Gegen die SG Quelle Fürth war der Aufsteiger klarer Außenseiter, Trainer Stefan Steiner, der urlaubsbedingt fehlte, ging dennoch voller Tatendrang in die Partie. „Für mich war die Quelle schon vor der Saison einer der Topfavoriten, das wird ein hartes Stück Arbeit werden“, erklärt der 38-Jährige. „Doch wir werden uns so teuer wie möglich verkaufen, gegen Neudrosselfeld hat uns auch niemand etwas zugetraut und wir haben gepunktet.“ Mit dem bisherigen Saisonverlauf zeigte sich der Übungsleiter indes sehr zufrieden, als Neuling stehe die „Spieli“ ordentlich da. Sorge bereitet Steiner lediglich die personelle Situation, die Urlaubszeit gehe auch an den Erlangern nicht spurlos vorbei „Wir müssen von Woche zu Woche improvisieren und gehen aktuell auf dem Zahnfleisch.“ Auf der Gegenseite reiste die Quelle mit einer Empfehlung von fünf Siegen und zwei Unentschieden an, die letzte Partie gegen Schwabach fiel witterungsbedingt ins Wasser.
David Hinrichs (li.) spielt den Ball vor Lucas Würkert (re.) zurück.
Matthias Hofmann
In den Anfangsminuten drückten die Gäste ordentlich aufs Gaspedal, die erste Großchance hatten allerdings die Hausherren. Steffen Konrad brachte eine Flanke scharf und präzise nach innen, im Zentrum lief Stürmer Marco Müller ein und setzte das Leder freistehend über die Latte (5.). Auf der anderen Seite konterte die Quelle im Stile einer Spitzenmannschaft. Nach Ballverlust lief Christian Haag allein auf das Heimtor und bezwang Lukas Mehling mit einem sehenswerten Heber (9.). Es folgte der erwartete Verlauf. Während die Gastgeber mehr Ballbesitz vorweisen konnten, machte Fürth die Räume in der eigenen Hälfte eng und lauerte auf Konter. Möglichkeiten boten sich auf beiden Seiten, zunächst mussten die Quelle allerdings einen Tiefschlag hinnehmen. Enes Turhan ließ seinen Gegenspieler auflaufen und verdrehte sich dabei unglücklich das Knie, für ihn war die Partie bereits nach 18 Minuten beendet. Christian Haag hatte wenig später das 0:2 auf dem Fuß, er verfehlte unter Bedrängnis das Tor deutlich (24.). In dieser Phase lieferten sich beide Seiten einen offenen Schlagabtausch. Marco Müller scheiterte per Kopf an Markus Pröll (32.), Richard Vidal Camejo verpasste Haags Flachpass nur um Zentimeter (37.). Nach Dominik Beiers schönem Freistoß, der unverständlicherweise ebenfalls keinen Abnehmer fand, beendete Schiedsrichter Söllner den ersten Durchgang.
Cüneyt Hofbauer (re.) fährt Frank Kirschner (li.) in die Parade.
Matthias Hofmann
Auch der zweite Abschnitt bot den 120 Zuschauern das gleiche Bild. Erlangen war bemüht, die Quelle stand kompakt und schaltete bei Ballgewinn blitzschnell um. Im Gegensatz zum ersten Durchgang standen beide Abwehrreihen allerdings sicherer. So passierte gut eine Stunde, abgesehen von einem Müller Freistoß (49.), nicht viel. Erst zwei Strafraumszenen erhitzten die Gemüter. Zunächst suchte Abu Zalam mit einem weiten Einwurf den großgewachsenen Yannick Diederichs, der sich im Zweikampf mit Nino Seiler beharkte. Als sich der Fürther vor den Angreifer schob, sprang diesem das Spielgerät an die Hand. Doch die Pfeife des Referees blieb stumm (57.). Nur Sekunden später flog ein weiterer hoher Ball in die Gästebox, Müller schraubte sich hoch und köpfte seinen Gegenspieler unglücklich an. Auch hier forderte die „Spieli“ einen Pfiff, der ebenfalls nicht ertönte. In der Folgezeit rannten die Gastgeber wütend an, Fürth verwaltete den knappen Vorsprung glanzlos. Die größte Ausgleichschance hatte Yannick Diederichs, der einen Abpraller knapp am Kreuzeck vorbeisetzte (73.). Ansonsten lebte das Spiel von seiner Spannung. In den Schlussminuten verpasste Maximilian Höhenberger die Vorentscheidung, ehe er als Vorlagengeber in Erscheinung trat. Überlegt bediente er nach schönem Konter den einlaufenden Tobias Särchinger, der frei vor Mehlig die Nerven behielt und das 0:2 markierte (86.). Mit dem Schlusspfiff hatte der Torschütze sogar die große Gelegenheit zum dritten Fürther Treffer, freistehend spielte er allerdings einen Querpass ins Nichts (90.).
Adham Abu-Zalam (li.) wird hier von Robin Hutter (re.) abgedrängt.
Matthias Hofmann
Spielbericht eingestellt am 27.08.2017 20:01 Uhr