Es war ein so genanntes Sechs-Punkte-Spiel zwischen dem ASV Fürth und der SpVgg Hüttenbach. Beide Mannschaften hatten vor dem Spiel 21 Zähler auf dem Konto und konnten sich so etwas Luft im Abstiegskampf verschaffen. Die Gäste kamen spät an die Magazinstraße. Einfacher Grund: Trainer Daniel Michl, der ja zusätzlich in Eschenau als Spielertrainer fungiert und heute wieder in Eschenau spielen musste, stimmte seine Spieler per Sitzung in Hüttenbach auf das Spiel ein und so kam die Spielvereinigung relativ spät am Sportgelände an. Fürths Trainer Norbert Hütter hoffte das später Erscheinen der Gäste ausnutzen zu können - was sich im Nachhinen als Trugschluss herausstellen sollte.
Die Chance zum 0:2. Den Kopfball von Stefan Gruner kann aber ein ASV-Spieler von der Linie kratzen.
Sebastian Baumann
Besser spät als nie, schien sich die SpVgg gedacht zu haben, denn in der ersten Hälfte waren Kapitän Andreas Gruner und Co die spielbestimmende Mannschaft. Es fehlten allerdings die zwingenden Chancen auf beiden Seiten. Gefährlich wurde es wenn dann sowieso nur, wenn die Mannschaften kombinierten und nicht die Bälle einfach nach vorne schlugen. Allerdings zeigte sich deutlich, warum beide Mannschaften im Keller stecken, denn so schön die Angriffe teilweise aufgebaut wurden, der letzte Pass kam selten. Auf Fürther Seite war es vor allem Kevin "Prince" Berencz, der für Entlastung sorgte und der in der 30. Minute Pech hatte, als sein Schuss noch vor der Linie geklärt werden konnte. Einmal kam dann der Pass auf Hüttenbacher Seite und schon stand es 0:1. Matthias Gruner löste sich geschickt von seinem Gegenspieler und flankte zu Julius Reutter. Der auffälligste Akteur der Gäste hatte keine Mühe zur umjubelten Führung zu vollenden. Keeper Selenski im Fürther Kasten, der kurz zuvor fast einen Elfmeter an dem späteren Vorlagengeber verursacht hatte, war ohne Chance. Fürth versuchte nun offensiv mehr zu machen, doch bis auf zwei Schüsse von Christian Ziegler und Marcel Pförtner tat sich nicht viel. Pech hatte danach Hüttenbach. Eine fein geschossener Freistoß von Julius Reutter landete am Außenpfosten und so verpasste der Gast eine Vorentscheidung vor der Pause.
Vom eigenen Mann wird hier Johann Selenski am Fangen des Balles gehindert.
Sebastian Baumann
Nach der Halbzeit drehte sich die Partie. Zuerst langsam und dann komplett. Langsam deswegen, weil der ASV zwar schnell den Ausgleich - nach einer kurzen Ecke mit anschließender Flanke war Florian Knauer sträflich frei und bedankte sich mit dem Ausgleichstreffer - erzielte, aber Hüttenbach weiterhin das Spiel im Griff zu haben schien und auch die besseren Chancen hatte. Eine Doppelchance war es, die die Hüttenbacher nicht nutzen konnten. Erst war es Stefan Gruner, dessen Kopfball auf der Linie geklärt wurde und wenig später in der gleichen Szene setzte ein Hüttenbacher Angreifer den Ball knapp am langen Pfosten vorbei. So kam es, wie es kommen musste. Fürths erster Joker hieß Marco Klein und der war auf einmal ganz groß, als er die komplette Hintermannschaft der Spielvereinigung austanzte und zum umjubelten 2:1 einschob. Der zweite Joker, Leonardo Romano, verwandelte den Ball in “Tor des Monats”-Manier volley, als er eine Ecke direkt abfasste und sich das Spielgerät ins lange Ecke drehte. Und nur fünf Minten später stach der dritte Joker. Max Schuhmann per Doppelpack - jeweils nach einer Ecke - sorgte für den 5:1-Endstand, der aber viel zu hoch war und auch nicht dem Spielverlauf entsprach. Hüttenbach haderte derweil etwas mit dem Schiedsrichter, der einen vermeintlichen Elfmeter nicht gab, als ein Fürther Abwehrspieler den Ball im Strafraum klärte und dabei auch einen Gästeangreifer traf. Wie heißt es so schön, denn hätte man geben können, muss man aber nicht.
…dann kannst du das Spiel auch nicht gewinnen. Schlussendlich muss sich der Gast an die eigene Nase fassen, das er zum einen seine Überlegenheit in der ersten Hälfte nicht besser ausgenutzt hat und zum anderen dann die Chancen in der zweiten Hälfte nicht nutzte. Fürth kann nun etwas entspannter zum Tabellenführer nach Pegnitz fahren, im Gegensatz zu Hüttenbach, die nun zum punktgleichen SK Lauf müssen. Das nächste Sechs-Punkte-Spiel.
Spielbericht eingestellt am 20.11.2011 19:45 Uhr