Trainer der Hausherren, Alexander Rambau, hatte auch wieder vor dem Derby enorme Personalsorgen und musste seine Abwehr erneut umbauen, so rutschte Heiko Pfeiffer in die Innenverteidigung, der zuvor nur eine Woche trainieren konnte. Aber auch die Gäste um Martin Hermann hatte es aus Personalsicht nicht leicht, so fehlten Wonner, Schramm, Hermann, Mazanec, Diez und Marita. Doch dies ließ beide Trainer nicht verunsichern und so wollten beide unbedingt drei Punkte aus dem Spiel mitnehmen.
Berisha bleibt weiter am Ball, auch als Heiko Pfeifer zur Hilfe kommt.
Max Bauer
Die Partie kam nur langsam in Fahrt, beide Mannschaften tasteten sich lange ab und wollten keine Fehler machen. Besonders fiel das fehlende Tempo im Spiel nach vorne auf, so entstanden vor allem in der ersten Halbzeit kaum Offensivmöglichkeiten auf beiden Seiten. So dauerte es bis zur 17. Minute, als es zum ersten Mal richtig gefährlich wurde. Ein Freistoß aus dem Halbfeld von Ell landete perfekt auf dem Kopf von Kotz, der den Ball in die linke Torecke bugsierte, doch Zirndorfs Keeper Lösel konnte im letzten Moment mit einer Glanzparade noch parieren. Danach dauerte es gut zehn Minuten, als die Gäste in Führung gehen hätten müssen. Zwingel spielte von hinten heraus auf Berisha, der den startenden Pfaffinger mustergültig in den Lauf spielte. Doch dem ASV-Stürmer versagten vor Oriwoll die Nerven und Stadelns Keeper konnte den Ball im Eins-Gegen-Eins parieren. Dies war der Knackpunkt für die Bibertstädter, die auch sonst spielerisch kaum überzeugen konnte. Stadeln agierte in der ersten Halbzeit jedoch auch nicht ganz souverän und konnte sich abermals auf ihren Ausnahmespieler Ell verlassen. Der in der 35. Minute den Turbo zündete, drei Zirndorfer Gegenspieler stehen ließ und dann noch in Ruhe butterweich auf Theil flankte. Theil machte es dann auch gut und köpfte unhaltbar für Lösel aus fünf Metern ein. Kurz vor der Halbzeit hatte Zirndorf durch Zwingel noch eine Kopfballchance, doch der Ball ging weit übers Tor. Somit gingen die Hausherren eher schmeichelhaft mit dem 1:0 in die Pause.
Scheuenstuhl gegen Tobias Kotz (li.). FSV-Trainer Rambau verriet nach dem Spiel, dass er mit der Entwicklung des zuvor langzeitverletzten und ehemaligen Club-Jugendspielers enorm zufrieden ist.
Max Bauer
Zirndorf kam gut aus der Pause und man dachte nun, jetzt würde die Jagd nach dem Ausgleichstreffer beginnen, doch bis auf den Schuss von Meier in der 46. Minute, der knapp übers Tor ging und zwei guten Angriffen, meldete sich die Offensive des ASV komplett ab. Somit nahm Stadeln das Heft nun völlig in die Hand, indem sie ihr Spiel immer mehr in die Hälfte des Gegners verlagerten. Vor allem die taktische Umstellung, Ell nun weiter vorne zu bringen, statt im defensiven Mittelfeld, zeigte Wirkung. Der Spielgestalter war nun immer mehr Dreh und Angelpunkt im Spiel der Hausherren und in der 54. Minute glänzte er sogar selbst als Torschütze. Nach einem Freistoß von Kessler vom Mittelkreis, verschätzte sich Zirndorfs-Verteidiger Tiessen und unterlief den Ball. Ganz anders Ell, der auf den Fehler lauerte und den freien Ball zum 2:0 ins rechte Toreck köpfte. Nun war die Gegenwehr der Zirndorfer endgültig gebrochen und Ell krönte seine starke Leistung in der 74. Minute auch noch mit seinem zweiten Treffer. Auf links setzte sich der eingewechselte Ferstl gut durch und legte auf Ell quer, der völlig unbedrängt rechts unten zum 3:0 einschieben konnte. Ell ließ sich danach auswechseln und Stadeln schaltete einen Gang runter. Zirndorf betrieb nun ebenfalls Schadenbegrenzung und beide Mannschaften neutralisierten sich somit bis zum Schluss.
Ein vor allem in der ersten Halbzeit enorm schwaches Landesligaspiel wurde in der zweiten Spielhälfte dann etwas besser und Stadeln gewann auch hochverdient. Knackpunkt für die Zirndorfer war die vergebenen Chance von Pfaffinger, trotzdem dürfte man sich anschließend nicht so präsentieren, wenn man in der Klasse bestehen möchte. Stadeln hingegen kann nun befreit nach Vach zum nächsten Derby fahren und konnte sich nun erstmal etwas befreien, wobei es in der Liga immer noch viel zu eng zugeht.
Spielbericht eingestellt am 22.09.2012 07:24 Uhr