Artikel vom 09.08.2024 13:00 Uhr
Die Saison in der Bezirksliga Nord ist noch ziemlich jung und schon gibt es die erste Spielabsage. Diepersdorf kann daheim nicht antreten gegen Herzogenaurach, sodass der Tabellenführer kampflos drei Zähler erhält. Die Gründe nennt Ihnen anpfiff.info.
Mit drei Punkten ist die SpVgg Diepersdorf ganz ordentlich als Aufsteiger in die Saison gestartet, kann aber am Wochenende keine weiteren Zähler sammeln. “Wir mussten das Spiel gegen Herzogenaurach leider absagen, weil uns elf Mann der Ersten Mannschaft ausfallen, davon haben vier Covid und sechs sind verletzt”, berichtet der frustrierte Abteilungsleiter Ben Feistner über wenig Personal während der Urlaubszeit. “So eine Verletztenmisere habe ich noch nie erlebt. Unser Physio ist im Moment gefühlt Tag und Nacht im Einsatz.”
Bereits in den letzten Spielen hatten immer wieder Spieler aushelfen müssen, die gar nicht mehr hätten spielen sollen. Gegen Vach kam zum Beispiel ein gewisser Daniel Wolf zum Einsatz und erzielte sogar einen Treffer. Der ehemalige Aufstiegstrainer der Diepersdorfer war zuletzt als Co-Trainer beim SC Feucht aktiv und hatte seine Schuhe an den Nagel hängen müssen. Der Routinier hatte nur aus Spaß und um in der Alten Herren zu spielen seinen Pass zurück nach Diepersdorf gebracht. “In dem Spiel haben auch zwei angeschlagene Spieler gespielt. Und auch gegen Herzogenaurach hätten dann zwei Verletzte spielen müssen. Das können wir auf Dauer nicht machen. Ich habe ja auch eine Fürsorgepflicht meinen Spielern gegenüber.”
Ben Feistner (rechts, neben Trainer Stefan Hampl und Abteilungsleiter Daniel Viehweg) musste das Spiel gegen Herzogenaurach absagen.
Sebastian Baumann
Reserve beginnt am Sonntag
Erschwerend kam bei den Diepersdorfern dazu, dass auch die Reservemannschaft am Sonntag ihren Rundenauftakt hat und ebenso wenig Personal zur Verfügung. Mit einem Einsatz in der Bezirksligamannschaft wären die Reservekicker dann für die Kreisklassenmannschaft erst einmal gesperrt gewesen. “Die Zweite ist in die Kreisklasse aufgestiegen und muss sich auch strecken. Auch hier sind viele Spieler im Urlaub.” Insgesamt 46 Spieler sind in den beiden Kadern der Vollmannschaften, reichen aber nicht aus, um zumindest an diesem Wochenende in beiden Teams spielen zu lassen. Dass dazu auch noch die Plätze in Diepersdorf aktuell in einem miserablen Zustand sind, kommt noch erschwerend dazu. Weil der B-Platz saniert wird, findet momentan der Trainingsbetrieb auf dem A-Platz statt, der zusätlzich noch gesandet werden musste.
Bereits seit Saisonbeginn personelle Probleme
Bereits seit Saisonbeginn hat der Aufsteiger mit Personalsorgen zu kämpfen. Co-Trainer Christian Bulinger hat noch gar kein Spiel bestritten, Routinier Markus Bauer kämpft sich seit Beginn mit einer Schambeinentzündung durch, kann aber im Moment auch nicht eingreifen, sodass Trainer Stefan Hampl immer wieder improvisieren musste. ”Wenn wir ein Spiel absagen müssen aufgrund Verletzungssituation ist eine Vollkatastrophe.”, sagt der Abteilungsleiter über seine schwere Entscheidung das Spiel nicht spielen zu lassen. Gegen Altenberg am Dienstag hofft Feistner, dass zumindest der ein oder andere Rückkehrer, wie Jonas Gebelein oder Philipp Giesbert, wieder mitwirken kann. “Damit dann wenigstens die elf Spieler, die von Beginn an spielen, beschwerdefrei sind.” Schließlich will die Mannschaft auch mit einem positiven Gefühl ins Kerwaspiel am kommenden Wochenende gegen den FC Ottensoos.
Daniel Wolf musste wieder eingreifen gegen Vach.
fussballn.de
Grundsätzlich zufrieden
Trotz der Spielabsage ist der Abteilungsleiter grundsätzlich zufrieden mit dem Auftreten seiner Mannschaft. “Wir haben gegen Germania gewonnen und hatten eine gute Mannschaftsleistung, deswegen bin ich relativ entspannt.”, sagt Feistner und verweist auch auf die gute Leistung gegen Zirndorf. “In dem Spiel haben wir lange zu null gespielt und dann nur knapp verloren. Die Leistung war wirklich gut. Aber wenn wir ehrlich sind, dann sind Zirndorf oder auch der FC Herzogenaurach nicht unser Maßstab, wir müssen gegen andere Mannschaften Punkte holen. Wenn wir immer so geschlossen auftreten, wie gegen Zirndorf oder die Germania, dann ist mir keine Bange.” Immer mit Hinblick auf die vielen verletzen Spieler, denn viel passieren darf im personellen Bereich nichts in Diepersdorf, sonst droht irgendwann die nächste Absage.