfball von des Saasers Thomas Stenglein zu notieren, der aber nichts einbrachte.
Glücklos bei seinen Vorstößen: Der Saaser Andreas Koch, auch hier entstand keine wirkliche Gefahr.
Harald Judas
In der Pause reagierte der Saaser Trainer Armin Eck dann und brachte Florian Maßberger, in der Hoffnung auf endlich überraschende Momente. Und tatsächlich begann der zweite Abschnitt auch vielversprechend, da Alexander Süß gleich in der 48. Minute per Kopf zur Stelle war. Doch sein Ball strich knapp drüber. Doch letztlich bereitete der Platz auch weiterhin beiden Teams Probleme, und zwar immer wenn direkt gespielt werden sollte. Es gab aber dennoch mehr Torszenen. Doch der FSVler Düngfelder schoss aus 18 Metern über den Kasten, wobei der tadellose Tscheuschner mit den Fingerspitzen zur Stelle war. Dennoch wurde der neue Offensivgeist der Saaser belohnt, die sich nach 62 Minuten über den Ausgleich freuen konnten. Dazu musste dann allerdings erneut ein Standard herhalten. Diesmal war es Johannes Schatz, der ebenfalls bei einer Ecke mit dem Kopf zur Stelle war. Nach dem Ausgleich kam dann bei beiden Teams mehr Leben ins Spiel. Die Begegnung wurde nun intensiver. Doch Tscheuschner hielt mit einer Fußabwehr gegen Stenglein das Unentschieden fest. Auf der anderen Seite kam der erneut herrlich freigespielte Koßmann zu Fall, doch die Pfeife des Schiris blieb stumm. Die Gäste rückten nun weiter auf, was aber dem FSV für seine Konter mehr Raum ließ. Doch mehr wie ein Schuss rechts am Gehäuse vorbei, war für die Platzherren nicht zu notieren, während sich auch auf der anderen Seite nichts mehr tat und es beim 1:1 blieb.
Das Unentschieden war eine logische Folge der Tatsache, dass bei beiden Teams die Abwehrreihen dominierten. Doch, um wieder auf den Platz zurückzukommen, wenn die Defensivkräfte nur auf das Verspringen des Balles warten müssen, vereinfacht ihnen das ihre Arbeit natürlich auch. Der erreichte eine Punkt ist für die Platzherren letztlich zu wenig, die damit auf dem vorletzten Platz bleiben. Und auch die Saaser sind nun erst einmal im Niemandsland der Tabelle festgenagelt, wobei die gefährdeten Ränge näher sind als die Spitzenpositionen. Am kommenden Sonntag erwartet der BSC-Saas nun schon um 14.30 Uhr den ASV Pegnitz, der nach starkem Saisonstart zuletzt mit zwei Niederlagen in Folge etwas aus dem Tritt gekommen scheint. Das gilt es auszunutzen. Der FSV Bayreuth hat hingegen um 15 Uhr den schweren Gang zum TSV Neudrossenfeld vor sich.
Spielbericht eingestellt am 09.09.2012 22:14 Uhr