Ein Nachholspiel vom siebten Spieltag stand auf dem Programm. Dabei gastierten die auf Rang Zwei rangierenden Jungs von Bayern Kickers Nürnberg beim ASV Zirndorf, der nach einem Stotterstart zumindest das wichtige Heimspiel gegen den TSV Burgfarrnbach am letzten Wochenende erfolgreich gestalten konnte. Daran wollten die Zirndorfer natürlich anknüpfen, trafen dabei allerdings auf ein anderes Kaliber. Denn BaKi hat aus den bisherigen acht Begegnungen der laufenden Serie satte 18 Zähler eingefahren, blieb bisher als einziges Team ungeschlagen und hatte die Möglichkeit, sich mit einem Dreier an die Spitze der Tabelle zu setzen. Allerdings holten die Nürnberger 13 von den 18 Punkten auf heimischem Geläuf, während es auswärts "nur" zu einem Sieg und zwei Remis reichte. Beim ASV ist das Verhältnis noch krasser, denn alle der bisher erspielten neun Zähler wurden zu Hause eingefahren, auf fremden Terrain setzte es drei Niederlagen. Spannend zu sehen, welche Serie weiterhin Bestand haben würde.
Deutlicher geht es fast nicht mehr. Giacomo Goff trifft Alexander Sekita klar am Fuß. Da es im Strafraum war, gab es folgerichtig Elfmeter.
René Hoffmann
Zu Beginn sah es danach aus, als würden die Mannen von Jasmin Halilic diejenigen sein, die ihre Serie weiter ausbauen können. Denn schon mit dem ersten richtigen Angriff durften sie sich über einen, allerdings absolut korrekten Elfmeterpfiff freuen (6.). Sekita drang von links an der Grundlinie in den Strafraum ein und wurde von Goff abgeräumt. Dass der Gästespieler kurz zuvor schon seine Flanke absetzte, spielte in diesem Fall keine Rolle mehr. Cihan Kyimaz trat an und hatte etwas Glück, dass Andreas Hofmann nur noch mit den Fingerspitzen an die Kugel kam. Da der Schuss eine gute Schärfe hatte, reichte die Berührung nicht aus. Die frühe Führung der Gäste zeigte allerdings keinerlei negative Wirkung bei den Hausherren, ganz im Gegenteil. Praktisch im Gegenzug hätte es schon klappern können, doch Egerer traf eine Hereingabe von Jakl nicht voll und so konnte Pannemann zusammen mit einem Abwehrspieler klären. Doch es dauerte nur bis Minute 12, dann war der Gleichstand wieder hergestellt. Dieng spielte einen schönen Ball auf den einlaufenden Schmitt, der die Pille annehmen und sich zurechtlegen konnte, ohne gestört zu werden. Und da lässt sich ein guter Stürmer natürlich nicht zwei Mal bitten. Wer es nicht bis kurz nach dem Anpfiff auf den Sportplatz geschafft hatte, dem war schon eine Menge entgangen. Beide Abwehrreihen sortierten sich in der Folgezeit erstmal und es dauerte wieder eine Weile, bis die nächsten Torgelegenheiten folgten. Knapp eine halbe Stunde war rum, da begann die Kombinationsmaschine des heimischen ASV auf Hochtouren zu laufen, freundlich begleitet von den Gästen. Die allermeisten Angriffe starteten die Platzherren über die eigene rechte Seite, die nun mächtig Alarm machte. Jakl schickte seinen Sturmführer Egerer, der vor der Kiste querlegte, so dass wiederum Schmitt die Pille versenken konnte. Weil es auf dieser Seite so gut klappte und auch sehr wenig bis überhaupt keine Gegenwehr kam, machten die Gastgeber dann halt auch so weiter. Wieder war Jakl an der Vorbereitung maßgeblich beteiligt, der Nutznießer diesmal hieß Cortus (35.). Und wenns läuft, dann soll man es auch laufen lassen. Drei Minuten vor dem Wechsel folgte dann sogar noch das 4:1, diesmal zur Abwechslung von der anderen Seite. Bojii durfte ungehindert passen und Egerer ebenso ungehindert abschließen. Das hatte gesessen.
Der zweifache Torschütze Marcus Schmitt lässt hier Johannes Untheim stehen.
René Hoffmann
Es hätte eventuell eine spannende zweite Halbzeit werden können, wenn der Schuss von Alhassen nach gut einer Minute Spielzeit ins Tor anstatt ans linke Stangerl gegangen wäre. So blieb es beim komfortablen Drei-Tore-Vorsprung des ASV, der den Gästen auch so gut wie keinerlei Ansatzmöglichkeit für eine Aufholjagd gab. Und auch wenn Trainer Hermann von außen nimmermüde eine weitere Resultatsverbesserung zur Schonung seiner Nerven einforderte, so ließen seine Offensivleute dann doch den letzten Tick Zielstrebigkeit vermissen. BaKi merkte schnell, dass an diesem Tag einfach so gut wie nicht zusammenlief und achtete auch mehr darauf, hier nicht unterzugehen, denn eine furiose Aufholjagd zu starten. So plätscherte die Partie überwiegend ereignislos seinem Ende entgegen. Da gab es dann doch zumindest nochmal einen Aufreger. In Minute 82 wand sich Schmitt mithilfe einer schönen Körpertäuschung an Schweiger vorbei, der ihn bei seiner vergeblichen Abwehraktion für alle deutlich hörbar am Fuß traf. Zur Überraschung aller Beteiligten ließ Schiedsrichter Holzer, der nur einige Meter vom Tatort entfernt war, das Spiel fälschlicherweise laufen. Bei dem Spielstand eine zu verschmerzende Fehlentscheidung.
Auch noch spät in der zweiten Halbzeit und tief in der gegnerischen Hälfte wurden die Gäste unter Druck gesetzt. In dieser Szene stellt Marcus Schmitt den eingewechselten Frank Kiendl.
René Hoffmann
Nach dem verlorenen Derby beim ASV Fürth war erstmal Wunden lecken angesagt in Playmobil-City. Der erfahrene Zampano Martin Hermann scheint die richtigen Worte gefunden zu haben, um seine Truppe wieder aufzurichten. Sieben Tage und zwei Siege später schaut die Welt bei den Zirndorfern schon wieder deutlich freundlicher aus und auch der Blick auf die Tabelle tut jetzt nicht mehr so weh. Jetzt geht es allerdings am Sonntag gleich zum nächsten Spitzenteam nach Herzogenaurach, wo dann das Motto auch wieder heißen muss: Verlieren verboten! Die Jungs von Bayern Kickers sind fast durch die Bank erfahrene Jungs, die selber ganz genau wissen, dass diese Niederlage keine Frage der Qualität, sondern der Mentalität war. Genau da wird Trainer Jasmin Halilic, der mit vielen der Jungs schon einige Jahre beisammen ist, in der kurzen Zeit bis zum Sonntag ansetzen. Da geht es zum Vorletzten nach Burgfarrnbach, auch ein potentieller Kandidat, um unterschätzt zu werden.
Spielbericht eingestellt am 01.09.2016 23:37 Uhr