Das Hochfrankenderby zwischen dem FC Vorwärts Röslau und dem FC Eintracht Münchberg stand unter völlig unterschiedlichen Vorsätzen. Während die Fuhrmann-Elf ganz dringend Punkte braucht, um den Klassenerhalt in der Landesliga Nordost zu schaffen, hat sich der FC Eintracht zum Spitzenteam gemausert und kämpft aktuell um den Aufstieg in die Bayernliga. Einen Favoriten vor der Partie auszumachen war dennoch schwer, denn Derbys haben bekanntlich ihre eigenen Gesetze.
Tim Tröger (re.) bedrängt Thorsten Lang (li.).
Thomas Schrems
Die Partie begann sehr zerfahren und auf Sicherheit bedachte Teams aus Röslau und Münchberg. Nur ganz selten ging es bei den Teams zielstrebig in die Spitze. Nach knapp zehn Minuten durfte sich Röslaus Onarici zum ersten Mal beweisen, doch sein Schuss war kein Problem für Münchbergs Torhüter Jonas Lang. Das Spitzenteam aus Münchberg tat sich schwer, um in die Partie zu kommen. Viel zu schnell verlor man im Angriff die Bälle, was auch Coach Bächer bereits nach wenigen Minuten monierte. Bei Röslau ging vieles über die eigene linke Seite in Person von Mustafa Onarici. Er wurde ein ums andere Mal schön freigespielt, brachte den entscheidenden Pass dann aber nicht zu einem Mitspieler. Münchberg brauchte über eine halbe Stunde, ehe man den ersten Abschluss verzeichnen konnte. Hinter dem Linksschuss von Torjäger Thorsten Lang war jedoch kaum Druck und somit kein Problem für Torhüter Matthias Karnitzschky. Auch Lucas Köhler versuchte es kurze Zeit später aus der Distanz, doch auch hier entstand keinerlei Gefahr für den Röslauer Kasten. Es blieb bis zur Halbzeitpause eine Partie auf überschaubarem Niveau ohne große Highlights, denn auch die Hausherren kamen bis auf einen Schuss von Tobias Benker ans Außennetz nicht mehr nennenswert vor das Tor der Münchberger.
David Wich (re.) kann sich gegen Mustafa Onarici (li.) nur mit einem Foul helfen.
Thomas Schrems
Der zweite Abschnitt begann vielversprechend, denn es war keine Minute gespielt, da hatte Thorsten Lang bereits ein größere Torchance, als sie im gesamten ersten Abschnitt zu sehen waren. Sein Schuss strich aber knapp am Kasten der Röslauer vorbei. Auch die Gastgeber versteckten sich jedoch nicht und kamen selbst durch Abschlüsse von Benker, Onarici und Root zu Chancen. Besonders beim Sololauf von Root und dem abschließenden Versuch fehlte nicht viel, wobei Torhüter Lang wohl zur Stelle gewesen wäre. Auch einen Treffer durften die Anhänger der Hausherren bejubeln, doch dem Treffer von Lukas Lichtblau wurde wegen Abseitsposition die Anerkennung verweigert. Nach knapp einer Stunde bekamen die Münchberger die Partie wieder besser in den Griff und konnte die Kontrolle übernehmen. In dieser Phase kam Thorsten Lang bei einem Versuch per Dropkick zum Abschluss. Es fehlte nicht viel, da sich die Kugel noch gefährlich senkte. Nach 70 Minuten war der Bann dann gebrochen. Emre Mal spielte den Ball in die Schnittstelle der Abwehr, Lang behauptete sich im Zweikampf gegen einen Vorwärts-Verteidiger und kam im Anschluss aus knapp 18 Metern relativ unbedrängt zum Schuss. Torhüter Karnitzschky konnte bei diesem präzisen Flachschuss nichts mehr ausrichten. Röslau musste nun natürlich die Defensive lockern, was auch Platz für Konterchancen öffnete. Lucas Köhler hatte dabei die größte Gelegenheit, doch anstatt vor dem Kasten noch einmal querzulegen und seinen besser postierten Mitspieler Lang in Szene zu setzen, versuchte er es selbst und verzog. In den Schlussminuten warf Röslau noch einmal alles nach vorne, konnte den Kasten von Jonas Lang aber nicht mehr ernsthaft in Gefahr bringen.
Jonas Köhler (li.) ist vor Julian Ponader (re.) am Ball. Ponader musste zur Pause verletzungsbedingt den Platz verlassen.
Thomas Schrems
Der FC Eintracht Münchberg grüßt durch diesen Erfolg von der Tabellenspitze und darf weiterhin vom Aufstieg in die Bayernliga träumen. Noch ist es allerdings zu früh, um zu feiern und dennoch dürfte am 04. Mai das absolute Spitzenspiel in Münchberg über die Bühne gehen, wenn der FSV Stadeln zu Gast ist. Röslau hingegen rutschte auf einen direkten Abstiegsplatz ab. Zwar ist das rettende Ufer ebenfalls nur vier Punkte entfernt, doch vorerst sollte man sich wohl nur darauf konzentrieren, den Relegationsplatz zu erreichen und zu festigen.
Spielbericht eingestellt am 13.04.2024 18:08 Uhr