Mit Ausnahme einer 2:4-Niederlage in Coburg hatte der FC Herzogenaurach vier seiner letzten fünf Partien mit 3:0 für sich entschieden und konnte freilich mit breiter Brust die kurze Anreise nach Buch auf sich nehmen. Für den TSV Buch ging eine Serie von fünf ungeschlagenen Spielen zuletzt spät mit einem 0:2 beim SC Feucht zu Ende. Das große Ziel, endlich den ersten Heimsieg zu landen, hatten sich die Tech-Schützlinge auf die Fahnen geschrieben.
Niko Müller (Nr. 18) wurde für seinen Führungstreffer gefeiert.
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Die Gier nach dem ersten Dreier zu Hause war den Bucher Jungs vom Anpfiff weg anzumerken. Mit viel Tempo starteten aber beide Teams und die Gäste hatten sich offensichtlich gut eingestellt gegen die Angriffslust des TSV. Die erste Möglichkeit nach sieben Minuten gehörte auch dem FCH, als Stübing von rechts flankte und Spielmann per Kopf knapp sein Ziel verfehlte. Das Match war wahrlich kein Langweiler, aber Torchancen gab es kaum. Zum einen weil die Puma-Abwehr um Spielertrainer Karches einen tollen Job machte, zum anderen weil die Gäste im Spiel nach vorn, gerade über Rockwell, noch ein wenig zu umständlich agierten. Das alles war dann auch Makulatur, als nach 36. Minuten Puma-Keeper Juckelandt einen kompletten Blackout hatte und bei der Spielverlagerung Niko Müller die Kugel so servierte, dass dieser nur noch ins leere Tor einschieben musste. Doch das Geschenk wollten die Hausherren erwidern und halfen auch beim Ausgleich kräftig mit. Nach einem üblen Fehlpass von Piwernetz bediente Ronneburg Rockwell, der mit Hilfe des Innenpfostens zum 1:1-Ausgleich. Danach war sofort Halbzeit.
Udo Brehm hatte gegen die energische Defensive der Herzogenauracher einen schweren Stand, traf aber dennoch zwischenzeitlich zum 2:2-Ausgleich.
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Der Schock des Gegentreffers steckte den Buchern noch in den Klamotten, denn nach der Pause übernahm Herzogenaurach das Kommando. Der immer stärker werdende Amling traf nach 52 Minuten im Strafraum zum 1:2, bei dem die Hintermannschaft der Gastgeber nur Zuschauer war. Die Gäste blieben am Drücker, Amling wurde nach einem kapitalen Stellungsfehler beim Abschluss noch geblockt, die folgende Stübing-Ecke bugsierte Scholz gefährlich Richtung eigenes Tor (56.). Puma-Spielertrainer Karches dirigierte seine Mannen lautstark und sprach ihnen Mut zu, weiter aktiv zu bleiben: "Die haben keine Chance." So richtig die Aussage nach einer Stunde noch war, in der 63. Minute galt sie nicht mehr. Der eingewechselte Sormaz trieb den Ball über rechts nach vorne, über Stefan Fleischmann wurde Brehm freigespielt, der frei vor Juckelandt die Nerven behielt - 2:2. Unbeeindruckt spielte Herzogenaurach weiter. Stübing verpasste bei einem Konter knapp die erneute Führung (68.). Auch Amlings-Freistoß vier Minuten später war nicht so schlecht. Das 3:2 für den Aufsteiger fiel erneut aus einer Kontersituation, auf die die Pumas lauerten. Rockwell hatte zu viel Platz und nutzte diesen mit einem feinen Schlenzer in den rechten Torwinkel (78.). Buch probierte alles und schaffte es dann doch einmal die FCH-Abwehr zu knacken, doch Georg Ell scheiterte nach Vorarbeit von Sormaz (82.). Dann versprang Sormaz der Ball nach Pass von Georg Ell (84.). Nach einem weiteren blitzsauberen Konter hätte Herzogenaurach alles klar machen können, aber Rockwell legte sich den Ball nach Zuckerpass von Stübing zu weit vor (89.). So mussten die Pumas noch bangen, weil Juckelandt nicht den sichersten Eindruck bei den folgenden Eckbällen machte, Durec aber mit der letzten Möglichkeit drüber köpfte (90.+3).
Kevin allein auf weiter Flur: Kevin Rockwell war per Doppelpack der Matchwinner bei den Pumas.
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Mit dem Sieg am Wegfeld klettern die Pumas vorerst auf Platz vier. Gerade nach der Pause unterstrich der Aufsteiger auch, dass die oberen Tabellenränge auch mittelfristig eingenommen werden können. Der TSV Buch gab eine geschenkte Führung mit einem Geschenk zurück und hatte im zweiten Durchgang zumeist das Nachsehen. Der erhoffte Befreiungsschlag vor heimischem Publikum ist aufgeschoben.
Spielbericht eingestellt am 14.09.2018 22:07 Uhr