In der Landesliga steht die SpVgg Weiden als Meister fest. Aber der Kampf um den zweiten Tabellenplatz ist völlig offen. Etzenricht hat sechs Punkte Vorsprung vor Friesen, aber die Frankenwälder haben zwei Spiele weniger auf dem Konto. Ausgerechnet Thiersheim, Vorletzter mit sechs Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz, könnte zum Zünglein an der Waage werden. Denn die Elf von Roman Pribyl hat nun beide direkten Vizemeisterschaftsanwärter hintereinander. Die Böger-Schützlinge begann unverändert im Vergleich zum 4:1-Sieg gegen Mitterteich. „Wir sind gut drauf und wollen heute natürlich auf drei Punkte an Etzenricht heranrutschen“, Christoph Böger gab sich selbstbewusst und war vom Sieg seines Teams überzeugt. Die Gäste stellten gegenüber dem 2:2 gegen Neudrossenfeld zwei Mal um: Frantisek Nedbaly und Daniel Sycha waren wieder in der Startelf und dafür mussten Bartek und Damroth auf der Bank Platz nehmen. Die Favoritenrolle war klar vergeben, aber der TSV braucht im Abstiegskampf jeden Punkt und ist sicher nicht als Kanonenfutter nach Friesen gekommen.
Dominik Zwosta (m.) machte zu Beginn auf dem rechten Flügel viel Druck und Georg Seidel (l.) und Maximilian Hartbauer hatten viel Mühe.
Bastian Bieberbach
In einem offenen Schlagabtausch waren beide Abwehrreihen nicht wirklich gut im Bilde. Die Offensivspieler hatten immer viel Platz bei der Ballannahme und deckten die Schwächen gnadenlos auf. Die wenigen Zuschauer im Frankenwald-Station waren noch nicht ganz auf ihren Plätzen, da stand es bereits 1:0. Rene Schubert bediente den freistehenden Marcel Lindner und dieser schloss aus 16 Metern unhaltbar ab (3.). Direkt im Gegenzug hatte der SVF Glück, denn Nedbalys Kopfball landete auf dem Tornetz. Die Grün-Weißen übernahmen klar das Zepter im Mittelfeld und konnten diese Überlegenheit auch in Torchancen ummünzen. Nach nur 19 Minuten erhöhte Rene Schubart auf 2:0. Lars Meyer setzte Frank Fugmann in Szene, dieser verarbeitete das Zuspiel sensationell und der Torschütze brauchte lediglich noch den Fuß hinzuhalten. Die Führung zu diesem Zeitpunkt war nicht unverdient, da die Gastgeber deutlich mehr vom Spiel hatten und in allen Belangen überlegen waren. Danach aber schalteten die Böger-Jungs zwei Gänge zurück und der Coach analysierte danach treffend: „Wir waren uns wohl zu siegessicher, wurden leichtsinnig und konnten dann den Schalter nicht mehr umlegen!“ In der 26. Minute bestrafte Frantisek Nedbaly den Friesener Schlendrian und netzte auf Zuspiel von Marco Siniawa zum Anschluss ein. Nur kurz geschockt, schlug Friesen schnell zurück. Oft eingeleitet durch schnelle Antritte von Marcel Lindner kamen Schubart (32.) und Hurec (34.) zu guten Möglichkeiten, aber ließen die letzte Effektivität vermissen. Besser machte es Frank Fugmann, der auch von Marcel Lindner in die Gasse geschickt wurde und dann perfekt mit dem Außenrist das Leder um Keeper Matthias Karnitzschky zum 3:1 ins Dreieck zirkelte (40.). Doch auch dies brachte nicht die nötige Souveränität und Ruhe ins Spiel des Aufstiegsaspiranten. Kurz vor dem Pausenpfiff nutzte Daniel Sycha die Unaufmerksamkeit der Platzherren nach Vorlage von David Cemousek und schob gegen die Laufrichtung von Sven Walther zum 3:2 in die Maschen.
Philipp Beetz hatte nicht seinen besten Tag und verlor nicht nur diesen Zweikampf gegen Marco Siniawa.
Bastian Bieberbach
Roman Prybil reagierte nach der Pause und brachte Martin Damroth für Gökay Sahin und stellte einiges um. Dies bewirkte zumindest etwas mehr Sicherheit im Abwehrzentrum und der nun offensivere Nikolai Vates hatte in Mittelstürmerposition die Ausgleichschance, aber sein Drehschuss verfehlte das Ziel doch deutlich (53.). Das Spiel mittlerweile völlig ausgeglichen und Böger wollte mit der Einwechslung von Tobias Dalke die Vorentscheidung erzwingen. Aber den heimischen Anhänger stockte zwei Mal der Atem, als Keeper Walther jedes Mal die Kugel nach vorne abklatschen ließ und glücklicherweise die Thiersheimer Stürmer immer einen Schritt zu spät waren. 20 Minute vor Ende hatte Alexander Hurec seine beste Aktion, als ihn Tobias Dalke bediente, aber der wechselnde Goalgetter blieb am TSV-Schlussmann hängen. Das Spiel schlenderte so vor sich hin, ehe der sehr starke Marcel Lindner von halbrechts den durchstartenden Rene Schubart schickte, dieser umkurvte mit seiner Technik Karnitzschky und schob cool zum 4:2 ein (80.). Wer dachte, dies sei die Vorentscheidung, der machte die Rechnung ohne Frantisek Nedbaly. Der Routinier übernahm das Leder aus 18 Metern von Marco Siniawa und Sven Walther berührte zwar den platzierten Schuss, aber der Ball schlug im Winkel mit Hilfe des Innenpfostens ein (83.). In einer hitzigen Schlussphase vergab Referee Doneff fünf seiner insgesamt sieben Gelbe Karten und bei jedem Standard hoffte natürlich der Gast auf den Ausgleich. Aber die Heimelf stand nun sicherer und ließ keine nennenswerte Chance zu. In der letzten Aktion stand Keeper Matthias Karnitzschky um wenige Zentimeter im Abseits, ehe er nach dem Pfiff den Ball ins Tor hämmerte.
Der SV Friesen ist nach dem Sieg auf drei Zähler an Etzenricht dran und hat ein Spiel weniger auf dem Konto. Die Böger-Elf gewann trotz schwacher Leistung in der Defensive und will am Samstag in Röslau nachlegen. Die Abstiegssorgen beim TSV Thiersheim dürften derweil weiter anwachsen. Am Mittwoch müssen die Schützlinge von Roman Prybil gegen Weiden ran und am Samstag gegen Etzenricht. Der Rückstand zum Relegationsplatz beträgt bereits sechs Zähler.
Spielbericht eingestellt am 20.04.2013 20:25 Uhr