Hersbruck hatte vor der Begegnung einen Punkt, Diepersdorf zwei. Der größte Unterschied lag im Torverhältnis: nach vier Spielen stand beim FC Hersbruck 3:13, bei Diepersdorf 1:4. Die Hausherren stellten ein wenig um und ersetzten den angeschlagenen Hannes Herrmann durch Peter Gunawardhana und für René Bongers lief Alexander Brüx auf. Zudem änderte der FC sein Spielsystem von 4-4-2 auf 4-1-4-1 mit Julian Schneider als "Sechser" und Tobias Ascher als einzigen Stürmer. Bei der SpVgg Diepersdorf musste Trainer Christian Wedel improvisieren bzw. versuchte mal etwas anderes und schickte eine Dreierkette aufs Feld. Personell hatte er acht Ausfälle zu verkraften, weswegen zwei Spieler aus der A-Klassen-Reserve auf dem Spielberichtsbogen standen und später eingewechselt wurden. Unter anderem hat Ali Rawaz einen Muskelfaserriss, Oliver Eichenmüller ist noch gesperrt, die beiden Breitenfelders fehlten, Stanislaus Leontjev wartet auf die Diagnose seiner Knieverletzung und Marc Thompson war im Urlaub.
Außenverteidiger Peter Gunawardhana schirmt gegen den Diepersdorfer Angreifer Aret Pala ab.
Uwe Kellner
"Wir wollen gewinnen, den Gegner vom eigenen Tor fernhalten und selbst vorne irgendwie eines machen", gab Gästetrainer Christian Wedel vor der Partie vor. Nach vier Minuten war diese Vorgabe bereits Makulatur. Der schnelle Alexander Brüx stieß über die rechte Angriffsseite in den Diepersdorfer Strafraum ein, wurde hörbar gefoult und es gab folglich einen Elfmeter. Spielertrainer Stefan Erhardt übernahm die Verantwortung und verlud den Torwart vom Schützen aus rechts unten zum 1:0. Dieser frühe Treffer hatte zur Folge, dass die von Coach Robert Bohner vorgegebene offensive Spielweise in eine kontrollierte eher defensive Marschrichtung bei Hersbruck umschlug. Der Spielaufbau des Gegners wurde aber dennoch jederzeit rechtzeitig gestoppt, bevor Diepersdorf zu nahe an den Strafraum kam. Über die technisch versierten und raschen Außenbahnspieler hatte Hersbruck weiterhin immer mal wieder einen Sololauf. Am nähesten an einem zweiten Torerfolg war Stefan Erhardt per Kopf nach einer Freistoßflanke. Der Ball ging jedoch knapp drüber. Ralf Maas bekam später den Ball von einem Verteidiger aufgelegt, aber brachte ihn nicht im Tor unter. Kurz darauf spielte Julian Schneider aus dem Mittelfeld einen genialen Steilpass auf Alexander Brüx, der Tempo aufnahm und vor dem Torhüter ins lange Eck zum 2:0 vollstreckte. Diepersdorfs einzige Chance bestand aus einem Kopfball von Geiger, der drüber ging.
Hersbruck hielt sich nicht immer mit Schönspielerei auf, sondern klärte oft resolut. Philipp Bauerfeld schlägt die Murmel vor Fabian Wedel weg.
Uwe Kellner
Warum die SpVgg Diepersdorf erst einen Treffer in den ersten vier Spielen erzielte, wurde auch im zweiten Durchgang deutlich. Obwohl Trainer Wedel umstellte und zwei neue Spieler brachte, blieb ein wirklicher positiver Effekt auf. Für den schwachen Yakup Basoglu und den blass gebliebenen Stefan Rauschenbach kamen Michael Teuber und Okan Pekdemir in die Partie. Manni Krotz rutschte von der Innenverteidiger- auf die Ballverteiler-Position ins Mittelfeld und Domenik Geiger sollte hinten den Laden zusammenhalten. Das Spiel war lahm. Bei Hersbruck hatte man zwar das Gefühl, dass sie, sofern nötig, nochmal eine Schippe drauflegen können, Diepersdorf zwang sie jedoch nicht dazu. Trotzdem fiel auf, dass Hersbruck durchaus ab und an nervös reagierte, weswegen die Präsenz von Spielertrainer Stefan Erhardt wichtig war, den niemand so schnell aus der Ruhe bringt. Eine Torchance ereignete sich lange nicht. Irgendwann gegen Ende des Spiels legte Christian Kohl zurück auf Gabriel Karnoll, welcher die Murmel Richtung Torwinkel zirkelte, aber Torhüter Tim Seidl per Flugeinlage klärte. Die Zuschauer machten das, wozu sie vorher nur selten die Gelegenheit hatten: sie klatschten. In den letzten zehn Minuten drängte Diepersdorf ein wenig, aber Gefahr entstand dadurch nicht. Hersbruck schlug die Bälle wenn nötig in die Pampa. Der eingewechselte Julian Pawlik hatte mit dem Schlusspfiff noch eine Chance, aber der gegnerische Torhüter lenkte den Ball um den Pfosten.
Jason Adam (re.) hat seinen Gegenspieler Christian Kohl in dieser Situation fest im Griff. Der Hersbrucker versucht, sich zu lösen.
Uwe Kellner
Spielbericht eingestellt am 04.08.2016 00:06 Uhr