Die Frohnlacher, nach dem Kantersieg über den ASV Veitsbronn-Siegelsdorf mit mächtig Selbstvertrauen ausgestattet und der gleichen Anfangself auflaufend, agierten einen Tick defensiver als zuletzt. Memmelsdorf dagegen wollte nach dem glücklichen Punktgewinn beim FSV Bayreuth nicht schon wieder bei einem Kellerkind stolpern und konnte dabei mit Ausnahme der bekannten Ausfälle seine aktuell stärkste Elf aufbieten. Die dazu mit Student Fabian Baumüller auf der Bank sogar noch Zuwachs erhielt: Er nutzte die vorlesungsfreien Tage, um seine Truppe zu unterstützen.
Einen schweren Stand hatte Frohnlachs talentierter Offensiv-Wirbler Rene Knie.
Andreas Bär
Von Beginn an übernahmen die weißgewandeten Memmelsdorfer unter Flutlicht das Kommando im Waldstadion. Immer wieder angetrieben vom offensiv agierenden Kapitän Michael Wernsdorfer auf der Sechserposition nutzten die Vitzthum-Schützlinge die Räume, die du zu tief stehenden Frohnlacher Sechser im Mittelfeld anboten. 25 Minuten lang waren die Hausherren überhaupt nicht im Spiel, Keeper Philipp Pfister hatte seine liebe Mühe, als er gegen Versuche von Christopher Sowinski und Philipp Hörnes (9.) klären musste. Ansonsten bot sich den Zuschauern viel Klein-Klein mit viel zu häufigen einfachen technischen Fehlern. Kein Wunder, dass die Partie kaum jemanden vom Hocker riss. Ein kleines Lebenszeichen der Hausherren gab es kurz vor dem Memmelsdorfer Führungstor zu verzeichnen. Der neue Frohnlacher Publikumsliebling Sayko Trawally verpasste es, den direkten Abschluss zu suchen, legte ab auf Sven Wieczorek, der aus der zweiten Reihe letztlich den B-Platz anvisierte (24.). Besser machte es auf der Gegenseite "Torphantom" Dominik Schütz. Nach einer schwer foulverdächtigen Situation in einem Luftduell an Trawally blieb des Schiedsrichters Pfiff (einmal mehr!) aus, der folgende Konter landete über Markus Saal bei Dominik Schütz, der eiskalt einnetzte. Eine Memmelsdorfer Fehlerkette sorgte letztlich für den zu dem Zeitpunkt schmeichelhaften Ausgleich. Ein abgeblockter Schuss des unauffälligen Rene Knie landete bei Sven Wieczorek, der satt vollstreckte. Das war es dann aber auch mit der Herrlichkeit - beider Mannschaften.
Sayko Trawally im Duell mit Manuel Schwarm.
Andreas Bär
Die zweite Halbzeit ist schnell erzählt: Keine zwei Minuten waren gespielt, da bediente Toyin Ogunjimi Dominik Schütz sehenswert. Nicht weniger sehenswert der Abschluss des Torjägers. Kurz drehte er sich, trocken nahm er das Leder ab und setzte es punktgenau neben den Pfosten - nicht scharf geschossen, dafür umso platzierter. Pech hatte Schütz einige Minuten später, als ihn Domenic Lauerbach im Laufduell im Strafraum touchierte - es hätte Elfmeter geben müssen (55.). So blieb es spannend bis zum Ende. Aber auch nur das. Frohnlach hatte das Problem, dass mit den gelb-rot (Wieczorek) und rotgefährdeten (Knie) Akteuren zwei, die Spiele entscheiden können, vorzeitig vom Feld mussten. Memmelsdorf hatte das Problem, dass Peter Koch auf seiner Bahn reichlich verwachst hatte und die Hausherren dadurch in Person von Lukas Werner noch einmal neuen Rückenwind erhielten. Er war es, der das Spiel bis zum Schlusspfiff offen hielt: Aber auch sein letzter Flankenball landete in den Händen von Keeper Florian Dörnbrack. Der Rest der zweiten Halbzeit bestand aus immens vielen und mitunter überhart geführten Zweikämpfen, heftigen Wortduellen zwischen beiden Mannschaftsbänken und Zuschauern, die den Schlusspfiff herbeisehnten - Memmelsdorfer ob der Führung noch mehr als die Frohnlacher, denen der Glaube an die eigene Mannschaft abging.
Toyin Ogunjimi (weiß) im Duell mit Domenic Lauerbach.
Andreas Bär
Beide Kontrahenten warten mit Spannung auf die nächste Woche. Während Memmelsdorf den Klassenprimus aus Erlangen vor der Brust hat, wartet auf die Frohnlacher der kurze Auswärtstrip zum Derby beim TSV Sonnefeld.
Spielbericht eingestellt am 28.10.2017 10:06 Uhr