von Weißenburger Tagblatt, Uwe Mühling
Hinten erschreckend schwach, vorne harmlos: der TSV
1860 Weißenburg hat gestern Nachmittag in der Fußball-Bezirksoberliga
eine klare und verdiente 1:6-Niederlage gegen die SG 1883 Nürnberg/Fürth
kassiert.
Im zweiten Heimspiel des Jahres 2008 war dies bereits die zweite Pleite
für die Mannschaft von Trainer Franz Wokon. Rechnet man das 0:3 gegen
Buckenhofen hinzu, dann kommt man auf 1:9-Tore in den beiden jüngsten
Partien im Sportpark Rezataue. Bei den Gastgebern lief einfach nichts
zusammen. Zwar hatte man zuletzt zweimal auswärts gewonnen, doch jetzt
bekamen die Heimbilanz und das Selbstvertrauen einen gewaltigen Kratzer.
Bei den Weißenburgern machte sich vor allem das Fehlen von Kapitän
Daniel Kritsch bemerkbar, was aber keine Entschuldigung sein darf für
die lasche Vorstellung der spielenden Truppe.
Keine Frage, das war sicherlich die schwächste Saisonleistung, die
prompt mit der höchsten Saisonniederlage quittiert wurde. Einziger
kleiner Lichtblick war der Ehrentreffer von Christoph Oberhauser beim
Stand von 0:3. Nach dem ausgeglichenen ers-ten Abschnitt war die Partie
zumindest noch offen gewesen. Beide Teams neutralisierten sich anfangs
weitgehend, die SG war jedoch die etwas aktivere Mannschaft. Nach 32
Minuten scheiterte Jochen Schwenk nach Vorarbeit von Oberhauser mit der
ersten Weißenburger Chance an Nürnbergs Keeper Abou-Zaher. Auf der
Gegenseite waren die Gäste kaltschnäuziger: Björn Werner verlängerte
eine Hereingabe per Kopf zum 0:1 (38.). Vor dem Seitenwechsel verpasste
Schwenk die beste Ausgleichsschance.
Gleich nach Wiederbeginn konnte Hakan Doganer zweimal hervorragend
parieren, musste dann aber in der 53. Minute durch Patrick Lohrer das
0:2 hinnehmen. Als Werner elf Minuten später das 0:3 nachlegte, war die
Partie gelaufen. Winzige Hoffnung keimte bei den Gastgebern auf, als
Oberhauser den Ball nach einem Torwartabpraller (der eingewechselte
Florian Sprater hatte geschossen) zum 1:3 in die Maschen spitzelte.
Doch die SG ließ sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Im
Gegenteil: die Gäste legten in der Schlussphase noch kräftig nach.
Zunächst erzielte Kapitän Björn Werner seine Treffer Nummer drei und
vier an diesem Tag, dann machte Ersan Idrisoglu mit dem 1:6 das halbe
Dutzend voll. In den letzten Minuten mussten die Weißenburger ohne
Serkan Er auskommen, der wegen wiederholtem Foulspiel die Gelb-Rote
Karte gesehen hatte.
Mit der bitteren Heimpleite ist der TSV 1860 denkbar schlecht in die
aktuelle englische Woche gestartet. Morgen steht das Nachholspiel bei
der SpVgg Uehlfeld an, am Samstag folgt die Fußballreise zur Quelle
Fürth. Die Weißenburger müssen sich gewaltig steigern, wenn sie in
diesen Partien punkten wollen.
Spielbericht eingestellt am 07.04.2008 07:46 Uhr