von Stephan Landgraf
Der Fußball-Landesligist SpVgg SV Weiden bleibt auch im zwölften Spiel in Folge ohne Niederlage. Allerdings musste sich die Mannschaft um Trainer Christian Stadler am Samstag vor 300 Zuschauern bei der SpVgg Oberkotzau mit einem 2:2 (1:0) begnügen, so dass die seit elf Spieltagen andauernde Siegesserie beendet wurde.
Ein Umstand, der Weidens Trainer Christian Stadler etwas ärgerte, zumal sein Team in Oberkotzau eine 2:0-Führung nicht über die Zeit brachte. Was den SpVgg SV-Coach nach dem Schlusspfiff aber viel mehr auf die Palme brachte, war der Auftritt des Referee-Gespanns um Joshua Roloff aus Nürnberg, das seiner Meinung nach einen nicht unwesentlichen Anteil am ersten Punktverlust hatte.
„Es war ein mehr als unglücklicher Auftritt der Schiedsrichter, die uns gewollt die Serie kaputt gemacht haben“, schimpfte Stadler, der ansonsten bekannt dafür ist, sich mit Kritik an den Referees zurückzuhalten. Aber angesichts dessen, was ab der 65. Minute in Oberkotzau passierte, waren diese Aussagen durchaus verständlich. Denn bis zum zweiten Weidener Treffer hatte die SpVgg SV den Namensvetter aus Oberfranken, der in dieser Saison noch kein Heimspiel verloren hatte, komplett im Griff.
Die Gastgeber hatten bis zu diesem Zeitpunkt aus dem Spiel heraus keinerlei Möglichkeiten und waren lediglich durch Standards gefährlich. Diese bekamen sie dann nach dem Weidener 2:0 zu Hauf zugesprochen. „Jeder Zweikampf, jede Kleinigkeit von unserer Seite her wurde rigoros abgepfiffen“, bemängelte Stadler die schwache Schiedsrichterleistung.
In der Tat hatte Oberkotzau in den letzten 20 Minuten so viele Freistöße wie andere Mannschaften in zwei Partien. Die logische Folge: Die beiden Kopfballtore der Gastgeber durch Sebastian Pickel (73./78.), die die Partie noch drehten. Zuvor hatte Thomas Schneider die Weidener bereits in der 16. Minute in Führung gebracht. Die SpVgg SV, die Ball und Gegner laufen ließ, erwischte einen guten Beginn und schoss nicht unverdient den ersten Treffer. Auch wenn es die Oberkotzauer Zuschauer nicht wahrhaben wollten, so wurde Ralph Egeter klar im Strafraum von den Beinen geholt – von einer Schwalbe konnte keine Rede sein. Den fälligen Elfmeter verwandelte Schneider sicher.
Nach einer ansonsten an Höhepunkten armen ersten Halbzeit erhöhte die SpVgg SV zu Beginn der zweiten 45 Minuten dann nochmals den Druck. Und wurde dafür belohnt: Nach einer schnellen und direkten Kombination über Christoph Hegenbart und Andreas Wendl, die sich an diesem Nachmittag Bestnoten verdienten, stand in der Mitte Michael Riester goldrichtig und hatte keine Mühe aus kurzer Distanz das 0:2 zu markieren.
Ein Vorsprung, der gut 20 Minuten vor Ende eigentlich über die Zeit zu retten wäre. „Doch wenn man in keinen Zweikampf mehr gehen kann, ohne dass sofort gepfiffen wird, geht das leider nicht“, so Stadler, dem vor allem das provokante Auftreten des Schiedsrichtergespanns auf die Palme brachte. Gipfel dessen war eine angeblich gemachte Aussage des Assistenten, der gegenüber der Weidener Bank verlauten haben lassen soll, dass „wir Euch heute erwischen“.
Ein Kommentar, der die verbalen Auseinandersetzungen zwischen Stadler und den Referees weiter anheizte, so dass der Weidener Coach in der 78. Minute sogar des Innenraums verwiesen wurde. „Dass unsere Serie so beendet wird, musste nicht sein. Positiv ist aber, dass wir weiter ungeschlagen sind und uns trotz unseres ausgedünnten Kaders so gut aus der Affäre gezogen haben“, lobte Stadler den Auftritt seiner Mannschaft.
Spielbericht eingestellt am 09.09.2012 19:54 Uhr