Etwa 170 Zuschauer ließen sich das Derby am Gustav-Schickedanz-Sportfeld nicht entgehen. Für die heimmische SG Quelle ging es darum die Tabellenführung zu verteidigen, die sie sich am letzten Wochenende nach einem 5:2-Kantersieg über die SpVgg Ansbach II ergattert hat. Die Gäste aus dem nahe gelegenen Stadeln konnten aus Tabellensicht die Partie eher ruhiger angehen. Der FSV steht zurzeit auf Platz acht und hat neun Punkte Rückstand auf den Aufstiegsrelegationsplatz und hat sieben Punkte Abstand vor dem ersten Abstiegsrelegationsplatz. Doch die Rückrunde geht noch viel zu lange, um jetzt schon zu sagen, dass sich die Stadelner ausruhen könnten. Vor allem wenn ein Derby vor der Tür steht. Doch Stadeln muss weiterhin auf ihre fünf wichtigen Stammspieler, Haubner, Mohr, Oriwoll, Töksöz und Üstünay verletzungsbedingt verzichten. Zudem ist Trainer Dieter Raiser auch verletzungsbedingt immer noch verhindert und Co-Trainer Thomas Bonni vertritt ihn derweil an der Seitenlinie. In der Hinrunde endete die Partie mit einem 1:1-Unentschieden. Der heimmische Trainer Adler erwartete, wie er im Interview vor dem Spiel verraten hat, die mit spielstärkste Mannschaft der Liga und wusste, das es ein hartes Stück Arbeit für seine Mannschaft werden würde. Das Wetter spielte auch mit, bei jedoch niedrigen Temperaturen kam ab und zu die Sonne heraus.
Ein Derby mit sehr fairem Charakter konnten die knapp 170 Zuschauer auf der Sportanlage erleben.
Maximilian Bauer
Ein Blitzstart der Quelle! Nach nur fünf Minuten zappelte der Ball schon im Netz des FSV Stadeln. Nur ein langer Ball aus der SG-Abwehr heraus reichte, um die Stadelner durcheinander zu bringen. Quelles Ried nahm den Ball mustergültig mit und überlief Stadelns Spahn, vor Torwart Gömmel behielt er die Nerven und erzielte das 1:0. Die Quelle startete wie die Feuerwehr und machte weiter Druck, die Abwehr von Stadeln war dagegen im Tiefschlaf. Nur vier Minuten später konnten sich die Gäste bei ihrem Keeper Gömmel bedanken, der den Schuss von Quelles Avci aus kürzester Distanz mit einer klasse Parade parierte. Doch in der 16. Minute war auch er geschlagen. Wieder ein langer Ball aus der Defensive heraus reichte der Quelle, um Goalgetter Boxler in Position zu bringen. Dieser ließ sich die Chance nicht nehmen und versenkte den Ball mit einem flachen Schuss ins linke untere Toreck. Stadelns Abwehr wirkte den ersten 20 Minuten komplett abwesend und machte es den Hausherren viel zu einfach. Doch mit dem 2:0 wachte Stadeln etwas auf und konnte selbst erstmals Chancen kreieren. Es entwickelte sich nun eine schnelle und ansehnliche Partie. Als jedoch die Quelle in der Abwehr einmal nicht aufpasste, war Stadeln in Person von Franz Ell in der 29. Minute sofort da. Stadeln spielte von links den Ball vorne flach in die Mitte, Berber ließ den Ball mustergültig durch und Ell vollstreckte aus 16 Metern perfekt rechts unten. Somit zeigte Stadeln den Hausherren was Effizients ist. Der Treffer von Ell beflügelte die Stadelner und sie kamen jetzt viel besser ins Spiel. Die SG Quelle blieb jedoch zu jeder Zeit gefährlich. Stürmer Boxler und Avci machten vorne fleißig Betrieb und waren kaum von der Stadelner Abwehr aus dem Spiel zu nehmen. Nun war es ein komplett offenes Spiel, wobei die gefährlicheren Möglichkeiten die Hausherren hatten. So auch kurz vor Schluss hatte Avci wieder eine riesen Chance, als jedoch sein Schuss nur knapp das Gehäuse links unten verfehlte. Somit gingen die Teams nach einer guten ersten Hälfte mit dem 2:1 in die Halbzeit.
Die Abwehr der Stadelner, hier Kapitän Azadan (blau) hatte es richtig schwer gegen die SG Stürmer, hier gegen Vokan Avci (weiß).
Maximilian Bauer
Doch die zweite Halbzeit begann nicht so schön wie die Erste. Das Spiel verflachte zusehends. Gefahr war nur durch Standardsituationen, wie nach Stadelns Freistoß von Ell, der mit seinem klasse Schuss jedoch nur das Außennetz traf. Der FSV nahm sich Ells Möglichkeit wieder als Signal und hatte jetzt das Spiel in der zweiten Halbzeit besser im Griff als die Quelle, ohne sich jedoch zwingende Torchancen zu erspielen. Die SG stand nun tief und ließ die Gäste kommen. Die Hausherren versuchten nun durch ihr tiefes Stehen die weit aufgerückte Stadelner Abwehr mit Kontern in Verlegenheit zu bringen. Doch diese wurden meist nicht gut zu Ende gespielt. Doch das Spiel verflachte weiter und beide neutralisierten sich. Das Spiel lebte eher von der Spannung. Doch die letzten zehn Minuten hatten es noch einmal in sich. Quelle hatte über Boxler eine klasse Konterchance, der den Ball wunderschön in den Lauf gespielt bekam. Er umspielte schon den herausstürzenden Torwart Gömmel, doch er rechnete nicht mit dem eingewechselte Wölfel, der ihm seinen Schuss noch im letzten Moment ins Aus abfälschen konnte. Stadeln machte nun noch weiter auf und die Quelle konterte weiter. Diesmal jedoch erfolgreicher, als Boxler seinen Sturmkollegen Avci fand, der nur noch alleine auf Stadelns Torwart zulief und diesen gekonnt zum 3:1 überwinden konnte. Der FSV warf jetzt nun alles nach vorne und die Quelle hatte nun leichtes Spiel bei den Kontern. Stürmer Avci und Boxler hätte jemals ein Tor erzielen müssen, doch die guten Möglichkeiten wurden fahrlässig liegen gelassen. So rächte sich auch noch die schlechte Chancenausbeute der Quelle. Der stark spielende Ell erzielte im Strafraum aus dem Gewühl heraus in der 89. Minute den 2:3-Anschlusstreffer. Jetzt wurde es nochmal hektisch und Stadeln hoffte doch noch, das Unmögliche möglich zu machen und in der Nachspielzeit den Ausgleich zu erzielen. Doch daraus wurde nichts, es wurde dagegen der alte Torunterschied von zwei Toren durch Boxler wieder hergestellt, der schön den herausstürzenden Torwart Gömmel überlupfte und nur noch ins leere Tor einschieben musste. Danach pfiff der gut leitende Schiedsrichter Philipp Rommelsbacher ab und die SG Quelle Fürth konnte somit verdient seine Tabellenführung verteidigen.
Spielbericht eingestellt am 20.11.2010 20:10 Uhr