Bei einem weiteren Erfolgserlebnis winkte den Grün-Weißen die Herbstmeisterschaft. Auch wenn Werner Thomas erneut eine Reihe von Spielern ersetzen musste, konnte er dennoch auf die siegreiche Elf aus der Vorwoche zurückgreifen. Einzige Änderung: Für Steffen Taubenreuther stand Claudio Bargenda wieder in der Startelf. Da hatte Gästetrainer Jakob Karches schon mehr Schmerzen: So musste Torwarttrainer Christoph Juckelandt zwischen den Pfosten ran. Dazu fehlten mit Kevin Rockwell und Michael Thomann wichtige Offensivkräfte. Für die Grün-Weißen war dies jedoch noch lange kein Grund, den Aufsteiger zu unterschätzen. "Ihre Stärken liegen in der mannschaftlichen Geschlossenheit. Sie bekommen zudem wenig Gegentore, was zeigt, dass wir am Samstag geduldig auf unsere Chancen warten müssen und diese dann auch konsequent nutzen müssen", sagte TSV-Spielleiter Thorsten Schirmer voraus: "Die Mannschaft muss abermals an ihre Leistungsgrenze oder darüber hinaus gehen."
Gästekapitän Eric Stübing schnappt sich im Mittelfeld das Leder.
Thomas Nietner
Mit seiner Einschätzung lag der Neudrossenfelder letztendlich richtig. Viel Geduld mussten die Hausherren jedoch nicht aufbringen, denn schon mit der ersten Möglichkeit brachte Sascha Engelhardt seine Farben nach sechs Spielminuten in Führung. Die Heimelf nutzte dabei eine kurze Unachtsamkeit der ansonsten konzentrierten Gäste eiskalt aus. Nach einem Steilpass war die Gästeabwehr auf einmal blank. "Da waren wir noch im Tiefschlaf, so dass wir hinten auf einmal eins gegen zwei standen", beschreibt Eric Stübing jene Szene, die Herzogenaurach früh in Rückstand brachte. "Da waren wir noch nicht ganz wach", haderte auch Gästetrainer Jakob Karches mit dem frühen Gegentor. Denn in der Folgezeit zeigte der Aufsteiger, warum er mittlerweile auf Rang fünf der Tabelle steht. Denn viel ließ die Gästeabwehr um Spielertrainer Jakob Karches fortan nicht mehr zu. Ein Selbstläufer für die Hausherren sollte es keineswegs werden - das zeichnete sich früh ab. "Sie sind uns gut angelaufen und waren strukturiert und organisiert. So haben wir nicht zu unserem Spiel gefunden", musste TSV-Coach Werner Thomas eingestehen. Am Strafraum war für den Tabellenführer dann meist Schluss. Für mehr Torgefahr sorgten da die Gäste. Tim Spielmann hatte nach der Hälfte der ersten Halbzeit den Ausgleich auf dem Fuß. Der wäre zu jenem Zeitpunkt nicht unverdient. Denn der Aufsteiger bot Neudrossenfeld nicht nur die Stirn, sondern erwies sich als ein Gegner auf Augenhöhe. Jakob Karches konnte mit seiner Elf zufrieden sein. Nur das Tor wollte für seine Mannschaft eben nicht fallen. So vergab Tim Spielmann auch Sekunden vor dem Schlusspfiff erneut den möglichen Ausgleich. TSV-Schlussmann Tobias Grüner war bei einem Heber des FC-Angreifers auf dem Posten und rettete damit seiner Elf die Halbzeitführung.
FC-Kapitän Eric Stübing (weiß) muss sich im Mittelfeld gegen Levin Pauli behaupten.
Thomas Nietner
Mit sorgenvoller Mine ging Thomas Werner in die Kabine und musste dabei etwas lauter werden, zumal ihm das Zweikampfverhalten in der Defensive Sorgen bereitete. Nach dem Seitenwechsel wurde es zwar etwas besser, zu Torchancen kamen die Gäste aber dennoch - so Marco Göller nach einer Stunde. Der Spitzenreiter hatte hierauf aber die richtige Antwort: Im Gegenzug scheiterte Torjäger Stefan Kolb jedoch ebenfalls am Gästekeeper Christoph Juckelandt. Die knappe Führung hatte somit weiter Bestand. Damit wollten sich die Gäste nicht zufrieden geben, während die Hausherren auf das zweite Tor und somit auf die Entscheidung drängten. Das machte die gutklassige Partie bis zum Schluss für die 200 Zuschauer interessant. Torchancen gab es nun auf beide Seiten. Die Zeit lief aber für Neudrossenfeld. So mussten der Aufsteiger in der Schlussphase mehr riskieren, was den Grün-Weißen in der Offensive schließlich mehr Räume bot. Louis Engelbrecht köpfte nach einer Ecke nur knapp am FC-Gehäuse vorbei, Claudio Bargenda traf nur den Pfosten. Auf der anderen Seite hatte Yannik Jassmann die vierte hundertprozentige Torchance auf den Schlappen. Aber auch die vergaben die Gäste. So war die Erleichterung bei der Heimelf groß, als der Schiedsrichter die Partie abpfiff.
Dominik Burkardt (weiß) bremst Torjäger Louis Engelbrecht aus.
Thomas Nietner
"Wenn man die Vorrunde Revue passieren lässt, dann muss man sagen, dass wir heute wirklich erstmals Glück gehabt haben", sprach Werner Thomas letztendlich von einem glücklichen Sieg. Ob glücklich oder nicht: Es reichte dennoch zur Verteidigung der Tabellenführung und zur Herbstmeisterschaft. Die hatten sich die Grün-Weißen nach dem zehnten Sieg in Folge gegen Herzogenaurach erarbeitet. "Das Glück des Tüchtigen", fügte der Neudrossenfelder Coach an, nachdem die Gäste vier gute Torchancen zum Ausgleich hatten. "Die machen eben ihr Tor und wir nicht. Das war der Unterschied", sah Gästetrainer Jakob Karches seine Elf ansonsten auf Augenhöhe mit dem Herbstmeister. "Da war heute mindestens ein Punkt drin. Neudrossenfeld hat sicherlich nicht sein bestes Spiel gemacht", wusste Gästestürmer Eric Stübing um die vergebene Chance, Zählbares vom Weinberg mitzunehmen. Die Leistung der Gäste stimmte, das Ergebnis aus Herzogenauracher Sicht jedoch nicht. "Wir haken das Spiel schnell ab. Es war kein gutes Spiel von uns, aber dafür ein gutes vom Gegner", hatte Thomas Werner mit seiner Elf das glücklichere Ende für sich. Die Herbstmeisterschaft sollte dennoch gebührend gefeiert werden.
Spielbericht eingestellt am 21.10.2018 00:36 Uhr