von Stefan Laue
Bestes Fußballwetter in Nürnberg. Der TSV Johannis 83 Nürnberg 2 empfängt ASV Vach 2 zum munteren Stelldichein am Zeisigweg. Die Weichen scheinen klar gestellt zu sein! Der ASV kommt mit vier Punkten aus den letzten beiden Partien angereist und man schnuppert nach dem 7:5 gegen Trafowerk am oberen Drittel der Tabelle. Ein Dreier beim Tabellenvorletzten würde den ASV in diesem Bereich der Tabelle etablieren und ein Blick auf die Relegationsplätze wäre auch drin, zumal am nächsten Spieltag Gostenhof, der derzeitige Dritte, zu Gast in Vach ist. Der TSV hat in der Rückrunde bisher ein Pünktchen beim direkten Konkurrenten FC Serbia Nürnberg 2 sammeln können und den Abstand zum rettenden Ufer somit auch nicht verkleinern können. Die Rollen scheinen klar verteilt! Abstiegsangst und Unsicherheit treffen auf Unbeschwertheit und Selbstvertrauen.
Und genau so ging die erste Halbzeit auch los! Anstoß, der ASV war das erste Mal im Ballbesitz, zwei, drei Stationen mit schönem Pass in die Schnittstelle der Abwehr, Fritsch konnte gegen Müller nicht entscheidend klären und Klaußner netzte nach Querpass von Müller noch in der ersten Minute des Spiels ein. Verte Minute: Ein schöner Pass in die gefährliche Zone 18 Meter vor dem Tor. Müller war nach schönem Laufweg zur Stelle und erhöhte allein vor Schmidt auf 0:2. "So kann es doch weitergehen", mochte sich Spielertrainer Fabian Müller womöglich gedacht haben. Und so ging es auch weiter... Der ASV bestach durch sein Offensivpotenzial. Klaußner und Müller sorgten für Alarmstufe Rot in der Hintermannschaft des TSV. In den ersten fünf Minuten war das Spiel dem TSV viel zu schnell, der ASV viel zu zielstrebig. In der siebten Minute waren zumindest die Offensivspieler des TSV mal da, sodass man plötzlich den Anschlusstreffer durch Bauer erzielen konnte. Wach waren nach dem Tor trotzdem nur die Vacher. Sie machten so weiter wie vor dem Gegentreffer und so schlug Klaußner nochmals in der 12. und 23. Minute zu. Das 1:4 wirkte wie eine Art Vorentscheidung nach noch nicht einmal 30 Minuten des Spiels, der ASV hatte das Spiel im Griff: hinten wurde bis auf ein, zwei Schnitzer, die kurz zeigten, warum Vach die zweitmeisten Gegentreffer der Liga kassiert hat, nichts zugelassen und nach vorne kam er immer wieder zu gefährlichen Aktionen. So ging es in die Pause.
Nach dem Wiederanpfiff war eine eindeutig veränderte Mannschaft des Gastgebers zu sehen. Der TSV nahm plötzlich die Zweikämpfe an. In der ersten Halbzeit war man noch eher Begleiter des Gegenspielers gewesen. Doch nun wollte der TSV scheinbar ein anderes Bild von sich zeigen und setzte sich mehr und mehr in der Hälfte des ASV fest. Es folgten entsprechend die ersten gefährlichen Torraumszenen, aus denen in der 55. Minute ein Eigentor zum 2:4 resultierte. Nun schien der TSV hellwach, fast im direkten Gegenstoß nach dem 2:4 netzte Rüther zum 3:4 ein. Die 83er waren wieder da! Zwar ließ nach 60 gespielten Minuten das Tempo und der Druck nach, aber der TSV spielte weiter nach vorn und suchte seine Chancen. Die Vacher taten sich plötzlich schwer gegen die sich wehrenden Johanniser und das Verlagern des Spiels in des Gegners Hälfte gelang nicht mehr so gut wie in der ersten Halbzeit. In der 75. Minute bekamen die 83er einen Freistoß zwischen Außenlinie und Sechzehn-Meter-Raum zugesprochen, den Bauer aus recht spitzem Winkel wunderschön direkt im langen oberen Eck versenkte. Und da Tore schießen doch mehr Spaß macht als Gegentore zu bekommen, spielte der TSV weiter nach vorn und man erzwang in der 78. Minute nach bereits zwei abgeblockten Schüssen das 5:4 durch Ermal Fataj. In den restlichen zehn Minuten des Spiels entstanden keine weiteren zwingenden Aktionen in einem der beiden Strafräume. Nach der scheinbar sicheren Halbzeitführung für den ASV hat dieser die zweite Halbzeit so weggeschenkt wie der TSV vorher die erste Halbzeit.
Diese drei Punkte lassen den TSV in Reichweite zum Nichtabstiegsplatz bleiben, der ASV ist nach diesem Spieltag wohl eher im Niemandsland der Tabelle gelandet - nach oben ist es weit und nach unten kann nichts mehr passieren.
Spielbericht eingestellt am 10.04.2019 10:20 Uhr