Artikel vom 29.12.2023 12:00 Uhr
Die Zunft der Schiedsrichter wuchs im vergangenen Jahr wieder etwas an, ist aber ausbaufähig. Mit Tina Benker hat der Spielkreis Hof jedoch einen Frau in der Runde, die sich nicht nur bei den Herrenmannschaften schon Respekt erarbeitet hat. Nicht zuletzt auf Grund ihrer Leistungen stand sie zuletzt auch in der dritthöchsten Liga der Frauen an der Pfeife. anpfiff.info stellt sie vor
Tina Benker zählt seit 2020 zum Kreise der Schiedsrichter und gehört der Schiedsrichtergruppe Marktredwitz an. In den letzten drei Jahren überzeugte sie durch viele gute Leistungen und stieg rasch in höre Spielklassen auf. So stand sie nicht zuletzt auch beim Regionalligaspiel des FFC Hof gegen die Kickers aus Offenbach als Hauptschiedsrichterin auf dem Platz. Zudem Assistierte Tina Benker im September, Schiedsrichter Simon Schreiner bei der Bayernligapartie der SpVgg Bayern Hof gegen den SV Donaustauf. Doch dies sollten nur wenige Highlights einer noch jungen Schiedsrichterkarriere sein. Im Gespräch mit anpfiff.info, gab die eifrige Schiedsrichterin einen kleinen Einblick in ihr Hobby auf dem Fußballplatz.
Als Assistentin stand Tina Benker (li.) mit Simon Schreiner (mi.) und Sebastian Weber (re.) als Gespann in der Bayernliga auf dem Platz.
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Seit wann pfeifst du Spiele und wie bist du zur
Schiedsrichterei gekommen?
Tina Benker: Ich habe 2019 noch aktiv gespielt und unser Training ist mal an einem
Herbstabend ausgefallen. Jedoch haben zur gleichen Zeit unsere D-Juniorinnen
gespielt und es wurde jemand gesucht, der das Spiel leiten kann. Ich hatte dann
natürlich Zeit und habe das Spiel übernommen. Es hat mir super viel Spaß
gemacht und ich habe dann noch das ein oder andere Spiel der Mädels geleitet.
Daraufhin habe ich mich entschlossen den nächsten Neulingslehrgang zu besuchen
und habe diesen dann im Frühjahr 2020 absolviert.
Wie läuft so ein Spieltag bei dir ab - hast du gewisse
Rituale vor dem Spiel?
Tina Benker: Der Spieltag fängt eigentlich schon am Vortag für mich an. Da schau ich mir
ein paar Infos zu den Vereinen an auf die ich treffen werde. Also die aktuelle
Tabellensituation, Verlauf der letzten Spiele etc. und packe dann auch schon
meine Tasche. Wenn ich sie erst kurz vor dem Spiel packe vergesse ich sicher
immer etwas. Ist es ein Spiel mit Assistenten, dann klär ich mit denen auch
noch ab, wann und wo ich sie mitnehme. Den Spieltag versuche ich dann ganz
entspannt starten zu lassen. Ausschlafen und ausgiebig Frühstücken gehören da
dazu. Und liebe Vereine, wenn ihr einen Schiri glücklich machen wollt, dann
stellt uns vor dem Spiel einen Kaffee hin. Ich glaube der Kaffee vor dem Spiel
ist bei 95% aller Schiris ein Ritual :-) Auf der Heimfahrt telefoniere ich dann
gerne mit Kollegen, mit denen ich auch privat befreundet bin, um sich einfach
über die Spiele etwas auszutauschen.
Was war dein bisheriges Highlight als Unparteiische - und
warum genau dieses?
Tina Benker: Im Juni 2021 durfte ich im Rahmen eines
Benefizspiels als Assistent für Deniz Aytekin fungieren. Das war für mich
natürlich ein unglaubliches und unvergessliches Highlight. Ich habe mir da auch
ein paar Tipps und Tricks mitnehmen können. Dieses Jahr durfte ich ein
Landesligaspiel bei Davina Lutz (DFB Schiedsrichterin 1. Frauenbundesliga)
assistieren, auch das zählt zu meinen schönsten Erlebnissen. Ich könnte mich
jetzt nicht entscheiden, welches das größere Highlight war.
Wie oder womit hältst du dich in der fußballfreien Zeit
fit?
Tina Benker: Ich gehe bei uns in Weißenstadt sehr gerne ins
Fitnessstudio. Im Sommer ist bei mir Radfahren hoch im Kurs, aber natürlich
steht auch Joggen auf dem Programm. Vorzugsweise mit Intervallen, da ich das
für die Leistungsprüfung im Bezirk auch benötige.
Das Schiedsrichterteam des letztjährigen Frauen-Kreispokalfinals. Angeführt von Tina Benker (mi.).
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Erzählst du uns ein lustiges Erlebnis aus deiner bisherigen
Laufbahn!
Tina Benker: Mein erstes BZL Spiel fand in Meeder statt und zeitgleich hatten sie dort
Kerwa. Die Stimmung war dementsprechend gut und ich glaube bei dem ein oder
anderen Zuschauer war an diesem Nachmittag auch schon ordentlich Alkohol im
Spiel. Jedenfalls war ein Zuschauer als Giraffe verkleidet und hat sich nach
dem Spiel über meine dreckigen Schuhe lustig gemacht. Ich hatte ihm
vorgeschlagen, dass er sie gerne putzen kann, was er tatsächlich dann auch
gemacht hat. Ein paar Spieler und ich haben uns das dann gemütlich mit einem
Kerwa-Seidla angesehen. Das war richtig witzig und saubere Schuhe hatte ich
danach auch wieder. Dieser Tag bleibt mir dadurch einfach gerne in Erinnerung.
Wie kannst du am besten vom Fußball abschalten?
Tina Benker: Total gut abschalten kann ich nach einem Spiel, wenn ich Zeit mit meiner
Familie und meinen Freunden verbringe. Einfach in einer gemütlichen Runde
zusammensitzen, etwas Essen, Trinken, locker quatschen und eine gute Zeit
miteinander verbringen.
Gibt es eine Regel, die du abschaffen würdest? Oder auch
eine Regel, deren Einführung du für sinnvoll halten würden?
Tina Benker: Ich würde mir wünschen, dass die Regeln an sich nicht so häufig geändert
werden. Am Anfang jeder Saison sind es immer die gleichen Diskussionen auf dem
Platz, wenn sich etwas geändert hat. Einführen würde ich, dass es nach drei
Ecken einen Strafstoß gibt. Spaß :-D. Tatsächlich finde ich die Regeln gut so
wie sie sind, auch die Einführung der Zehn-Minuten- Strafe empfinde ich als gutes
Instrument für uns Schiris