Im Derby gegen Weisendorf bot für den 1. FC Herzogenaurach die Chance weitere wichtige Punkte im Abstiegskampf zu sammeln. Am vergangenen Spieltag feierten die Pumas gegen Schlusslicht Bayreuth 2 einen wichtigen 4:3-Sieg, der ersten nach zuvor vier sieglosen Spielen in Folge (0/1/3). “Das sind immer sehr unangenehme Spiele, weil der Bernd Fuchsbauer seine Mannschaft immer gut einstellt“, sagte Trainer Jakob Karches vor dem Nachbarschaftsduell.
Auch in der Tabelle lagen beide Teams eng beieinander, der ASV zwei Punkte vor dem FCH. Der Aufsteiger hatte vor einer Woche selbst nach fünf Niederlagen einen knappen, aber wichtigen Sieg (1:0 gegen Buckenhofen) gefeiert, allerdings am Mittwoch bei der SG Quelle Fürth ordentlich einen auf den Deckel bekommen (1:6).
Das Spiel in der Hinrunde war ein ganz besonderes für den ASV. Im zweiten Landesliga-Spiel gelang dem Aufsteiger das erste Tor sowie der erste Punkt in der damals noch so neuen Liga – zweimal traf Torjäger Jäckel, der gegen Buckenhofen verletzt ausgewechselt werden musste und auch bei der Quelle nicht spielen konnte.
Herzogenaurachs Tim Spielmann findet die Lücke gegen drei Weisendorfer.
Stefan Stark
Zum Derby war Jäckel aber wieder fit und war gleich für die erste Chance des Spiels verantwortlich. Seinen Schuss fischte Keeper Benedikt Lösch aus dem Eck und war auch beim Nachschuss von Tim Schmidt auf der Höhe (2.). Die Gäste aus Weisendorf kamen zu Beginn besser rein, Yannick Beuschel scheiterte halbrechts im Strafraum am erneut gut reagierenden Lösch (17.). Die Pumas, die noch nicht viel auf den Rasen gebracht hatten, mussten nach 20 Minuten bereits wechseln und umstellen: Spielertrainer Karches, der bereits mit einer Zerrung gestartet war, ging aus der Partie, der offensive Piero Gizzarelli Rivas kam in die Partie. Das hatte zur Folge, dass Marco Amling vom Sturmzentrum in die Innenverteidigung wechselte, Kevin Rockwell rückte von rechts nach ganz vorne rein.
Nach der Umstellung war auch der FCH gut in der Partie. Mit seiner ersten Aktion legte Gizzarelli Rivas für Niklas Bergner ab, dessen Flachschuss von der Strafraumkante nur knapp rechts neben das Tor abgefälscht wurde (21.). Gizzarelli Rivas selbst verzog nach einem schnell vorgetragenen Angriff aus ähnlicher Position deutlich (24.). Bei immer wieder Regenschauern und Wind war die Partie in der ersten Hälfte insgesamt aber recht zerfahren. Beide Teams schalteten nach Ballgewinn zwar immer wieder schnell in den Angriffsmodus, im letzten Drittel fehlte beiden aber die Genauigkeit.
Weisendorfs Yannick Beuschel schirmt den Ball vor Eric Stübing ab. Um sie herum viel Laub, das durch den Wind immer wieder aufgewirbelt wurde.
Stefan Stark
Auch im zweiten Durchgang war es erneut Jäckel, der für erste Gefahr sorgte, Lösch riss bei dem Schuss aus spitzem Winkel aber schnell den Arm nach oben (51.). Danach zeigte sich das schon bekannte Bild des ersten Durchgangs. Um den Mittelkreis war es durchaus gefällig, was beide Mannschaften anboten – immer wieder garniert auch mit dem in oder anderen knackigen Zweikampf und bei nassem Rasen natürlich auch mal einer sauberen Grätsche -, vor dem Tor passierte aber ganz wenig. Insgesamt gab es in der Partie deutlich mehr Karten (acht) als Torraumszenen, vieles blieb schon im Ansatz stecken. Jäckel hätte gegen Amling gerne einen Elfmeter gehabt, fiel beim Eindringen in den Strafraum aber zu leicht (55.). Ein Grabert-Tor zählte wegen einer klaren Abseitsstellung von Jäckel zu Recht nicht (66.).
Etwas spannend machte es ASV-Keeper Schütz, als er sich bei einem langen Ball verschätzte, diesen passieren lief, beim Hinterhersprinten aber schneller als Rockwell war und die Kugel schließlich doch noch sicherte (69.). Kurz darauf war wieder Schütz im Mittelpunkt: Der Keeper finge eine Ecke von Tim Spielmann auf der Linie, die kurzen Proteste, dass der Ball bereits hinter der Linie war, wischte der gut postierte Linienrichter gleich zur Seite (70.). Das waren dann auch schon die „Highlights“ des zweiten Durchgangs.
Auch in der Schlussphase, in der die Pumas noch einmal alles nach vorne warfen, geschah nichts Großes mehr. Die letzte Möglichkeit der Partie ließ Gizzarelli Rivas liegen, sein Schuss von außerhalb des Strafraums wurde noch über das Tor abgefälscht (80.).
Tom Jäckel geht gegen Marco Amling, der in der Innenverteidigung aushelfen musste, ins Dribbling.
Stefan Stark
So blieb es am Ende beim leistungsgerechten 0:0, das den Weisendorfern sicherlich etwas mehr hilft, denn sie sind weiterhin zwei Punkte vor dem Konkurrenten aus Herzogenaurach. Für den ASV steht am kommenden Sonntag gleich das nächste Kellerduell gegen Katschenreuth an. Die Pumas, die sich immerhin an der Quelle und an Röslau vorbeischieben konnten, müssen bereits am Samstag zum Tabellenführer nach Stadeln.
Spielbericht eingestellt am 05.11.2023 18:55 Uhr