Die personellen Voraussetzungen erschienen auf den ersten Blick bei den Bayreuthern besser. Mit Daniele Bruno, Richard Schneider und Robin Renger standen Michael Regn drei Leute aus dem Regionalligakader zur Verfügung. Auch die zuletzt mit der Ersten Mannschaft trainierenden Lukas Beszczynski, Yannick Fuhrmann und Bas Peeters waren an Bord, während die Erlanger ihre bereits prognostizierten Ausfälle verschmerzen mussten.
Yannick Krebs zieht aus der zweiten Reihe ab: Ein probates und oft ergriffenes Mittel der Bayreuther.
Andreas Bär
Dass Namen Leistung nicht garantieren, erlebten die Gäste in den ersten 20 Minuten. Mit der aufgrund der Ausfälle von Michaelis und Frey eingeführten Dreierkette hatte insbesondere Nino Müller so seine Probleme. Er führte seinen Part als offensiver Außenverteidiger alles, nur nicht aus. Doch nicht nur er, am Ende einer der Schlüssel zum Sieg, hatte in dieser Phase so seine Probleme. Die Gelb-Schwarzen waren quasi komplett nicht auf dem Platz, einzig Yannick Fuhrmann mühte sich redlich und versuchte seine Nebenleute mitzureißen. Den Gastgebern war es egal, ja sogar recht. Und als nach nur zwei Minuten Kapitän Simon Exner abzog und seine Farben nach einem abgeblockten Beier-Ball in Führung schoss, war die 1:5-Pleite der Vorwoche aus den Köpfen schnell herausgeballert. Und die Spieli legte nach. Keine zehn Minuten waren gespielt, als ein Diagonalball von Kay Zollhöfer Marco Müller erreichte. Der blank vor dem Kasten auftauchende Offensivmann platzierte seinen Kopfball mittig vom Tor. Eigentlich perfekt. Wäre da nicht die Unterkante der Latte im Weg gewesen, von wo aus das Spielgerät ins Feld zurücksprang. Pech für die Erlanger. Und ein Weckruf für die Altstädter, die allmählich in die Ordnung fanden und in aller Gemächlichkeit langsam zumindest das spielerische Zepter in die Hand nahmen. Immer wieder suchten sie Sturmtank Hannes Küfner, der die festgemachten Bälle verteilte. Vor allem über die Außenbahnen verzeichneten die Gäste Vorteile, während das Zentrum Erlanger Hoheitsgebiet blieb. Und aus diesen Zentrumsbällen heraus verzeichnete die Fuchsbauer-Truppe auch immer wieder beste Chance. In den Fokus des Geschehens rückte daher Bayreuths Keeper-Youngster Andre Merrick, der seine Farben im Spiel hielt. Gut für ihn, dass seine Vorderleute das Tor-Gen wieder entdeckten. Fuhrmann tankte sich auf der rechten Bahn durch, seine verunglückte Hereingabe durch den verwaisten Spieli-Fünfmeterraum landete bei Nino Müller. Dessen Flankenball legte Hannes Küfner kurz ab auf Daniele Bruno, der aus der zweiten Reihe einsandte. Bange Blicke dann aber doch auch im Altstädter Defensivbereich. Einige dicke Chancen verzeichneten die Hausherren, doch Merrick war immer wieder präsent. Und wenn nicht hatte er das Glück, dass das Aluminium den Erlangern im Weg stand und Hinrichs am Pfosten scheiterte (27.).
Daniele Bruno avancierte mit zwei Treffern zum Matchwinner.
Andreas Bär
Die Erlanger Offensivherrlichkeit der ersten Hälfte verpuffte nach der Pause doch recht zügig. Schwere Beine bestimmten das Spiel der Hausherren gegen spritzigere und laufstarke Gäste, die im spielerischen Bereich eine gute Darbietung zeigten. Und so war der zweite Abschnitt eigentlich recht schnell erzählt. Nach einem Eckball von Nino Müller, verlängert von Yannick Krebs, nickte der am langen Pfosten alleine gelassene Lukas Beszczynski zur Altstädter Führung ein. Doch die Bayreuther ließen die Erlanger genauso leben, wie es die Gastgeber im ersten Durchgang taten. Anstatt der vorzeitigen Entscheidung, war auf der Bank der Gelb-Schwarzen zittern angesagt. Zwar merkte man die konditionellen Probleme der Fuchsbauer-Elf in aller Deutlichkeit, doch schafften sie es immer wieder, im Zentrum Räume zu schaffen und Angriffe zu kreieren. Richtig gefährlich wurde es für Andre Merrick aber kein einziges Mal. Die dickste Möglichkeit hatte Kapitän Exner, der aus der zweiten Reihe drüber visierte. Die endgültige Entscheidung besorgte dann Daniele Bruno. Er, einst unter Julian Nagelsmann mit der TSG Hoffenheim deutscher U19-Meister, bekam das Leder punktgenau von Nino Müller, an allen drei Treffern direkt oder indirekt beteiligt, serviert. Und setzte den nicht einfachen Ball trotz allerletzten Einsatzes vom ins Tor zurückgekehrten Lukas Mehlig in die Maschen.
Yannick Krebs überspielt Kay Zollhöfer.
Andreas Bär
Für die Fuchsbauer-Truppe geht es nach zwei Niederlagen unter dem alten und neuen Coach bei der SpVgg Selbitz darum, einen dreckigen Sieg anzupeilen. Der Gastgeber selbst steckt ebenfalls in der Bredoullie, gewann seit fünf Spielen nicht mehr. Die Altstädter Fohlen empfangen am Samstag - zeitgleich mit dem Auftritt der Ersten Mannschaft in Rosenheim - den TSV Buch. Und wollen dort Punkte hamstern.
Spielbericht eingestellt am 15.10.2017 21:10 Uhr