Adelsdorfs Trainer Heinz Halmer hatte vor der Begegnung personelle Probleme und sprach davon, dass vor allem in der Offensive das Stammpersonal nicht da war. Eine unkomfortable Situation, die die Gäste mit einer defensiven Ausrichtung kompensieren wollten. Spoiler: das ging in die Hose. Genauso wie Adelsdorf gegen den Abstieg brauchte Baiersdorf die Punkte dringend, um im Aufstiegskampf dabei zu bleiben - vor allem weil man sich zuletzt ein 0:0-Unentschieden gegen den TV 48 Erlangen geleistet hatte.
Kaum zu halten für Adelsdorf: Christian Rzonsa markierte vier Treffer und hätte noch drei weitere erzielen müssen beziehungsweise können, wenn er nicht nur 60 Minuten gespielt hätte.
Uwe Kellner
Die favorisierten Hausherren übten nicht unerwartet sofort Druck auf die Adelsdorfer Abwehrreihe aus. Der SCA hielt diesem Druck überhaupt nicht stand. Schon nach wenigen Sekunden nahm BSVler Christian Rzonsa dem Adelsdorfer Verteidiger Daniel Brenner den Ball im eigenen Sechzehner kinderleicht ab, spielte den Torwart aus und stand alleine vor dem Tor. Er hätte nur am Verteidiger auf der Linie vorbeischießen brauchen, knallte aber stattdessen den Ball an die Latte. Kurz darauf erzwang Baiersdorf einen Pressball im Strafraum, dieser sprang zu Christian Rzonsa, der zwei Meter vor dem Torwart selbigen anschoss. "Erst" in der zehnten Minute war es dann soweit. Christian Rzonsa wurde von Adem Selmani angespielt, tanzte mit einer Körpertäuschung zwei Verteidiger mühelos aus und schoss den Ball ins lange Eck zum 1:0. Zu diesem Zeitpunkt hätte er schon einen Hattrick geschnürt haben können. Derselbe Spieler legte nach Zuspiel von Adem Selmani nach und zwar als er am Sechzehner sträflich allein gelassen wurde und die Verteidiger zu spät kamen, als er bereits zum 2:0 angesetzt hatte. Kurz darauf wurde eine Volleyabnahme von Christian Rzonsa geblockt, die Max Schmitt gegen langsam reagierende Abwehrspieler zum 3:0 abstaubte. Adelsdorf war komplett von der Rolle. Das zeigte ein zu kurzer Rückpass von Daniel Brenner zu seinem Torhüter Benjamin Kaiser, den Tim Basener erlief und zum 4:0 einschoss. Nach Zuspiel von Ian Heller konnte Christian Rzonsa das 5:0 einschießen. Noch vor der Pause wurde Ian Heller im Sechzehner gefoult und es gab einen Elfmeter. Adem Selmani überbrachte Christian Rzonsa den Ball, den den Vorzug als Schütze bekam. Der Torjäger zimmerte die Murmel jedoch ans Lattenkreuz.
Baiersdorfs Maximilian Dorn (re.) gewinnt den Zweikampf gegen Adelsdorfs Jonathan Utz. Die Hausherren hatten immer die Nase vorn.
Uwe Kellner
Der Ergebnis zur Pause hätte auch höher ausfallen können, sogar müssen. Adelsdorf hatte defensiv keinen Auftrag. Die Zweikampfführung war teils katastrophal und das ist nicht übertrieben. Direkt nach Wiederanpfiff ging das Toreschießen weiter. Mann des Tages, Christian Rzonsa, war wieder per Steckball frei und versenkte eiskalt zum 6:0. Danach hatte Heimtrainer René Ebert zum einen Mitleid mit den Gästen zum anderen wollte er seine Spieler für das Pokalfinale am Montag gegen die SpVgg Zeckern schonen. Er führte einen Fünffachwechsel durch. Das merkte man dem Spiel an. Der BSV nahm ein paar Gänge raus. Adelsdorf nutzte das kaum. Ein weiter Freistoß in den Strafraum wurde von Steffen Geyer per Kopf auf Moritz Radl quergelegt, der per Kopf den Ehrentreffer zum 6:1-Endstand traf. Ein versöhnliches Ende war das für den SCA dennoch nicht, denn nach diesem Spiel sieht alles nach harten nächsten Wochen aus. Für Baiersdorf hingegen ist in Bezug auf die Landesliga noch alles möglich.
So macht es Spaß. Baiersdorfs Abteilungsleiter Thomas Wagner gefiel, was er sah. Die Baiersdorfer konnten sich wegen des komfortablen Spielstands sogar in der zweiten Halbzeit ausruhen, um die Kräfte für das Pokalfinale am Montag gegen die SpVgg Zeckern zu sparen.
Uwe Kellner
Spielbericht eingestellt am 28.04.2023 22:51 Uhr