Beide Mannschaften mussten einige Ausfälle verkraften. Während auf Seiten der Heimelf acht Akteure fehlten, hat Gästetrainer schon aufgegeben, über seine fehlenden Spieler nachzudenken. Dieses Mal fehlte Christian Gomez arbeitsbedingt, dafür zauberte der Gästetrainer Marco Müller als Joker aus dem Hut, der zusammen mit dem angeschlagegen Martin Grosch auf der Bank Platz nahm. Beim TV 1848 musste Torjäger Michael Schweikert ebenso angeschlagen auf die Bank, dafür überraschte Trainer Kim Sittl mit Oli Maier auf der Bank, der zuletzt lange krankheitsbedingt pausieren musste.
Das Duell der Mittelfeldstrategen. Markus Binder (links) gegen Sando D´Antona.
Sebastian Baumann
Der TV begann offensiv und wollte die Gäste gleich überraschen. Doch Yannik Römers Heriengabe war zu schwach und konnte geklärt werden. Danach kam der Gast immer besser ins Spiel und übernahm nach und nach das Kommando. Keine zehn Minuten waren dann gespielt, als sich Dominik Beier schön gegen mehrere Gegenspieler durchsetzte und zum 0:1 einschob. Wer nun gedacht hätte, es würde so weitergehen, der sah sich getäuscht. Der TV griff an, biss sich aber regelmäßig an der sehr stark stehenden Defensive der SpVgg die Zähne aus. Die Spieli schien alles im Griff zu haben und hatte auch die nächste Chance. Beier passte auf den blassen Jakob Herrmann, der leichtfertig vergab. Als dann Keeper Jonas Dirr einen Fehlpass in den Fuß von Beier spielte, der aber den Ball ins Abseits passte, schien das ein Weckruf für die Heimelf zu sein. Denn nun spielte nur noch die Heimelf und die SpVgg reagierte nur noch. Lorenzcuk verpasste zu schießen und Jo Bach setzte einen Kopfball neben den Kasten - mehr kam allerdings von der Heimelf nicht.
Weg mit der Pille. Ovi Man klärt per Kopf vor Jo Bach.
Sebastian Baumann
In der zweiten Halbzeit ging es so weiter. Beide Trainer zogen ihre Joker und versuchten so die Offensive zu stärken. Doch es dauerte knappe sechs Minuten, bis die Heimelf die erste schöne Chance hatte. Lorenczuk war es, der nach einer Ecke knapp über den Kasten schoss. Kurz danach hatte Schweikert die Doppelchance zum Ausgleich. Nach einer Ecke kam der Goalgetter im Sechzehner an den Ball, schoss aber erst Marco Müller kurz vor der Linie an und brachte dann das zurückprallende Leder nicht unter Kontrolle. Die 48er drückten weiter, waren deutlich feldüberlegen und liefen in Konter der Gäste. Vor allem Adrian Pakocz und Marco Müller waren oft beteiligt, aber die Spieli spielte die Konter sehr schlecht aus, so dass es weiterhin kaum Chancen gab. Zwei Mal hatte aber Marco Müller den zweiten Treffer der Gäste auf dem Kopf und Fuß, doch jeweils verfehlte der reaktivierte Stürmer das Gehäuse. Zwar war die Heimelf weiterhin optisch überlegen, die Chancen hatten aber die Gäste. Marco Müller mit einem Schlenzer und danach mit einer Kopfballablage auf Namensvetter Christian, der geblockt wurde, vergaben die nächste Gelegenheiten. Zwischenzeitlich war es Andreas Ströbel mit einem Schussversuch, ehe erneut Marco Müller die Partie hätte entscheiden können. An der Strafraumgrenze narrte der Stürmer drei Gegenspieler, setzte aber den Ball erneut am langen Pfosten vorbei. Die Murmel erreichte zwar Adrian Pakosz, dessen Schuss wurde aber auf der Linie gerettet. Als dann Colin Diederichs seinem Gegenspieler Matthias Lorenczuk gerade noch so vom Ball trennte, sah es nach einem erneuten Sieg der Gäste aus. Doch nach einem umstrittenen Freistoßpfiff legte sich Oliver Maier die Kugel zurecht und zirkelte das Spielgerät genau auf den Kopf von Lauri Schnupp, der sträflich frei einköpfte. Kurz danach pfiff das Gespann ab - und sah sich erneuten Diskussionen ausgesetzt, denn auf Nachspielzeit verzichtete der Referee großzügig.
Es war kein schönes Spiel, das die Zuschauer sahen. Genauso wenig schön war die Beleidigung, die Heimkeeper Jonas Dirr dem Abteilungsleiter der SpVgg Erlangen lautstark an den Kopf warf und das ganze noch mit passenden Handbewegungen untermalte. Dass der schwache Schiedsrichter und sein Linienrichter wohl als Einzige auf dem Sportgelände den Ausspruch nicht hörten oder nicht hören wollten, passte dann auch irgendwie zur Leistung des Gespannes und auch zum schwachen Niveau der Partie.
Spielbericht eingestellt am 04.05.2013 21:23 Uhr