Etwas besser hätte das Wetter vor der Bezirksligapartie zwischen der SpVgg Heßdorf und dem 1.FC Herzogenaurach sein können, denn nach starken Regenschauern in den letzten Tagen dürften einige Verantwortliche um dieses „Kerwas-Spiel“ gefürchtet haben. Die gute Nachricht vorweg, das Spiel fand statt (sonst gäbe es ja auch keinen anpfiff.info-Topspiel-Bericht) und auch der Zuschauerandrang war groß. Stattliche 520 Zuschauer fanden den Weg an den Heßdorfer Sportplatz, die Rahmenbedingungen für ein interessantes Derby waren also geschaffen.
Die Konstellation vor Anpfiff: Auf der Heimseite war man nach fünf sieglosen Partien schon etwas in der Bringschuld, da kam die Kerwa quasi gerade Recht, um die Durststrecke endlich zu beenden. Ein Dreier sollte her und das mit aller Macht, im Vorspiel machte es die Zweite Mannschaft bereits vor. Personell musste Trainer Gerald Götz jedoch auf einige Kräfte verzichten, unter anderem fehlten Max Müller, Stefan Marxer, Sebastian Hofmann und Fabian Straub. Bei den Pumas aus Herzogenaurach sah die Welt da schon etwas anders aus, nach einem zufriedenstellenden Saisonstart, finden sich die Mannen von Spielertrainer Reinhardt Kusnyarik im Mittelfeld der Tabelle wieder, eine respektable Platzierung für den Aufsteiger. Die Ergebnisse stimmen derzeit und im Kerwasspiel wollte man die positive Mini-Serie (drei Spiele, sieben Punkte) natürlich ausbauen. Hierbei ruhten die Hoffnungen natürlich auf der bekannten Offensive der Herzogenauracher, Stübing, Rockwell, Thomann und Co. waren auch in der aktuellen Runde schon das ein oder andere Mal erfolgreich.
Alle Augen auf den Ball: Hier Behauptet Christian Wolf (li.) den Ball vor Mario Linsenmeyer (re.).
Matthias Hofmann
Nach Ehrungen für die Heßdorfer Sebastian Bräunig (250 Spiele) und Tobias Gumbrecht (350 Spiele), begann die Partie spektakulär, denn nach drei gespielten Minuten sahen die zahlreichen Zuschauer bereits die erste gute Möglichkeit, als Heinlein einen abgefälschten Flankenball gerade noch parieren konnte. Für die Gastgeber war es kurz darauf Steffen Nagel, der das erste Mal auf des Gegners Gehäuse schoss, einige Meter flog der Ball am Tor vorbei. In der Folgezeit entwickelte sich eine ausgeglichene Partie, Heßdorf war um Ballbesitz und Spielkontrolle bemüht, Herzogenaurach agierte abwartend, schaltete aber blitzschnell von Verteidigung auf Angriff um. So war es nach zwölf Minuten FC-Kapitän Stübing, der nach einem schnellen, langen Ball in die Spitze zum Abschluss kam, Heinlein konnte den strammen, aber zentralen Schuss parieren. Quasi im Gegenzug kam dann Heßdorf zu seiner bis dato besten Gelegenheit, Linsenmeyers Schuss ging aber knapp am Ziel vorbei. Auch im weiteren Verlauf bot sich eine Partie auf Augenhöhe und Herzogenaurach schnupperte noch zwei Mal am ersten Treffer. Zunächst köpfte Amling nach Rockwells Flanke knapp am Tor vorbei, dann war es wieder Amling, der, von Kusnyarik bedient, an Heinlein scheiterte. Nach gut einer halben Stunde dann ein bitterer Moment für die Heimelf, als Trainer Götz den aktiven Steffen Nagel verletzungsbedingt auswechseln musste. Für ihn kam Büttner in die Partie. In der Endphase des ersten Durchganges sahen die Zuschauer dann sich zwei neutralisierende Mannschaften, nach halben Chancen von Stübing, Vogel und Maschke ging es mit einem torlosen Unentschieden in die Kabinen.
Tobias Schuffert (Boden) mit einer Grätsche gegen Michael Thomann. Diesen erfreut das Einsteigen des Heßdorfers offensichtlich nicht.
Matthias Hofmann
Ähnlich wie im ersten Abschnitt gehörte auch in Halbzeit Zwei die erste gute Aktion den Gästen, nur diesmal belohnte sich der „FC“ direkt mit dem Führungstreffer. Nach einem guten Ball von Stübing auf den linken Flügel, nahm Maschke das Leder auf, überlief seinen Gegenspieler und schoss trocken ein. Heßdorf war gefordert, doch zunächst geschockt. So tauchte keine zwei Minuten später (nach langem Ball aus der eigenen Hälfte) erneut Maschke allein vor dem Gästetor auf, sein Heber landete jedoch an der Querlatte. Nachdem kurz darauf nochmal Thomann nach Freistoß zum Abschluss kam, glich die SpVgg Heßdorf nach gut 50 Minuten in Person von David Nagel aus. Steffen Müller konnte sich auf der rechten Seite behaupten, gab den Ball zu Bräunig, der am zweiten Pfosten David Nagel fand. Letzterer grätschte das Leder zum 1:1 über die Linie. Die Hausherren hatten sich wieder gefangen und kurz darauf hatte Tobias Gumbrecht eine Kopfballgelegenheit, die von FC-Schlussmann Peter sicher pariert wurde. Nun war Herzogenaurach an der Reihe, die Pumas schienen den eigenen Rhythmus nach kurzer Pause wieder gefunden zu haben. Und wie, denn wieder hatte Maschke eine hervorragende Gelegenheit. Nach starker Vorlage von Kapitän Stübing, kam er aus kurzer Distanz zum Abschluss, SpVgg-Keeper Heinlein reagierte bravourös. Im weiteren Spielverlauf plätscherte die Partie dann etwas vor sich hin, beide Teams neutralisierten sich, klare Chancen blieben aus. Lediglich die Anzahl der Gelben Karten stieg binnen kürzester Zeit inflationär an, der Heßdorfer Schuffert sammelte sogar zwei davon und durfte - nach wiederholtem Foulspiel - vorzeitig duschen. Doch auch die numerische Überlegenheit der Gäste hatte wenig Auswirkungen auf das Geschehen auf dem Rasen und so mussten die Zuschauer bis zur letzten Spielminute warten, ehe es nochmal spannend wurde. Zunächst hatte Müller auf Heßdorfer Seite das 2:1 auf dem Fuß, Linsenmeyer hatte ihn bedient, doch hielt Gästekeeper Peter stark. Auf der Gegenseite hätte dann beinahe Stübing getroffen, als sich Weglein auf dem linken Flügel durchsetzte und mustergültig zurücklegte. Der FC-Torjäger traf den Ball aus bester Position jedoch nicht voll und so rollte das Spielgerät, unter dem Aufschrei von gut 500 Fans, gemächlich am Tor vorbei. Diese beiden Aktionen bildeten den Schlusspunkt dieses Derbys, denn wenig später pfiff der sichere Schiedsrichter Hoffmann die Partie ab.
Spielbericht eingestellt am 14.09.2014 20:58 Uhr