Nach der Nullnummer im Hinspiel am Mittwoch, als beide Mannschaften wenig gute Aktionen nach vorne zeigten, sollte es dieses Mal ein Match werden, in dem beide Teams alles raushauten. Die ersten 20 Minuten gehörten dabei dem Stadtklub, der nach elf Minuten in Führung ging. Nach toller Vorarbeit von Fabio Gobbo kam Jan Krettek an den Ball, der TSV-Keeper Simon Voll keine Chance ließ, es stand 1:0.
Lukas Imgrund behauptet sich.
Dirk Meier
Doch Großbardorf kämpfte sich in die Partie und als ein langer Ball in den Lauf von Yasar Aldijawi gespielt wurde, traf der mit Flachschuss ins lange Eck zum 1:1-Ausgleich (28.). Kurz vor der Pause dann aber ein Freistoß aus dem Halbfeld von Moritz Lotzen, der aus mehr als 30 Metern traf, als das Spielgerät an Freund und Feind vorbei ins Netz flog (43.). Ein Remis zur Spielmitte wäre das gerechte Ergebnis gewesen.
Nach dem Seitenwechsel verwalteten die Würzburger den knappen Vorsprung und Großbardorf zeigte auf fremden Terrain, der Platz war trotz der Regenfälle sehr gut bespielbar, mehr Engagement. Alleine es fehlten die zwingenden Abschlüsse.
Jannik Göller ist vor Fabio Gobbo am Ball.
Dirk Meier
In den letzten 20 Minuten war es ein offener Schlagabtausch, weil sich der Dorfklub nicht versteckte. Als eine Flanke von links von Alban Peci in den Strafraum des WFV flog, da war Yasir Aldijawi am zweiten Pfosten mit dem Kopf zur Stelle und glich zum 2:2 aus (80.). Der Treffer brachte die Gastgeber ins Grübeln, die nun auf einmal verunsichert wirkten. In der ersten Minute der Nachspielzeit war es dann Alban Peci, der nicht nur seine Einwechselung rechtfertigte, sondern aus zwölf Metern zum 3:2 traf.
Damit war der Aufstieg des Underdogs und die sofortige Rückkehr in die Bayernliga eigentlich perfekt, denn es waren nur noch wenige Minuten zu spielen. Was aber dann passierte, das war schier unglaublich. Eine Minute nach dem 3:2 gab es Foulelfmeter für den WFV und Kapitän Dennie Michel trat in seinem letzten Spiel an. Doch der Routinier, der Spielertrainer bei seinem Heimatverein TSV Kleinrinderfeld wird, schoss den Ball knapp am linken Torpfosten vorbei (90.+ 4).
Damit war im Grunde das Schicksal der Würzburger besiegelt: “Wir steigen auf und ihr steigt ab”, skandierten die Bardorfer Fans im Gefühl des sicheren Aufstiegs. Doch was dann passierte, das hatte keiner der 1.300 Fans auf der Rechnung. Schiedsrichter Thomas Stein, der Polizist aus der Nähe von Aschaffenburg, pfiff nach einem Ellbogeneinsatz von Simon Götz gegen Dennie Michel nochmals einen Strafstoß und den setzte Simon Schäffer zum 3:3 in die Maschen, danach war unmittelbar Schluss und der WFV hatte den Kopf noch aus der Schlinge gezogen.
Was für ein Wechselbad der Gefühle für Dennie Michel. Nach seinem verschossenen Elfmeter schien der WFV abgestiegen. Letztlich retteten sich die Blauen doch.
Dirk Meier
In der Verlängerung ging Großbardorf dann die Puste aus. Dennie Michel bediente Moritz Gündling und der traf mit einem Schuss aus 14 Metern in den Winkel zum 4:3 (94.). Zu Beginn der zweiten Halbzeit der Overtime war es Moritz Lotzen, der erneut mit einem Freistoß auf 5:3 stellte und damit hatte sich der WFV die Bayernliga erhalten und die Grabfeld-Gallier waren gescheitert, die allerdings erhobenen Hauptes vom Feld gehen konnten, wenngleich die Enttäuschung nach dem Spielverlauf riesengroß war.
Spielbericht eingestellt am 02.06.2024 02:24 Uhr