Im Abstiegskampf der Bezirksliga wartete auf den SV Tennenlohe mit dem FC Bayern Kickers eine Mannschaft aus dem Mittelfeld der Tabelle, die durchaus bei entsprechenden Ergebnissen noch Chancen auf einen aufstiegsberechtigten Tabellenplatz hat. Ausgerechnet gegen die minimalistischen Kickers, die defensiv stark sind, fehlte den Tennenloher Top-Torjäger David Hinrichs aus privaten Gründen. Wenn Baki spielt, fallen in der Regel die wenigsten Tore der Liga, denn das Torverhältnis von 29:32 (vor der Partie) verspricht in der Addition keine großen Torfestivals. Nur bei der SG 83 fallen im Schnitt annähernd genauso wenige Treffer.
Tennenlohes Julian Konrad auf der linken Außenbahn strahlte zumindest einen Hauch von Gefahr aus. Allerdings war sein Gegenspieler Juri Judt (re.).
Uwe Kellner
Ex-Profi Juri Judt spielt bei den Bayern Kickers rechter Verteidiger. Nicht unbedingt die Position, auf der man große Akzente setzen kann. Außerdem hatte er mit Julian Konrad einen flinken Gegenspieler, der nicht selten den Fuß mal auf seinen drückte und den ehemaligen Club-Spieler teils ganz schön forderte. Auffällig waren im Spiel von Baki ganz andere Spieler. Allen voran Mike Meyer, dessen Pass auf Frank Kiendl die erste Nürnberger Chance einläutete. Kiendl legte vor dem Tor quer, allerdings rutschte zuerst Edin Kacar vorbei und am hinteren Fünfer schoss Cihan Kiymaz den Ball zu sorglos in die Wolken. Gleich darauf hatte Kiymaz erneut eine Möglichkeit, schoss aus 20 Metern, aber Tennenlohes Torwart Jonas Dirr hatte mit einer Flugparade keine Probleme, zu klären. Baki hatte die Spielkontrolle und ließ den Ball partiell gefällig laufen. Tennenlohe blieb hingegen an der gut gestaffelten Abwehrreihe durchgehend hängen. Einzig ein Freistoß von Johann Jordan, bei dem alle eine Flanke erwarteten, ging direkt aufs kurze Eck, aber der lange Schlussmann Tammo Pannemann war rechtzeitig unten und klärte zur Ecke. Auch nach einer Freistoßflanke köpfte auf der anderen Seite Frank Kiendl knapp über das Tor. Tennenlohe kämpfte wacker, musste aber dennoch im Laufe der ersten Hälfte einen Gegentreffer einstecken. Ein holpriger unsauberer Pass von Alwin Dewes ging zu seinem Spielertrainer Dietmar Kusnyarik im Zentrum. Dieser wurde sofort bedrängt und konnte sich nur noch per Foulspiel helfen. Diese Aktion sollte einen Rattenschwanz nach sich ziehen, den Freistoß aus gut 20 Metern zirkelte Mike Meyer über die Mauer ins Tor, wo dem Torhüter einige Zentimeter fehlten, um zu klären. Fortan wurde die Partie zerfahrener und Gelbe Karten häuften sich.
Freude bei Baki Nürnberg. Der Treffer von Mike Meyer sollte an diesem Tag aufgrund einer guten defensiven Leistung reichen.
Uwe Kellner
Die Anfangsphase des zweiten Durchgangs war schlecht. Baki verließ sich auf seine defensiven Qualitäten und blockte die nun vermehrt auftretenden Angriffe aus Tennenlohe. Baki hatte eine personelle Hoheit in der eigenen Spielfeldhälfte und lauerte auf Konter. Es wurde teils gemeckert, weil der Schiedsrichter nicht die notwendige Autorität ausstrahlte und an den Tag legte, die das verhindert hätte. Die Nürnberger Viererkette stand quasi in der eigenen Hälfte und selbst die Außenverteidiger machten kaum Anstalten, sich in Offensivaktionen einzuschalten. Um das Spiel nach vorne anzukurbeln, brachte der SVT Arnold und Söllner ins Spiel. Bei Baki durfte Torschütze Mike Meyer wegen seiner intensiven Spielweise erschöpft raus. Das alles änderte aber nichts daran, dass Tennenlohe seine Außenbahnspieler nicht in Aktion bringen konnte. Es schien fast mühelos, wie Baki die Kontrolle in der Defensive behielt. Langsam, so ab der 75. Minute, wurde es zudem dunkler und die späte Anstoßzeit sollte sich rächen. Baki behielt dennoch die Übersicht und brachte die Führung über die Zeit. Knapp wurde es nur, als Florian Wunderlich nach einem Querpass von Julian Konrad zum Abschluss kam, der Ball aber neben das Tor abgefälscht wurde. Danach war Schluss, denn wegen der Lichtverhältnisse war gar keine Nachspielzeit mehr möglich.
Frank Kiendl (li.) im Zweikampf mit Daniel Böning. Der Baki-Akteur machte ein gutes Spiel und trug seinen Teil zum Heimsieg bei.
Uwe Kellner
Spielbericht eingestellt am 12.04.2017 21:33 Uhr