Der Spielplan wollte es so, dass der ASV Niederndorf direkt hintereinander gegen drei direkte Konkurrenten im Abstiegskampf ran musste. Dem 2:1 beim ATSV Erlangen II vor einer Woche – der erste Sieg seit Mitte September – wollte die Elf von Trainer Bastian Lunz auch einen Dreier gegen den Mitaufsteiger aus Geschwand/Wolfsberg folgen lassen, ehe es in einer Woche nach Neunkirchen geht. Vor einer Woche weilte Lunz noch im Urlaub, gegen die SG war er zurück an der Seitenlinie und hatte sein Team vor dem großen Zusammenhalt einer eingespielten Gäste-Mannschaft gewarnt. In seiner eigenen musste er ungewollt umstellen, denn in Marcel Löscher und Vincent Schmidt fehlten zwei wichtige Verteidiger, Adrian Hota hätte beginnen sollen, musste aber ebenfalls kurzfristig passen. So rückte Andre Rockwell von der Sechs in die Innenverteidigung.
Die SG strotzt gerade allerdings nicht unbedingt vor Selbstvertrauen, wartet das Team vom Spielertrainer-Duo Florian Müller und Oliver Seybold doch seit August auf den nächsten Sieg in der Bezirksliga. Zuletzt gab es gar fünf Niederlagen am Stück, das knappe 1:2 gegen Vach hatte aber für etwas Zuversicht gesorgt, denn hier hatte die SG sogar geführt. Der Rückstand auf die Relegationszone war zudem weiterhin gering.
SG-Spielertrainer Florian Müller trieb seine Mannen immer wieder an.
Stefan Stark
Die Anfangsphase des Abstiegsduells war von hohem Engagement auf beiden Seiten geprägt, gerade im Mittelfeld ging es gut, aber fair zur Sache. Nach je einer Annäherung aus der Distanz auf jeder Seite – Marcel Kaltenhäuser für Niederndorf (7.) und Nico Winter für die SG (8.) – brachte der erste richtig gute Angriff die Führung für den ASV: Nico Haas erlief links einen Steckpass und spielte selbst in den Rückraum. Dorthin war Georg Schöttle durchgelaufen und setzte die Kugel überlegt ins rechte untere Eck (13.). Für das Gschwonda Wolfsrudel hätte Müller aber beinahe die passende Antwort parat gehabt, doch ASV-Keeper Simon Krauß fischte den 20-Meter-Schuss aus dem rechten oberen Eck (17.).
Insgesamt agierten die Gäste aber zu zaghaft und leisteten sich immer wieder Unachtsamkeiten. Eine solche nutzte der ASV eiskalt aus: Die Hausherren fingen einen Einwurf der Gäste in der eigenen Hälfte ab, Guiseppe Russo schickte den startenden Jakob Lunz. Der Angreifer war durch und schob vor SG-Keeper Stephan Dresel eiskalt ein (22.). Nach einem weiteren guten Versuch von Haas (27.), riss das Spiel der Niederndorfer aber etwas ab, auch weil sich die Abspielfehler häuften. Mit Luca Kohler musste zudem ein weiterer Innenverteidiger wegen Allergie-Problemen ausgewechselt werden. Das Gschwonda Wolfsrudel hingegen kam immer besser rein und schob vor allem über die Außenbahnen an, wo die Gäste immer wieder Überzahl schaffen konnten, dies aber erst spät erkannten. Allein vor dem Tor fehlte der letzte Punch: ASV-Keeper Krauß parierte gegen Winter stark (37.), ein Müller-Fernschuss wurde knapp neben den Kasten abgefälscht (40.), ein weiterer war keine Prüfung für Krauß (41.).
Niederndorfs Winterneuzugang Mike Weiß (r.) hatte einen schweren Stand gegen die Gäste-Viererkette um Außenverteidiger Nikolai Reichel.
Stefan Stark
Nach dem Seitenwechsel blieb Geschwand/Wolfsberg am Drücker, allerdings fehlte es weiter im letzten Drittel am entscheidenden Zug zum Tor. So dauerte es bis in die 57. Minute, ehe Seybold schön freigespielt wurde und alleine auf Krauß zulief. Der platzierte Abschluss von halbrechts im Strafraum prallte aber nur gegen den linken Innenpfosten. Auch fünf Minuten später half das Aluminium dem ASV: Die Mauer fälschte einen Freistoß von Nikolai Reichel auf den Querbalken ab, Torhüter Krauß wäre aber wohl zur Stelle gewesen (62.).
Niederndorf beschränkte sich in dieser Phase fast ausschließlich auf die Defensive, was bis auf die beiden Aktionen aus Minute 57 und 62 auch gut funktionierte. Sich bietende Kontermöglichkeiten spielte die Lunz-Elf aber unsauber aus, so blieb die Partie weiter offen. Dass sich das nicht rächte, lag auch an der Harmlosigkeit der Gäste, die zwar weiter alles versuchten und mit Florian Kirsch noch einen Stürmer brachten. Ein Schuss aufs Tor gelang aber nur dem eingewechselten Johannes Maier noch. Dieser war allerdings zu zentral und deshalb leichte Beute für Krauß (80.).
Florian Müller schirmt den Ball vor Luca Kohler ab.
Stefan Stark
So blieb es beim letztlich nicht unverdienten Sieg der Gastgeber. Damit rangiert der ASV nun satte zehn Punkte vor der SG und dem ersten Nichtabstiegsplatz - aber immer noch auf einem Relegationsplatz. Weil Vatan Spor erneut verlor (0:3 gegen Gutenstetten), ist aber das rettende Ufer mittlerweile wieder in Sicht. Umso wichtiger ist deshalb das nächste Spiel am kommenden Sonntag in Neunkirchen (15 Uhr).
Geschwand/Wolfsberg konnte sich wieder einmal für den betriebenen Aufwand nicht belohnen und wartet damit bereits seit 17 Spielen auf einen Sieg. Aber: Ein Relegationsplatz ist immer noch möglich. Der ATSV II verlor in Oesdorf und liegt deshalb weiterhin nur zwei Punkte vor der SG.
Spielbericht eingestellt am 07.04.2024 20:12 Uhr