von Stephan Landgraf
Der Meister der Fußball-Landesliga Nordost, die SpVgg SV Weiden, lässt sich auf seinem Weg zu den 100 Punkten nicht beirren. Nach dem 4:1 (3:0)-Erfolg im Gipfeltreffen im Sparda-Bank-Stadion vor 300 Zuschauern gegen den Tabellenzweiten SV Friesen hat die Mannschaft von Trainer Christian Stadler nun 97 Zähler auf dem Konto und mit 103 Treffen den ersten „Hunderter“ der Saison perfekt gemacht. „Wir haben uns für das 0:4 aus dem Hinspiel revanchiert und Wiedergutmachung geleistet. Es war vor allem in der ersten Hälfte eine sehr konzentrierte Leistung meiner Truppe“, freute sich der Weidener Coach.
„Es ist das absolute Topspiel, in dem wir noch etwas gut zu machen haben“, wusste er vor dem Spiel. Für das konnte er nahezu seine Bestbesetzung auflaufen lassen. Lediglich der am Knöchel verletzte Kapitän Peter Schecklmann musste passen. Für ihn rückte der wiedergenesene Marijo Pavlovic in die Startelf der Gastgeber. Die Oberfranken, die bei ihrem Heimspiel in Oktober letzten Jahres dem Meister nicht nur die erste und bislang einzige Niederlage dieser Spielzeit (0:4) beibrachten, vertrauten auf das gleiche Team, das am Mittwoch mit 1:0 gegen Vach gewonnen hatte.
Die erste Phase des Matches war vom taktischen Abtasten beider Mannschaften geprägt. Sowohl die SpVgg SV als auch der SV Friesen standen in der Defensive geordnet und gaben dem Gegner kaum Entfaltungsmöglichkeiten. Die logische Folge: Vieles spielte sich im Mittelfeld ab, Torszenen waren Mangelware. Bis zur dritten Minute: Tobias Dalke überlupfte die Weidener Abwehr und Tobias Dalke hämmerte das Leder an die Latte – SpVgg SV-Keeper Dominik Forster hätte hier absolut keine Abwehrchance gehabt. Das war der Weckruf für die Gäste, die in der Folgezeit ins Spiel nach vorne mehr investierten, etwas gefälliger kombinierten und aggressiver in die Zweikämpfe gingen. Bei den Schwarz-Blauen hingegen blieb vieles Stückwerk, vor allem der letzte Pass war oftmals zu ungenau. Die erste nennenswerte Möglichkeit für die Gastgeber hatte Ralf Egeter in der 13. Minute: Ein Zuspiel von Christoph Hegenbart brachte ihn in aussichtsreiche Position. Doch bedrängt von einem Friesener Abwehrspieler wehrte SV-Torhüter Sven Walther Egeters Schuss aus 15 Metern ab. Die Initialzündung für die SpVgg SV, die per Doppelschlag für die Vorentscheidung sorgte. Zunächst leistete sich SV-Keeper Walther einen katastrophalen Fehlpass auf Christoph Hegenbart. Der beste Torschütze der Landesliga ließ sich nicht zwei Mal bitten und vollstreckte zum 1:0 (17.) – der 100. Treffer der Weidener in dieser Saison und Hegenbarts 26. in dieser Spielzeit. Und der Goalgetter setzte rund 60 Sekunden später noch einen drauf. Aus 20 Metern in zentraler Position zog er ab und überwand Walther, der erneut keine glückliche Figur machte, zum zweiten Mal. Und beinahe fiel auch noch das dritte Weidener Tor: Erst vergab Sven Kopp nach einem mustergültigen Konter (27.), dann schlenzte Hegenbart den Ball nach einer tollen Kombination am langen Pfosten vorbei (28.). So mussten die Zuschauer doch noch bis zur 45. Minute warten, ehe in der immer hitziger werdenden Partie das 3:0 der Platzherren die Entscheidung bedeutete. Ralf Egeter schnappte sich den Ball, ließ seinen Gegenspieler aussteigen und wuchtete ihn aus 25 Metern flach unten links ins Netz.
Es waren kaum 90 Sekunden in der zweiten Hälfte gespielt, da hatten die Weidener Anhänger schon wieder den Torjubel auf den Lippen: Der eingewechselte Chousein Chousein bediente Hegenbart, der wiederum auf Michael Riester verlängerte, der aus kurzer Distanz nur das Aluminium traf. Der bis dahin einzige wirkliche Aufreger. Erst in der 65. Minute musste SpVgg SV-Keeper Forster erstmals ernsthaft eingreifen, als dem durchgebrochenen SV-Stürmer Aleksander Hurec den Ball gerade noch vom Fuß fischte. Ansonsten gab es wenig Zählbares auf beiden Seiten, wobei die SpVgg SV mehr spielerische Anteile hatte, während der SV Friesen angesichts des Rückstandes etwas resignierte und auch nicht mehr alles in die Waagschale warf. Mehr als das 1:3 durch Tobias Dalke (79.) sprang nicht mehr heraus. Im Gegenteil: Hegenbart erhöhte nach einem Konter über den starken Pavlovic sogar noch auf 4:1 (82.), ehe Chousein (84.) alleine vor dem Friesener Keeper über die Latte zielte.
Spielbericht eingestellt am 11.05.2013 18:29 Uhr