Die Ausgangslage war klar. Ein Sieg mit mindestens drei Toren musste für Steinbach-Dürrenwaid her, um doch noch in die entscheidenden Spiele gegen den FC Burgkunstadt einziehen zu können. Den Verantwortlichen des TSV Mönchröden hatte hingegen wohl schon vorher Unheil geschwant. Denn sie warnten ihr Team eindringlich davor, sich aufgrund des 4:1 schon zurückzulehnen. Zu Recht, wenn man alleine bedenkt, dass die einhellige Meinung der Zuschauer war, dass im ersten Aufeinandertreffen Steinbach-Dürrenwaid unter Wert geschlagen wurde. Auf der Vereinshomepage wurde Trainer Matthias Christl jedenfalls mit den Worten zitiert: „Da müssen wir voll konzentriert zu Werke gehen und dürfen besonders in der Abwehr nichts anbrennen lassen." Der TSV wollte deshalb mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung und guter Chancenverwertung die Hürde nehmen, gab er als Rezept aus. Der FC Steinbach-Dürrenwaid hatte jedenfalls mit ballsicherem Tempo–Fußball und seinem sicheren Spielaufbau die Gäste durchaus beeindruckt.
Wieder kommt noch von irgend wo her ein langes Bein und stoppt hier den Mönchrödener Philipp Walter.
Harald Judas
Zwar hatten die Gäste die ersten Szenen. Doch es zeigte sich, dass der Heimvorteil ifür Steinbach-Dürrenwaid Gold Wert war. Die Platzherren jedenfalls kamen von Anfang an mit dem tiefen Geläuf in ihrer Defensive besser klar, und ließen so nur wenige Gelegenheiten der Gäste zu. Und dass man in der Offensive immer für ein Tor gut ist, wussten die Gäste zum einen schon durch einen Blick auf das Saisonergebnis. Die erzielten 117 Saisontore kommen ja nicht von ungefähr, zum anderen aber auch vom Hinspiel. Denn beim 1:4 war Steinbach deutlich unter Wert geschlagen worden. Die Platzherren hatten dabei mit Johannes Lang und Claudio auf der Sechserposition zwei spielstarke Akteuere für den Aufbau von hinten. Und vorne zeigten Markus Baderschneider über rechts und Felix Drechsler über links, dass sie läuferisch und kämpferisch über 90 Minuten immer präsent sind. Und vorne hat Steinbach.-Dürrenwaid mit Robert Mirchev einen Vollstrecker, der immer für ein Tor gut ist und dabei stetig rackert. Die Gäste sind zwar auch ein Team ohne Schwachpunkt, hatten aber nicht ganz den Zug zum anderen Tor, wie Steinbach-Dürrenwaid. Was sicher auch an der gut harmonierenden Defensivkette der Platzherren gelegen haben mag. Die ersten guten Chancen hatte dann zwar Mönchröden. Und eine spektakuläre Szene, die sicher ein Tor verdient gehabt hätte, war ein Fallrückzieher, der am langen Pfosten vorbeiging, wobei Philipp Walter fast noch an den Ball gekommen wäre. Doch die Gäste mühten sich vergeblich und mussten sich nach und nach auch etwas defensiver orientieren. Mit dem deutlichen Vorsprung ausgestattet, konnten sich es sich ja auch erlauben, erst einmal abwartend zu spielen. Doch gelang es ihnen nicht, mit einem 0:0 in die Pause zu gehen. Kurz vor der Pause bekam hingegen die Hoffnung auf eine Überraschung beim FC Steinbach-Dürrenwaid neue Nahrung, als Markus Baderschneider den machtlosen Gästetorhüter Rene Schulz überwinden konnte. Eine Szene, der sogar fast noch ein weiterer Treffer gefolgt wäre, als nach einer Baderschneider-Flanke Felix Drechsler zum Kopfball kam.
Was heckt Markus Baderschneider hier wieder aus? Maximilian Weinreich hatte Schwerstarbeit zu leisten.
Harald Judas
Das 1:0 zum psychologisch günstigen Zeitpunkt direkt vor der Pause machte den Platzherren jedenfalls weiteren Mut. Steinbach wurde durch Interimscoach Richard Seeling in der Kabine noch einmal heiß gemacht und kam mit der festen Absicht aus der Kabine, gleich noch einmal nachzulegen. Bemühungen, die auch alsbald von Erfolg gekrönt waren. Denn in der 51. Minute zog Robert Mircec von der linken Seite ganz nach Philipp-Lahm-Manier nach innen und schlenzte den Ball herrlich mit Rechts genau in den Winkel. Das bedeutete zum einen, dass den Platzherren nur noch ein Tor fehlte, und zum anderen, dass der TSV Mönchröden nun also so langsam im Hinterkopf zu denken anfing. Dabei bekamen die Gäste sogar noch Unterstützung. Denn ab der 73. Minute waren die Gastgeber sogar in Unterzahl. Robert Menger hatte es erwischt, der wegen Foulspiel und einer Unsportlichkeit gleich mit Gelb-Rot zum Duschen durfte. Doch auch nun hielten die Platzherren die Möche vom eigenen Kasten fern. Doch die zahlenmäßige Überlegenheit brachte den Gäste auch keine nennenswerten Vorteile, auch da der Platz inzwischen so umgepflügt war, dass viele Aktionen auch einfach nur noch Zufall waren. Steinbach-Dürrenwaid jedenfalls suchte gegen angeschlagene Gäste weiter sein Heil in der Offensive. Und Robert Mircev war in der Tat mit dem 3:0 zur Stelle. Ein Ergebnis, das Steinbach-Dürrenwaid, wenn auch mit dem einen oder anderen taktischen Foul und viel Zeit bei eigenen Standards, schließlich auch über die Zeit brachte. Die Gäste schlichen nach dem Abpfiff mit gesenkten Häuptern vom Platz. Und manch einer haderte mit der Tatsache, dass die Partie überhaupt angepfiffen worden war.
Die beiden Aufeinandertreffen waren Fußball pur. Und es zeigte sich mal wieder, dass sich nichts sicher vorhersagen lässt. Für Steinbach-Dürrenwaid, das sich nicht aufgab und allein deshalb sich das weiterkommen verdient hat, geht es nun gegen die Burgkunstädter um den letzten Platz in der Landesliga. Der Ausgang des Aufeinandertreffens erscheint ebenfalls völlig offen. Aufgrund der grenzwertigen Platzverhältnisse dürften die Kibitze auf den Zuschauerrängen nicht allzu viel brauchbare Informationen gewonnen haben. Dann steht auch wieder Coach Markus Häßler an der Seitenlinie, der sich gegen Mönchröden telefonisch auf dem Laufenden halten ließ.
Spielbericht eingestellt am 03.06.2013 07:32 Uhr