Die Situation vor dem Spiel: Beim heimischen VfL Frohnlach (17.) dauerte es bis zum achten Spieltag, dass erstmals etwas Zählbares auf das Punktekonto wanderte. Nach sieben Niederlagen in Serie erzwang das Team von Oliver Müller zu Hause gegen den Baiersdorfer SV einen 4:3-Sieg, ehe man zuletzt wieder dem SC Feucht klar unterlegen war (0:5). Weitaus besser die Situation bei den Gästen um Trainer Armin Eck: Nach ordentlichem Saisonstart und zwischenzeitlich drei Niederlagen in Serie, holte der SV Friesen (8.) zuletzt gegen den FSV Bayreuth (2:1) wichtige Punkte, um seine Position im gesicherten Mittelfeld zu behaupten. Gelingen dem VfL Frohnlach ausgerechnet im heutigen Derby „Big Points“, um wieder Anschluss an die Relegationsplätze herzustellen oder verteidigt der SV Friesen seine Position im einigermaßen gesicherten Mittelfeld?
Auch im zweiten Durchgang wussten die Hausherren um Kevin Hartmann (vo.) den SV Friesen mit Marco Haaf weitestgehend vom eigenen Tor fernzuhalten.
Benny Hofmann
Angesichts der Tabellensituation war die Favoritenrolle deutlich vergeben, doch mit dem einen oder anderen personellen Ausfall kam der heimische VfL von Beginn an besser zurecht. Die Einstellung stimmte bei den Hausherren, die den SV Friesen mit frühem Pressing unter Druck setzten. Ohne kontrollierten Spielaufbau hatte der Gast seine Probleme und kam kaum einmal über die Mittellinie. Oliver Müller konnte mit dem frühen Anlaufen zufrieden sein, doch bei Ballgewinn spielte sein Team zu überhastet. Die langen Bälle in die Spitze waren noch zu ungenau, sodass die Defensive der Gäste kaum nennenswerte Chancen zuließ. Nahezu im gesamten ersten Durchgang musste Andreas Baier lange Bälle aus der SV-Defensive nach vorne schlagen, die postwendend zurückkamen – aber viel zu ungenau gespielt wiederum beim ehemaligen Frohnlacher landeten. Dieser Kreislauf setzte sich eine gute halbe Stunde fort, bis David Daumann mit einer Einzelaktion über die rechte Seite aufhorchen ließ, jedoch viel zu harmlos abschloss. Auf der anderen Seite packte Rene Knie seinen zweiten Schuss aus der zweiten Reihe aus – ohne Gefahr und wieder drüber. Fast aus dem Nichts dann die Führung für die Truppe von Armin Eck: Ähnlich wie zuvor Daumann ging diesmal Niklas Wiebach rechts durch und setzte einen ersten gefährlichen Versuch aus 20 Metern halbrechter Position an die Latte. Der Nachschuss von Marco Haaf aus gut fünf Metern war eine dankbare Rückgabe für Torwart Darran Griffin, doch der Unparteiische hatte die Situation bereits abgepfiffen. Wenige Minuten vor dem Seitenwechsel ein viel zu leichter Ballverlust des SV und Frohnlach machte das Spiel über Sayko Trawally schnell. Dieser setzte Marc Schramm in halbrechter Position in Szene, der das Leder zum 1:0 in die Maschen jagte – mitten in einer Phase, in der Friesen seinerseits auf die Führung gedrückt hatte.
Mit einem langen Bein unterbricht Andreas Baier (re.) den Angriff über Sven Wieczorek.
Benny Hofmann
Nach einem unglücklichen Ausrutscher auf mittlerweile nassem Geläuf hatte der SV Friesen Glück, dass der Steilpass von Rene Knie auf Sayko Trawally einen Tick zu weit gespielt war. Kurz darauf sollte das Zusammenspiel allerdings wieder besser funktionieren, als sich der VfL nach vorne kombinierte und Lukas Pflaum seinen Mittelstürmer leicht links am Strafraum in Szene setzte: Sayko Trawally zog aus 18 Metern ab – der Ball flog Richtung Eckfahne, als ihn ein Verteidiger zu einer Bogenlampe auf das eigene Tor ablenkte. Der Ball wurde länger und länger, Patrick Klier streckte sich vergebens, konnte das 2:0 trotz Fingerspitzen am Ball nicht mehr verhindern – der Abschluss passte haargenau! Nur wenige Zeigerumdrehungen später hatten die Hausherren die Entscheidung besorgen können: Von Lukas Pflaum wurde Rene Knie in einem weiteren schnellen Vorstoß rechts durch die Gasse bedient. Der Spielermacher wiederum schlug eine scharfe, flache Hereingabe auf den zweiten Pfosten, die Sayko Trawally mit sträflich viel Zeit und Platz abermals Richtung Eckfahne abfeuerte – diesmal fälschte zwar niemand ab, doch das musste 3:0 sein. Vom SV Friesen kam derweil wenig, doch den Anschluss hätte man durchaus herstellen können: War der Flachschuss von Hannes Nützel aus der zweiten Reihe noch weniger gefährlich, hatte Neuzugang Cancut Civelek sein Joker-Tor auf dem Fuß. Der ehemalige U19-Bayernligaspieler des SSV Jahn Regensburg hatte sein Visier mutterseelenallein im Nachschuss aus zehn Metern viel zu hoch eingestellt und auch Marcel Lindner – halbrechts in Szene gesetzt – vergab die Chance im direkten Duell sehr leichtfertig. Diese Nachlässigkeiten bestrafte das Team von Oliver Müller postwendend, als Lukas Pflaum – nachdem Rene Knie im Strafraum gefoult wurde – sicher vom Punkt verwandelte. Anschließend kontrollierten die Hausherren die Partie, spielten diese sauber herunter und hätten eher einen weiteren Treffer erzielt, als Friesen zumindest den Ehrentreffer.
Niklas Wiebach (re.) kommt einen Schritt zu spät. Doch der SV Friesen hat Glück, dass der Pass von Rene Knie im Fuß eines Verteidigers landet.
Benny Hofmann
Der SV Friesen brauchte eine gute halbe Stunde, um überhaupt einigermaßen in die Partie zu kommen – und genau in diesem Moment schlug der VfL Frohnlach zum 1:0 zu. Ähnlich die Situation vor dem 3:0, als Friesen zwei Hochkaräter kläglich vergab und die Hausherren schließlich den Deckel auf die Partie machten. Insgesamt hatte das Team von Oliver Müller weitaus mehr in diese Partie investiert, ist viel gelaufen und wusste zweimal die Nachlässigkeiten der Gegner zu bestrafen. Armin Eck und sein SV Friesen werden mit Spannung die morgigen Partien beobachten und der VfL Frohnlach hat seine Aufgabe erledigt, sprich Anschluss zum Relegationsplatz hergestellt.
Spielbericht eingestellt am 03.09.2017 00:06 Uhr