Auch wenn beide Mansnchaften froh waren, dass es mit der Rückrunde losging, herrschte bei den Gästen eine gewisse Unsicherheit, nachdem es auf den Kunstrasen ging. Ansonsten gab sich SC-Coach betont locker. "Wir müssen heute nicht und wären mit einem Punkt durchaus zufrieden", meinte Jochen Strobel. Sein Winterneuzugang Michael Görlitz, der auch schon für den TSV 1860 München die Fußballschuhe schnürte, durfte auf der angestammten Sechserposition ran. Größeres Kopfzerbrechen bereitete die Partie dem Neudrossenfelder Werner Thomas. Denn nach dem Abgang von Louis Engelbrecht war er gezwungen, sein System umzustellen. "Wir können jetzt nicht mehr mit langen Bällen agieren, sondern müssen wieder mehr kombinieren. Aber wichtig ist, dass wir bei dem offensivstarken Gegner hinten gut stehen", lautete sein Matchplan.
Yannick Podgur (re.) zu körperbetont gegen Thomas Mohrbach – Foul.
Hans Wunder
Neudrossenfeld startete mit viel Selbstvertrauen und Angriffslust. Dabei machten besonder Kapitän Daniel Gareis und Yannick Podgur auf der linken Seite viel Betrieb. Die Gäste verursachten dabei so manchen Freistoß, die aber recht ungenau getreten wurden und deshalb keine Torgefahr heraufbeschworen. Richtig gefährlich wurde es aber, als eine Gareis-Flanke den an der Strafraumgrenze postierten Bas Peters erreichte. Doch der frühere Altstädter jagte das Leder (5.) etwas unkonzentriert einen Meter über den Balken. In der Folgezeit kamen die Mittelfranken stärker auf. Jetzt zeigte sich, dass die einheimische Abwehr so ihre Probleme mit den flinken SC-Stürmern hatte. Daniel Orel etwa hatte die Gäste-Führung auf dem Fuß, als er aus acht Metern zu hoch ansetzte (19.) und traf etwas später aus ähnlicher Position (26.) das Außennetz. Danach hätte Stefan Kolb aber den Führungstreffer für die Thomas-Elf besorgen können, als er nach einer kurz getretenen Ecke die Gäste-Abwehr narrte und das Leder an den Pfosten setzte (29.). Allerdings verlor sein Kollege Bas Peters wenig später die Kugel Mitte der gegnerischen Hälfte und dann zeigte sich, warum die Schwabacher eine Spitzenmannschaft sind. Besonders Michael Weiß schaltete nun den Turbo ein, überspielte Keeper Daniel Grüner und als der Ball nach oben stieg, bewies er auch noch Kopfballstärke und nickte nach gewonnenem Luftduell gegen Carsten Hahn in den verwaisten Kasten ein. Das spielte den konterstarken Gästen definitiv in die Karten. Freilich war die TSV-Abwehr völlig unsortiert, als Jakob Söder kurz vor der Pause alleine auf den TSV-Kasten zusteuern konnte und mit seinem Flachschuss ins lange Eck das wichtige 2:0 (43.) für seine Mannschaft erzielte.
SC-Neuzugang Michael Görlitz (re.) löst die Situation spielerisch.
Hans Wunder
Mit Hannes Greef für Bas Peters, der einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte, setzten die Gastgeber nun auf mehr Offensivkraft. "Wir hatten in der Halbzeit schon gedacht, dass wir noch einmal rankommen", räumte TSV-Stürmer Stefan Kolb ein. Doch statt der Aufholjagd sahen die 340 Zuschauer, dass Schwabach nun die ersten Minuten im zweiten Abschnitt bestimmten. Und als dann Dominik Rohracker aus 20 Metern halblinker Position einen Heber ansetzte und das Spielgerät zum 3:0 ins lange Ecke rauschte (54.), war die Partie entschieden. Denn bis zu diesem Zeitpunkt wurde Gäste-Torwart Florian Adamaschek kaum geprüft und seine Vorderleute hatten fast alles in Griff. "Wir haben dann fast 20 Minuten gebraucht, um wieder etwas ins Spiel zu kommen", bekannte Werner Thomas, für den nun bei seinen beiden Spielerwechseln die Schadensbegrenzung im Vordergrund stand. Im Spiel nach vorne setzten die Gastgeber nun meist auf Diagonalbälle, die aber regelmäßig zu ungenau geschlagen wurden und leicht zu verteidigen waren. Deshalb plätscherte die Partie so dahin. Nur als Hannes Greef aus 18 Metern direkt abfasste und den SC-Torwart zu einer Glanzparade zwang, war zumindest eine Ergebnisverbesserung möglich. Doch den letzten Treffer markierten erneut die Strobel-Schützlinge. Daniel Orel schien am linken Flügel fast schon etwas abgedrängt worden zu sein, doch auch sein Flachschuss passte ins untere Eck und steigerte das Hochgefühl auf der Schwabacher Bank.
Hier kann Florian Hoffmann (re.) gegen Michael Weiß noch retten.
Hans Wunder
Nach dem klaren Auswärtssieg und der Niederlage der Feuchter sind die SC-Kicker nun Hauptverfolger von Spitzenreiter Bamberg. Zur guten Laune der Mittelfranken passte, dass Jochen Strobel seine Schützlinge eindringlich zur Teilnahme am Faschingszug am kommenden Dienstag ermahnte. Unter einem Kostüm hätten sich wohl auch die Neudrossenfelder nach der Heimpleite versteckt. Jetzt wartet man sehnlichst auf die Spielberechtigung von Torjäger und Rückkehrer Sebastian Lattermann, der noch zweimal aussetzen muss - vielleicht ist man danach ja schneller wieder an der Spitze dran, als man derzeit zu hoffen wagt.
Spielbericht eingestellt am 03.03.2019 19:15 Uhr