Die Mission Alemannia Haibach hat die Sportvereinigung aus Forchheim relativ problemlos absolviert und ist in die zweite Runde der Relegation zur Bayernliga eingezogen. In dieser wartet der SV Erlenbach, ein örtlicher, sowie tabellarischer Nachbar der soeben geschlagenen Haibacher. Mittlerweile ist die Intensität der Saison zu spüren und das Forchheimer Personal wird strapaziert. Da tut sich der Gast aus Erlenbach, der ein Freilos zog und ausgeruht ins Spiel ging, schon einfacher. Lediglich ein Freundschaftsspiel gegen Aschaffenburg, um nicht aus dem Rhythmus zu kommen, stand auf dem Programm. Richard Steiner und Dennis Weiler fehlten den Forchheimern im Hinspiel beruflich, darüber hinaus Felix Burkel. Tobias Eisgrub mit einer Sprunggelenksverletzung und Sebastian Schäferlein nach einem Muskelfaserriss waren angeschlagen im Aufgebot.
Der Freistoß von Arwed Kellner segelt unweit über die Mauer der SpVgg Jahn Forchheim und senkt sich zum 0:1 in den Torwinkel.
Uwe Kellner
Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Gäste soll ein gewisser Arwed Kellner sein, so die ersten Informationen, die die Forchheimer Zuschauer über den Gegner aus Erlenbach hatten. Nach der ersten Halbzeit kannten sie diesen besagten Herrn Kellner besser. Die Partie war gerade acht Minuten alt, da wurde Arwed Kellner in guter Schussposition gefoult und führte den Freistoß aus etwa 20 Metern selbst aus. Torwart Kredel mahnte zu "Zehenspitzen", aber das sollte nicht helfen. Kellner zirkelte die Pille über die Mauer hinweg unhaltbar ins Tordreieck zum 0:1. Dieses Tor kann man nur verhindern, wenn man die Situation, die zum Freistoß führt, ohne Foul löst, oder größere Spieler, sofern vorhanden, in die Mauer stellt. Die schnelle Antwort des Jahn blieb aus, denn einen Fernschuss von Maxi Göbhardt entschärfte der Torhüter und den Nachschuss von Andi Mönius blockte ein Verteidiger. Diese vergebene Möglichkeit steht sinnbildlich für alle weiteren Offensivaktionen des Jahn. Immer sollte der Gegner ein Bein dazwischen bekommen. Im Gegenzug scheiterte Arwed Kellner nach einer Hereingabe von Philipp Traut an Schlussmann Kredel. Bei genauer Betrachtung der Körpersprache wirkte der Gast aus Erlenbach den nötigen und entscheidenden Tick frischer. Vor dem Seitenwechsel der nächste Schock. Wieder bremste der Jahn einen Erlenbacher, Philipp Traut, in guter Schussposition und wieder trat Arwed Kellner zum Freistoß an. Selbe Position, selbe Mauer, selber gezirkelter Ball neben den Pfosten des Mauerecks. Nahezu identisch zum ersten Treffer. Nach diesem 0:2 hatte Dominik Zametzer noch eine Chance, traf aber nur den Schlussmann aus kurzer Distanz.
Wieder Freistoß, wieder Arwed Kellner, wieder landet der Ball über die Mauer hinweg im Tor - 0:2.
Uwe Kellner
Trainer Christian Springer brachte nach dem Seitenwechsel Senad Bajric in die Partie und plötzlich hatte Forchheim binnen fünf Minuten drei Großchancen. David Mai scheiterte mit einem Schuss ins Kurze Eck am Erlenbacher Schlussmann, Maxi Göbhardt versuchte es noch einmal per Fernschuss, aber wieder war der Torhüter zur Stelle, genauso hielt der Keeper den Ball nach einem Mai-Kopfball der anschließenden Ecke. Erlenbach konnte sich minutenlang nicht mehr aus dem festen Griff des Jahn lösen und schmiss alles in die Defensive. Lange konnten die Hausherren diesen Druck jedoch nicht aufrecht erhalten. Nur ein Tor hätte vielleicht neuen Schwung gebracht. Dieses blieb jedoch wie vernagelt. Immer wieder agierte Forchheim zum Leidwesen der zahlreich erschienenen Zuschauer viel zu kompliziert. Im gegnerischem Sechzehner wurde oft quer gespielt, oder zurück geköpft, anstatt die Pille irgendwie mal aufs Tor zu bringen. Die Menge stöhnte immer wieder auf. Erlenbach war mit Nadelstichen über den fleißigen Arwed Kellner weiterhin nicht zu unterschätzen. Seine beste Möglichkeit verhinderte Schlussmann Kredel im Eins-gegen-Eins. Gegnerische Beine, der Torwart und die komplizierte Spielweise um den Sechzehner herum waren die Gründe, warum Forchheim nicht knipsten und nun mit einer ordentlichen Hypothek ins Rückspiel gehen.
Erlenbachs Verteidiger verteidigten konsequent gegen zu kompliziert agierende Forchheimer und schafften es, die Null in der Defensive zu halten. Vorne genügten zwei Standards zum Auswärtssieg und der guten Ausgangslage vor dem Rückspiel.
Uwe Kellner
Die SpVgg Unterhaching ist als Meister der Regionalliga Bayern über die Relegation in die dritte Liga aufgestiegen. Nach dem 3:0 zu Hause reichte auswärts ein 2:2 gegen Elversberg zum Wiederaufstieg. Dies hat zur Folge, dass es in der Relegation zur Bayernliga eine Trostrunde geben wird. Hier treffen die Verlierer der 2. Runde aufeinander. Sollten die Hinspielergebnisse nicht mehr umgebogen werden, würde die SpVgg Jahn Forchheim in der 3. Runde auf den SC Feucht, die gegen Bruck 0:3 verloren, treffen. Diese Spiele finden am 6. und 9. Juni statt - Sommerpause adé.
Spielbericht eingestellt am 01.06.2017 07:48 Uhr