Artikel vom 20.03.2024 12:42 Uhr
anpfiff.info (Tobias Kühnel)
Die Maßnahmen wirken, die Trendwende stabilisiert sich: Im Jahr 2023
waren so viele Unparteiische auf den Fußballplätzen in Bayern im Einsatz wie
seit vier Jahren nicht mehr. Die Zahl der aktiven Referees ist im Vorjahresvergleich um 6,2 Prozent
auf jetzt 10.254 aktive Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter im Freistaat
gestiegen. Auch die Signale aus dem Neulingslehrgang im Kreis sind vielversprechend.
Von
Marco Galuska
/ PM BFV
Insgesamt 1431 Frauen und Männer haben sich 2023 neu bei einer
Schiedsrichtergruppe des Bayerischen Fußball-Verband (BFV) ausbilden lassen,
was den Bestwert der vergangenen zehn Jahre markiert. Gleichzeitig sank die
Zahl derer, die ihre aktive Karriere beenden, um mehr als 30 Prozent.
90 Anmeldungen beim Neulingslehrgang im Kreis Nürnberg/Frankenhöhe
Erfreulich verläuft bisher auch der Neulingslehrgang im Kreis Nürnberg/Frankenhöhe, zu dem die Schiedsrichtergruppen aus der Region gemeinsam
aufgerufen haben. Insgesamt hatten sich 90 Teilnehmer zum Lehrgang angemeldet, ein neuer Rekord. "Offenbar kommt unser
Lehrgangskonzept mit den Online-Schulungsabenden und dem Auftakt sowie Abschluss in
Präsenz gut an", freut sich Andreas Krimm, der Gruppenschiedsrichterobmann der Schiedsrichtergruppe Fürth, welche die Organisation des Lehrgangs übernommen hat. 74 Teilnehmer(innen) lauschten am 9. März 2024 beim Auftakt, der in den
Räumlichkeiten der SpVgg Greuther Fürth stattfand, gespannt der Eröffnung durch Kleeblatt-Chefcoach Alexander Zorniger. Vor Ort waren bei der Startveranstaltung im Ronhof auch Mittelfrankens Bezirksvorsitzender Uwe Mauckner und BSO Siegmar Seiferlein sowie der Ehren-BSO Gerhard Pech. "Aktuell gehen wir von 78 Leuten aus, die am kommenden Samstag ihre Prüfung ablegen werden", so Krimm zum aktuellen Stand des Lehrgangs, der nach zwei Wochen mit dem Praxis- und Prüfungstag abgeschlossen wird.
Ein erfolgreicher Schulterschluss: Die Schiedsrichtergruppen im Kreis Nürnberg/Frankenhöhe freuen sich gemeinsam über zahlreiche Teilnehmer am Neulingslehrgang. Der GSO der Gruppe Fürth, Andreas Krimm (3.v.r.), geht von 78 Teilnehmern bei der Prüfung am Samstag aus.
BFV Nürnberg/Frankenhöhe
Erhöhung der Aufwandsentschädigungen wirkt
Die Anzahl
der Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter hatte in den vergangenen Jahren
rapide abgenommen. Während im Jahr 2000 noch 13.379 Unparteiische aktiv waren,
standen 2022 nur noch 9856 regelmäßig auf dem Platz. Auf dem 26. Ordentlichen
BFV-Verbandstag hatten die Delegierten als Konsequenz der Entwicklung den
Initiativantrag „Ohne Schiri geht es nicht“ verabschiedet und in der Folge eine
Erhöhung der Aufwandsentschädigungen beschlossen sowie die Berechnung der
Sollzahlen für die Vereine neu aufgestellt. Außerdem wurde die Betreuung der
Neulinge durch das Patensystem intensiviert. Allein im Jahr 2023 wurden 1009
Newcomer von eigenen BFV-Paten betreut – ebenfalls ein Rekord.
Auch die
Vorzeichen stehen gut: In den ersten beiden Monaten des neuen Jahres hat der
BFV bereits 437 Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter neu ausgebildet – in
jedem Fußball-Kreis Bayerns wurden und werden Neulingskurse angeboten. Doch
neben der Neugewinnung von Referees steht auch der Erhalt der Unparteiischen im
Fokus des Verbandes. Und auch hier zeigt die Bestandsaufnahme in eine positive
Richtung: Hatten 2022 noch 926 Referees die Pfeife an den Nagel gehängt, so
waren es 2023 „nur“ noch 623 – ein Rückgang von 33 Prozent, der zeigt, dass
eine Karriere an der Pfeife attraktiver geworden ist. „Wir können jetzt in
vielen Kreisen wieder Klassen mit Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern
besetzen, was zuvor schlicht und ergreifend aus Personalmangel nicht möglich
war – insbesondere im Bereich der Juniorinnen und Junioren“, sagt
Verbands-Schiedsrichterobmann Sven Laumer.
Neulingslehrgang speziell für Frauen geplant
Bei den
Frauen ist der Zuwachs an neuen Schiedsrichterinnen indes mit 13,1 Prozent
besonders deutlich, was angesichts der noch relativ wenigen weiblichen Referees
nicht verwundert: Die Zahl stieg im Vorjahresvergleich von 341 auf 386. „Hier
werden wir weiter am Ball bleiben“, sagt Laumer. So wird der BFV heuer noch in
allen bayerischen Fußball-Bezirken Neulingslehrgänge speziell für Frauen
anbieten.