Im Spitzenspiel der Bezirksliga empfing der seit unglaublichen zwölf Spielen unbesiegte Tabellenführer, SV Schwaig, den FC Kalchreuth. Die letzten elf Spiele gewann die Elf von Trainer Helmut Rahner. Auf dem Papier eine schwere Aufgabe für die Gäste. Doch die Kicker von der Alm haben die beste Defensive der Liga. Diese sollten sie auch brauchen, denn SVS-Torjäger Christoph Weber ist die letzten Spiele richtig in Ballerlaune. Acht Tore in den letzten vier Spielen schenkte er den gegnerischen Torhütern ein. Die Gäste sind als Dritter neun Punkte zurück, weisen aber zwei Spiele weniger auf.
Personell änderte sich die erste Elf vom SVS auf drei Positionen. Sezer Ulus, der wiedergenesene Marco Ranft und Volkan Akbulut bekamen das Vertrauen ihres Trainers. Joao Oliveira sah keinen Anlass, seine Elf nach dem starken Sieg gegen die Spieli zu ändern. Außerdem hatten beide Übungsleiter noch sieben Einwechselspieler in der Hinterhand.
So muss ein Torwart rauskommen. Oliver Haßler klärt den Ball und räumt dabei seinen Mitspieler gleich mit weg.
Stefan Stark
600 Zuschauer wollten sich diesen Knaller am Feiertag nicht entgehen lassen. Nachdem der Stadionsprecher ihnen ordentlich eingeheizt hatte, gab Schiedsrichter Kevin Hegwein das Spiel frei. Ohne Abtastphase ging es gleich in die Vollen. Die Gäste hatten sofort eine Riesenchance. Ein langer Ball wurde genau zwischen zwei Schwaiger Innenverteidiger geschlagen und Daniel Arapoglu huschte mit hindurch. Im letzten Moment konnte er aber noch geblockt werden (2.). In der Folge entwickelte sich ein intensives Spiel mit vielen Richtungswechseln, knackigen Zweikämpfen, aber wenig Chancen. Der SVS kam eigentlich nur einmal gefährlich vor das Tor. Wie es ein Spitzenteam dann eben so macht, war der Ball gleich drin. Fabian Waldmann setzte mit einem herrlichen Ball in die Spitze Marco Ranft in Szene. Dieser spitzelte das Leder am etwas zögerlich herauskommenden Lukas Mehlig vorbei zur Führung in die Maschen (13.). Der 1. FCK wirkte nicht geschockt und versuchte weiterhin durch Ballbesitz die Kontrolle über das Spiel zu bekommen. Bei der Heimelf machte vor allem die Viererkette nicht den sichersten Eindruck. Immer wieder stellten sie die schnellen Außenbahnspieler vor größere Probleme. Dafür war Keeper Oliver Haßler umso besser drauf. Nur einmal musste er aber richtig eingreifen. Nach einem Freistoß von FC-Kapitän Markus Giering spielten seine beiden Verteidiger Doppelkopf und das Leder fiel deswegen Tobias Gressel vor die Füße. Seinen Flachschuss aus elf Metern begrub Haßler dann unter sich (36.). Bis zur Pause kochte das Spiel immer wieder nach Fouls hoch. Co-Trainer Christoph Weber platzte dann mal kurz der Kragen. "Wir schalten einfach zu langsam", raunte er seine Mitspieler an, weil auch er sah, dass die Führung doch eher schmeichelhaft war.
Wolfgang Ramstöck im Kalchreuther Sandwich.
Stefan Stark
Direkt nach Wiederanpfiff ergab sich die große Chance, die Führung auszubauen. Waldmann setzte sich auf der linken Seite durch und flankte scharf in die Mitte. Hier flog dann sein Kapitänskollege Giering an und klärte das Leder zur Ecke (48.). Danach übernahmen die Gäste wieder das Kommando. Sie waren jetzt noch dominanter als im ersten Abschnitt und erspielten sich auch mehr Chancen. Arapoglu sah am zweiten Pfosten Leon Siefert, aber sein Schuss konnte noch rechtzeitig geblockt werden (51.). Es wurde aber immer knapper für den SV. Aber sie hatten das nötige Glück. Die Hintermannschaft fabrizierte eine viel zu kurze Kopfballabwehr genau zu Tobias Gressel. Weil Keeper Haßler aber Kopf und Kragen riskierte, blieb es bei der knappen Führung (56.). Knapp war es dann auch auf der Gegenseite für Waldmann. Nach einem Freistoß nahm er einen Abtropfer direkt. Dieses Geschoss strich nicht allzu weit am rechten Pfosten vorbei (60.). Von nun an spielten aber nur noch die Gäste. Sie zogen die Schranken an der Mittellinie runter und erteilten jedem Schwaiger Einreiseverbot in ihre Hälfte. Mehr als zwei harmlose Fernschüsse von Giering sprangen aber nicht heraus. Die Jungs von Joao Oliveira agierten zu ungeduldig. Beinahe ging das auch nach hinten los. Der eingewechselte Fabian Dreßendörfer spitzelte einem Verteidiger den Ball vom Fuß, kam dann aber selbst nicht hinterher (77.). Kurz darauf war es erneut Dreßendörfer, der nach einem Konter seinen Kollegen Weber nicht richtig bedienen konnte (78.). Danach verabschiedete sich Martin von Vopelius mit der Ampelkarte und seine Mannen igelten sich jetzt richtig hinten ein. Sie warfen sich in jeden Schuss und verteidigten die Führung mit allen Mitteln. Kalchreuth machte jetzt total auf und so musste Keeper Mehlig eine Situation gute 30 Meter vor dem Tor mit einem Manuel-Neuer-Gedächtnis-Ausflug bereinigen (89.). Auch gegen Waldmann stand er in der Nachspielzeit noch einmal parat. Vorne brachten seine Mannen trotz Überlegenheit nichts zählbares mehr zustande.
Machte nicht immer den sichersten Eindruck, aber hier wird Lukas Mehlig auch gefoult.
Stefan Stark
So gewann der SV Schwaig am Ende glücklich und darf sich Herbstmeister nennen. Zur Feier des Tages gab es eine Magnumflasche Schaumwein, die Kapitän Waldmann gekonnt entkorkte und mit seinen Mannen im Kreis genoss. Am Samstag steht schon das nächste Topspiel an. Dann kommt nämlich der schärfste Verfolger aus Hüttenbach mit Tormonster Matthias Gruner an den Schwaiger Tivoli. Der 1. FC Kalchreuth verpasste es heute, näher an die Spitze heran zu kommen und verlor gleich mal drei Plätze in der Tabelle. Allerdings haben die Kicker von der Alm auch ein Spiel weniger als ihre Kontrahenten absolviert.
Spielbericht eingestellt am 01.11.2018 18:18 Uhr