Der Endspurt um den Aufstieg in die Bayernliga ist schon lange eingeläutet und mittendrin befindet sich der 1. SC Feucht. Die Mannen von Coach Florian Schlicker stehen auf dem dritten Tabellenplatz, haben momentan viele Spiele hintereinander und wollten auch gegen den FC Herzogenaurach einen Sieg holen, um die eigenen Ansprüche zu untermauern. Herzogenaurachs Trainer Jakob Karches sah bei seinem Team die Unbekümmertheit als großes Plus vor dem Heimspiel. „Der Druck liegt beim Gegner“, so der Spielertrainer, der sich nach einer kleinen Trainingsverletzung dennoch in die Startelf stellte. In der Tabelle trennen die beiden Mannschaften nur zwei Plätze. Allerdings hatte Feucht vor der Begegnung 64 Zähler und Herzogenaurach 46. Genauso deutlich ist der Unterschied im Torverhältnis. Der FCH hatte vor der Partie 47:36-Treffer, die Feuchter 72:28. Bei sommerlichen Temperaturen waren das aber nur Zahlen auf dem Papier.
Die FCH-Offensive um Yannik Jassmann hatte einen schweren Stand. Dennoch trafen die Hausherren zweimal - allerdings mit der Hilfe der Gäste.
Uwe Kellner
Der SC Feucht tat mehr für die Begegnung. Aufgrund der Tabellensituation war das selbstverständlich. Nach drei Minuten sah Jochen Staniszewski bereits den Gelben Karton, was ein Zeichen dafür war, dass der FC Herzogenaurach nichts zu verschenken hatte. Dennoch drückten die warmen Temperaturen auf das Spieltempo und die Laufbereitschaft der Fußballer. Der große Platz tat sein Übriges. In die Sechzehner kamen beiden Mannschaften erstmal nicht. Durch Standards flog der Ball ab und an in die Gefahrenzone, es wurde aber kein Versuch gefährlich. Beim FC Herzogenaurach musste Jakob Karches aufgrund von Knieproblemen bereits nach gut 20 Minuten raus. "Im Training tat mir das eine Knie weh, heute das andere. Wir werden alt", schmunzelte der 33-Jährige. Kurz darauf musste er auch noch Jochen Staniszewski aufgrund einer Platzwunde vom Feld nehmen. Er bekam einen Turban auf und wurde von Luigi Scarcella ersetzt. Feucht spielte und Herzogenaurach traf. Nach einem Einwurf von Eric Stübing in den Sechzehner konnte sich Marco Amling um seinen Gegenspieler drehen und den Ball ins lange Eck zum 1:0 schießen (44.). Das kam überraschend.
Herzogenaurachs Torhüter Maximilian Gumbrecht klärt per Faust. Der SC Feucht war nach Standards nicht über die Maßen gefährlichen.
Uwe Kellner
Direkt nach Wiederanpfiff hatte sich Verteidiger Martin Nahr durch die Zentrale kombiniert und tauchte im Sechzehner der Feuchter auf. Nur Keeper Andreas Sponsel konnte ihn im Eins-gegen-Eins noch stoppen. Danach waren es wieder mehr die Gäste, die Szenen in die Offensive hatten. Julian Schäff versuchte es immer wieder, scheiterte aber bei seiner besten Möglichkeit im kurzen Eck an Torhüter Max Gumbrecht, der für den krankheitsbedingt fehlenden Stammkeeper zwischen den Pfosten stand. Danach musste Herzogenaurach das dritte Mal verletzungsbedingt wechseln. Dieses Mal brach der dritte Mann der FCH-Achse, Michael Thomann, weg. Trotz der weiterhin andauernden Frühlingshitze bekam das Spiel auf beiden Seiten eine zweite Luft. Allerdings nicht alle Spieler, denn beim eingewechselten Luigi Scarella ging es nicht mehr weiter. Er musste sich mehrmals übergeben und konnte nicht mehr mitmischen, wodurch der FCH in Unterzahl weiterspielte. Durch eine herrliche Einzelaktion des ehemaligen Regionalliga-Kickers Fabian Klose und seinen satten Schuss aus 18 Metern ins kurze Eck kam der SC Feucht in dieser Phase auf 1:1 heran (71.) . Eine Minute später schlug Fabian Klose einen passgenauen Flankenwechsel auf Felix Spielbühler, der ebenso sehenswert im Zweikampf mit Jens Reinhardt das 1:2 ins lange Eck schob. Binnen zwei Minuten war der Spielstand gedreht (72.). Allerdings hatte auch Herzogenaurach noch einen auf Lager. Der SC Feucht verpasste es, den Ball ins Seitenaus zu spielen, als eigene Spieler auf dem Boden lagen und verstolperte das Spielgerät zum Gegner. Plötzlich forderten die SCler, dass der FCH den Ball an ihrer Stelle ins Aus schieben solle. Kevin Rockwell war das egal. Er schoss an der Sechzehnerkante der Torauslinie aus einem unmöglichen Winkel auf das Feuchter Tor, wo Andreas Sponsel den haltbaren Ball zum 2:2 durch die Arme fliegen ließ. Feucht startete noch ein paar wütende Angriffe, aber die verbliebenen FCler konnten alle weiteren Versuche blocken, so dass es beim gerechten Unentschieden blieb.
Der SC Feucht drängte auf den dritten Treffer. Nico Wessner (li.) kommt gegen Jens Reinhardt zum Kopfball. Am Ende blieb es beim 2:2-Unentschieden im Samstagsspiel.
Uwe Kellner
Spielbericht eingestellt am 21.04.2019 00:02 Uhr